Roman Michelfelder beginnt Vikariat in Bad Honnef "Ich möchte gute freie Predigten halten"

BAD HONNEF · Die Predigt steht bereits. Am 16. August wird Roman Michelfelder zum ersten Mal in der Erlöserkirche das Wort Gottes verkünden. An jenem Sonntag feiert die Evangelische Kirchengemeinde Bad Honnef seine Einführung als Vikar. Für ein Jahr wird der gebürtige Kölner hier tätig sein.

 "Theologe sein ist eine Lebensaufgabe", sagt Roman Michelfelder. Ein Jahr lang wird er in Bad Honnef tätig sein.

"Theologe sein ist eine Lebensaufgabe", sagt Roman Michelfelder. Ein Jahr lang wird er in Bad Honnef tätig sein.

Foto: Frank Homann

Ein wenig hat der 28-Jährige die Honnefer bereits kennengelernt. "Das ist eine sehr lebendige Gemeinde mit sehr vielen engagierten Mitgliedern, eine intellektuelle Gemeinde. Hier fühle ich mich richtig wohl."

Michelfelder begleitete seine Mentoren, die Pfarrer Uwe Löttgen-Tangermann und Britta Beuscher, schon bei einigen Aufgaben und drei Monate lang war er in der Grundschule Am Reichenberg tätig. Das hat etwas mit seinem Ausbildungsweg zu tun. Normalerweise dauert ein Vikariat in der Gemeinde zweieinhalb Jahre. Roman Michelfelder war jedoch nach dem Studium in Tübingen, Zürich und Bonn sowie dem ersten Theologischen Examen für ein Jahr Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Reformationsgeschichte und Kirchengeschichte der neueren Zeit an der Universität Bonn und setzte seine Ausbildung zum Pfarrer dann mit einem besonderen Konzept der Evangelischen Kirche der Pfalz fort.

Dazu gehören Seminare in Landau, aber auch ein Jahr im Schuldienst. Start war in der Grundschule Am Reichenberg im Oktober vergangenen Jahres, wo er besonders in der Klasse seiner Mentorin Carmen Roschlau unterrichten durfte. Michelfelder: "Unter ihrer Anleitung konnte ich mit den tollen Kindern der Grundschule ,Am Reichenberg? schöne und lehrreiche Erfahrungen machen." Es folgte der Einsatz am Gymnasium in Sinzig, wo er evangelische Religion unterrichtete und auch Prüfungen ablegen musste, ähnlich denen von Referendaren.

Ab Mitte August startet der Vikar nach einem erneuten Seminar und einigen Urlaubstagen voll durch in der Bad Honnefer Gemeinde. "Ich muss alles lernen, was ein Pfarrer macht." Dazu gehört ein Gottesdienst pro Monat. Michelfelder wird die Gemeindemitglieder seelsorgerisch betreuen. Aber auch die Kasualien - Taufe, Konfirmation, Trauung und Bestattung - hat er als Amtshandlungen eines Pfarrers zu übernehmen. Sein Wunsch, als Diener des göttlichen Wortes zu wirken, entstand nach der Schulzeit. Zunächst hatte Roman Michelfelder Germanistik und Theologie auf Lehramt studiert und war dann umgestiegen. "Theologe sein ist eine Lebensaufgabe." Ein Pfarrer seiner Heimatgemeinde in Köln-Rondorf hatte den Sohn eines Juristen und einer Lehrerin in vielen Diskussionen darin bestärkt.

Roman Michelfelder ist mit einer aus Berlin stammenden Ärztin verheiratet, die auf dem Bonner Venusberg tätig ist. "Wir haben heute ja nicht mehr die typischen Pfarrfrauen. Die Frauen sind selbstständig." Und so fragte er seine Gattin vor der Eheschließung auch, ob sie ihm später in seine Gemeinde folgen würde. "Das macht sie gern." Denn das Ziel des Vikars ist, die Verantwortung für eine eigene Gemeinde zu übernehmen und mitten im Ort zu wohnen. "Das ist ja das Charakteristische an diesem Beruf." Eine Gemeinde in der Nähe von Bonn, Köln oder Düsseldorf wäre der Traum des Vikars.

Sein Ziel: "Gute, freie Predigten zu halten, die Gemeinde anzusprechen, das Evangelium zu vermitteln." Und: "Die Singkultur jeden Sonntag zu pflegen, den Schatz an Kirchenliedern. Ein Pfarrer sollte singen können!" Jetzt freut er sich aber erst einmal auf viele Begegnungen in der Bad Honnefer Gemeinde.

Die Einführung von Vikar Roman Michelfelder findet am Sonntag,16. August, 10 Uhr, im Gottesdienst in der Erlöserkirche, Luisenstraße 15, statt.

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