Naturkrippe in Rommersdorf Kamel und Könige fehlen noch

ROMMERSDORF · "Ihr Hirten erwacht! Erhellt ist die Nacht. Wie strahlt's aus der Ferne, wie schwinden die Sterne! Es naht sich, es naht sich die leuchtende Pracht!" So sangen die Besucher der Messe in der Sankt Anna-Kapelle. Und dabei hatten sie "Klein-Bethlehem" direkt vor Augen.

Zum 20. Mal wurde in den vergangenen Wochen in dem kleinen Gotteshaus eine Krippe errichtet. Fünf Tonnen Wurzelholz und Moos aus Privatwald gelangten dabei zum Einsatz. Noch schöner, noch plastischer gestalteten die Krippenbauer die Jubiläums-Krippe, die am ersten Weihnachtsfeiertag von Herbert Breuer ebenso wie der Sankt-Anna-Wein gesegnet wurde.

"Herr, unser Gott, wir bitten Dich, segne diese Krippe und dieses Bild der Heiligen Familie", sagte der Rektor der Anna-Kapelle. Und: "Herr, unser Gott, du schenkst uns den Wein als Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Dein Sohn Jesus hat den Wein erwählt als Zeichen des Neuen Bundes in seinem Blute. Segne diesen Wein, den wir zu Ehren der heiligen Mutter Anna und der Heiligen Familie trinken wollen."

Beim Ausschenken des Rebensaftes nach dem Gottesdienst erhielt Herbert Breuer majestätische Unterstützung: König Sascha Feistner und Prinz Alexander Peterse, die aktuellen Regenten des Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereins, versorgten die Besucher zusammen mit dem Geistlichen mit Wein. Und jeweils eine Flasche gesegneten Sekt gab es für zahlreiche Helfer, auch für Sabrina Büsch, die an der Orgel begleitete und ihre Schülerin Marina Wulff, die Fagott spielte.

500 Stunden hatten die Krippenbauer des Bürgervereins unter Leitung von Heinz Schneider wieder investiert, um den Schauplatz der biblischen Geschichte in Rommersdorf lebendig werden zu lassen. Zwölf Menschen, 14 Tiere haben hier ihr Zuhause. Wenn am Dreikönigstag dann auch die Heiligen Drei Könige und das 60 Kilo schwere Kamel die "Bühne" betreten, ist die Krippe komplett.

Die geschnitzten Figuren tragen die Namen ihrer Stifter wie etwa Ursula, Herbert, Gerda, Uschi, Angela oder Heinz-Herrmann. Ihre Kleidung wurde von Frauen des Bürgervereins genäht. Das Fell der Schafe präparierte Wilfried Vogel aus der Wolle von heimischen Weidetieren. Die Idee zur Krippe hatte 1993 Heinz Pfälzer. Zehn Jahre leitete er die Baugruppe, bevor ihn Heinz Schneider ablöste.

Mit großer Freude schaute Pfälzer auf die Konstruktion von Weihnachten 2012, zu der ja mittlerweile sogar ein Wasserlauf gehört. Für die Krippe haben die Rommersdorfer quasi ihren Möschbach "umgeleitet". Herbert Breuer erfreut: "Es ist außergewöhnlich, dass solch eine Idee so lange trägt. Auch junge Leute rücken nach, sind beim Bau dabei und übernehmen die Tradition."

Info:Die Wurzelkrippe kann bis zum Neujahrstag täglich von 15 bis 17 Uhr besichtigt werden. Vom 2. bis zum 27. Januar ist die Kapelle freitags, samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Konzerte finden am 6., 13., 20. und 27. Januar jeweils um 17 Uhr statt.

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