Kinderbuch über Bad Honnef Zwei Omas bringen Heimatbuch zum Ausmalen heraus

Bad Honnef · Susanne Gröf und ihre Freundin Ilona Nonay-Ernst wollten eine Lücke füllen: ein Geschichtsbuch, das Kindern Spaß macht. Ihr gemeinsames Werk über die Stadt Bad Honnef und das Siebengebirge ist ab sofort erhältlich.

 Wollen mit ihrem Kinderbuch eine Lücke füllen (v.l.) Ilona Nonay-Ernst und Susanne Gröf.

Wollen mit ihrem Kinderbuch eine Lücke füllen (v.l.) Ilona Nonay-Ernst und Susanne Gröf.

Foto: privat

Nichts hat es gegeben. Kein Buch, das Kindern die Sehenswürdigkeiten Bad Honnefs erklärt hätte. Nicht mal eine Broschüre. Das hat Susanne Gröf schon vor Jahren auf die Idee gebracht, diese Lücke zu füllen. In ihrer Nachbarin und Freundin Ilona Nonay-Ernst hat die ehemalige Grundschullehrerin und Montessori-Pädagogin aus Bad Honnef eine Mitstreiterin gefunden. Lange hat es gedauert, aber nun haben sie ihr Buch „Bad Honnef für Kinder“ vorgestellt.

„Dieses Buch ist ein Beitrag, die Liebe zu unserer Heimatstadt und ihrer Umgebung zu wecken“, sagt Gröf. Großes A-4-Format, große Schrift, Hardcover, viele Bilder und kurze Texte sollen es für die Zielgruppe attraktiv machen. Vor allem für Grundschüler sei es gedacht, erklären die Autorinnen.

Los geht es mit der erdgeschichtlichen Entstehung des Siebengebirges und der Ur- und Frühzeit – alles auf einer Doppelseite übersichtlich dargestellt. An kurze Ausführungen über Erdneuzeit und Vulkanismus schließen sich Kapitel über das Mittelalter sowie unter anderem über Kirchen, Kapellen, Stadtrechte, Energie- und Wasserwirtschaft, berühmte Honnefer Persönlichkeiten sowie zu den Inseln Grafenwerth und Nonnenwerth an. Berufe wie Handwerker und Bauern, Winzer, Steinmetze, Böttcher und Fischer und auch der Aalschokker Aranka finden Erwähnung.

„Das älteste Gebäude unserer Stadt steht am Marktplatz vor der Kirche Sankt Johann Baptist. Es wird Hontes genannt und diente als Versammlungs- und Gerichtsraum. Eine lange Zeit wurden dort auch Gefangene eingesperrt“, heißt es etwa. Geschichte zusammengefasst in zehn Zeilen. Dafür nebendran ein großformatiges buntes Bild, das das Hontes zeigt, samt Kindern, Hund und Bollerwagen davor.

Auf Fotos haben die Autorinnen bewusst verzichtet. Stattdessen, hat die frühere Balletttänzerin und Künstlerin Nonay-Ernst die Texte illustriert: bewusst ein bisschen nos­talgisch angehaucht, gerne romantisierend mit Ranken versehen und mit Kindern oder Tieren als Motiv, oft auch mit einer versteckten „Leseratte“, die die Kinder wie in einem Suchbild aufspüren können. Daneben ein Abzählreim, ein altes Dotzlied, das „Vaterunser“ von Heimatdichter Franzjosef Schneider, dessen Mundart-Gedicht „De Mäezebieste wöute“ nebst Übersetzung ebenfalls integriert ist. Bei den heimatsprachlichen Texten haben die Autorinnen auf die Expertise des früheren Gymnasiallehrers Willi Birenfeld zurückgegriffen.

Keine Doppelseite ohne Zeichnungen. Dafür ist die Geschichte des Kurhauses in 25 Zeilen gefasst, die Drachenquelle und der Park Reitersdorf in 18 respektive 17 Zeilen, die Rhöndorfer Marienkapelle in neun Zeilen. „Schmale Spalten und kurze Abschnitte verlocken gerade Kinder mehr zum Lesen“, weiß Pädagogin Gröf. Übervolle Seiten schrecken ihrer Erfahrung nach eher ab.

„Zuerst haben wir an ein kleines Malbuch gedacht“, sagt Gröf. Aber dann entwickelte sich das Projekt immer weiter. Und die vielen monochromen Zeichnungen lassen sich auch im jetzt vorliegenden Ergebnis noch ausmalen. Schwierig sei es gewesen, Grafiker und auch einen Verlag zu finden. Das habe Jahre gedauert. „Als wir dann vor anderthalb Jahren beide zum zweiten Mal Großmutter geworden sind, dachten wir: Jetzt machen wir es selber.“ Und es fanden sich schließlich der Bad Honnefer Verleger Andreas Bock und die Bad Honnef AG, die innerhalb ihrer Bildungsinitiative für die fünf Grundschulen der Stadt je einen Klassensatz spendierte.

„Bad Honnef für Kinder“ wird laut Gröf „super angenommen“. Unter anderem ist es in den örtlichen Buchhandlungen sowie in weiteren Verkaufsstellen, etwa Cafés, zu haben. Auch Gröfs fünfjährige Enkelin hat es schon angeschaut und ausgemalt. Sie freut sich über „Omas Buch“ und besonders, wenn Oma ihr die Sage von den sieben Riesen oder Ritter Roland erzählt.

Das Buch „Bad Honnef für Kinder“ von Susanne Gröf (Text) und Ilona Nonay-Ernst (Illustrationen) hat 57 Seiten, ist im Verlag Karl Heinrich Bock erschienen (ISBN 978-3-86796-130-1) und kostet 15,90 Euro.

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