"Mathias Tretter möchte nicht dein Freund sein!" Kabarettist präsentierte in Rheinbreitbach neues Programm

RHEINBREITBACH · Drehorgelfest in Linz und Rosenfest mit Königin Sophie in Bad Honnef - und dennoch sorgte Mathias Tretter beim Förderkreis Obere Burg in Rheinbreitbach mit seinem neuen Kabarett-Programm am frühen Sonntagabend für ein volles Haus. Und das, obwohl er doch verkündet hatte: "Mathias Tretter möchte nicht dein Freund sein!".

 Teils bissig, teils zynisch begleitet Mathias Tretter die im Netz verhedderte Öffentlichkeit.

Teils bissig, teils zynisch begleitet Mathias Tretter die im Netz verhedderte Öffentlichkeit.

Foto: Frank Homann

Etliche Freunde gewonnen haben dürfte der gebürtige Würzburger und Wahl-Leipziger aber allemal, war das Publikum doch restlos begeistert von seinen bissigen und teils zynischen Kommentaren zu einer im Netz verhedderten Öffentlichkeit.

"Vielleicht haben Sie Mathias Tretter ja vorige Woche im TV gesehen. Direkt aus der Anstalt ist er heute live bei uns", kündigte Dietmar Ackermann, der Vorsitzende des Förderkreises, den letzten Gast vor der Sommerpause an. Der erklärte direkt den Titel seines Programms. Früher habe man einen, maximal zwei beste Freunde gehabt. "Heute sind es dank Facebook im Durchschnitt 250 Personen, die man zwar nicht kennt, denen man aber höchst Privates verrät", beklagte er, dass man heute von überall aus sein "digitales Poesiealbum" mit Schwachsinn füllen kann.

"Sogar mit Bundeskanzlerin Angela Merkel kann man befreundet sein, auch wenn man sie nicht wählen sollte", so Tretter. Die wolle ihren Übervater übertreffen und länger im Amt bleiben als - Erich Honecker. Da die meisten Wähler der CDU Rentner seien und die immer mehr würden, könne sie Honecker wahrscheinlich demnächst sogar hinsichtlich des Wahlergebnisses toppen, vermutete der Kabarettist.

Und schon ging es in die Ukraine, wo Vitali Klitschko als ehemaliger Profi-Sportler Präsident werden wollte, obwohl er doch gar nicht die Sprache der Bevölkerung beherrsche. "Stellen Sie sich vor, bei uns würde Lothar Matthäus kandidieren", unkte Tretter.

Dann wandte er sich der IT-Branche und den "Nerds" zu. Die hätten früher in der Schule alleine in der ersten Bank gesessen, mit dicken Brillen und fettigem Haar. "Nur Freundinnen hatten sie keine. Deshalb haben die Computer-Freaks Facebook erfunden."

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