Bauprojekt in Bad Honnef Investor baut in der Honnefer City

Bad Honnef · Die wohn-kreativ GmbH schließt eine Häuserlücke in der Fußgängerzone und verbindet Hauptstraße und Saynschen Hof mit einer Passage. Mitten in der Stadt entstehen zwischen 30 und 120 Quadratmeter große barrierefreie Wohnungen.

 Nicht besonders ansehnlich: Neben dem Ladenlokal des Kodi-Markts befindet sich eine Baulücke, die der Investor schließen will.

Nicht besonders ansehnlich: Neben dem Ladenlokal des Kodi-Markts befindet sich eine Baulücke, die der Investor schließen will.

Foto: Frank Homann

Wenn Theo Bröhl von seinem Büro Am Saynschen Hof auf die gegenüberliegende Straßenseite schaut, drängt sich ihm nicht selten folgender Gedanke auf: „Ich verstehe es nicht. Es ist überfällig, dass dort etwas passiert.“ Worauf der Geschäftsführer der wohn-kreativ Immobilien GmbH abhebt: Von einigen rühmlichen Ausnahmen abgesehen ist die Straße, obwohl eines der Haupteinfallstore der Stadt, städtebaulich ein Stiefkind.

Der Kodi-Markt bleibt

Hinterhofatmosphäre und Rumpelparkplätze statt ansprechender Architektur und Anbindung an die nur wenige Meter oberhalb gelegene Fußgängerzone prägen weite Teile der Straße. Mit Sanierung, Um- und Neubau auf dem Areal zwischen Hauptstraße 66 und Am Saynschen Hof 31, markiert in der Fußgängerzone durch den dort auch weiterhin verbleibenden Kodi-Markt, will Bröhl daran nun in Teilen etwas ändern.

Die Problematik Saynscher Hof ist keineswegs neu und auch hinlänglich be- und erkannt. Entsprechend wird die Situation auch im Integrierten Stadtentwicklungskonzept betrachtet. Ein Problem bei Überlegungen in zurückliegenden Jahren: Versuche, ein Gesamtkonzept für den städtebaulich wichtigen Bereich auf die Schiene zu setzen, scheiterten nicht zuletzt an den Eigentumsverhältnissen. Schließlich handelt es sich bei den angrenzenden Flächen um Privatbesitz.

Projekte in Königswinter

Was auch für das jetzt in Rede stehende Grundstück galt. Im vergangenen Jahr hat wohn-kreativ das Grundstück erworben und jetzt eine Planung vorgelegt, die beiderseitig, also in der Fußgängerzone und Am Saynschen Hof, neue Akzente setzen soll. Für Bröhl ist es ein weiteres Projekt in der Heimatregion Siebengebirge. Als Teil der Regionalis Bonn GmbH – einem Zusammenschluss mit der ProBonnum GmbH, einer hundertprozentigen Projektentwicklungstochter der Sparkasse Köln-Bonn – hat das Bad Honnefer Unternehmen unter anderem den Park Lichtenberg in Oberpleis sowie die Bebauung des Trillhaase-Geländes in Königswinter realisiert. In Bad Honnef setzt wohn-kreativ nun das Projekt am Saynschen Hof um.

Dafür sind mittlerweile die Bauanträge eingereicht, Architekt Jochen Schütz hat die Pläne erarbeitet. Geht es nach Bröhl, kann es im Sommer losgehen mit den Arbeiten. Realisiert werden sollen Sanierung und Neubau in mehreren Bauabschnitten, schon um den Verkauf im Ladenlokal in der Fußgängerzone sowie die Mieter im Altbau, der aber im Obergeschoss leer steht und saniert wird, nicht zu beeinträchtigen.

Investition von rund drei Millionen Euro

„Wir verbinden mit unserem Projekt durchaus die Hoffnung, dass wir der Beginn einer neuen Entwicklung sind“, sagt Bröhl. Die Gesamtinvestition am Standort beziffert er auf circa drei Millionen Euro. Beim Blick auf die Planungsansichten, die den Besprechungsraum bei wohn-kreativ zieren, fällt zuallererst ins Auge: Der heutige wenig ansprechende Durchstich zwischen dem Kodi-Markt und dem steil abfallenden Parkplatz zum Saynschen Hof hin soll geschlossen werden. Stattdessen entsteht dort ein neuer Trakt mit Wohnungen im oberen Teil, der gegenüber der heutigen Front leicht nach hinten verspringt, in der Fassadengestaltung inklusive Fenstern aber an die vorhandene Altbaustruktur anschließt.

Wichtiges Detail: Die Bebauung wird nicht einfach mit einem Riegel geschlossen, sondern durch eine Passage mit dem Wohnquartier und dem Saynschen Hof verbunden. Am Saynschen Hof ist im Erdgeschoss ein neues Ladenlokal, vordringlich für Büronutzung, vorgesehen.

Nach Sanierung und Neubau sollen 15 barrierefreie Wohnungen und Apartments zur Verfügung stehen, zwischen 30 und 120 Quadratmeter groß. Parkplätze werden in einer Tiefgarage angelegt, weitere oberirdisch. Bis März 2019 sollen alle Bauabschnitte fertig sein. Der Projektname „Bad Honnef mittendrin“ hat Symbolcharakter, so Bröhl: „Die Menschen wollen zurück zur Urbanität, zu Wohnen in der Stadt. Ich sehe dort genauso junge Leute wie auch Ältere.“

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