Fairer Handel im Unterricht in Bad Honnef Honnefer Eine-Welt-Laden wird zum Klassenzimmer

BAD HONNEF · Viertklässler der Sankt-Martinus-Grundschule haben in ihrer Projektwoche viel gelernt über Nachhaltigkeit, zum Abschluss besuchten sie den Eine-Welt-Laden der Erlöserkirche. Fair Trade soll fester Bestandteil des Schulprogramms werden.

 Faire Schokolade schmeckt nochmal so gut: Schüler mit Andreas Roschlau (l.) und Christa Hucklenbruch im Eine-Welt-Laden.

Faire Schokolade schmeckt nochmal so gut: Schüler mit Andreas Roschlau (l.) und Christa Hucklenbruch im Eine-Welt-Laden.

Foto: Frank Homann

 „Fair Trade bedeutet Gerechtigkeit“, wusste ein Schüler der Klasse 4 a von der Sankt-Martinus-Grundschule. Er und seine Mitschüler besuchten den Eine-Welt-Laden im Gemeindehaus der evangelischen Erlöserkirche in Bad Honnef. Im Rahmen ihrer Projektwoche zum Thema Nachhaltigkeit schauten sich die Grundschüler in dem kleinen Laden um, der nur fair gehandelte Waren anbietet. Die Sankt-Martinus-Schule möchte in naher Zukunft am Netzwerk „Fairtrade-Town Bad Honnef“ mitwirken und nimmt an der Kampagne „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“ teil. Diese ist ein gemeinsames Angebot der für Schulen und Umwelt zuständigen Ministerien in Nordrhein-Westfalen.

„Am Beispiel des Handels mit Schokolade habe ich den Kindern den fairen Handel nähergebracht“, erklärte die Lehrerin, Stefanie Dörpinghaus. Die Kinder interessierten sich für die angebotenen Waren und hatten viele Fragen an die Mitarbeiterin Christa Hucklenbruch. „Fair bedeutet, dass die Bauern dafür gut bezahlt werden“, hatte ein Schüler schon gelernt.

Der Eine-Welt-Laden ist eine Initiative der Gemeinde, sodass keine Kosten für die Miete entstehen, berichtete Hucklenbruch. Etwa 15 Ehrenamtliche organisieren den Laden. Ob Schokolade, Schmuck, Tee oder Kirschkernsäckchen: Die Waren, die angeboten werden, sind zwar etwas teurer als etwa im Supermarkt, jedoch garantiert ein Kauf dieser Produkte eine faire Bezahlung der Hersteller. Dabei ist zum Beispiel Kinderarbeit verboten, erläuterte Hucklenbruch den Kindern. „Die kleinen Genossenschaften in Afrika, Asien und Lateinamerika erhalten für ihre Arbeit einen fairen Lohn, sodass sie sich von dem Überschuss beispielsweise einen Brunnen leisten können.“

Auf die Frage, warum wir uns in Deutschland faire Produkte leisten können, meldete sich ganz schnell ein Schüler: „Weil wir hier viel Geld haben.“ Mit Stecknadeln markierten die Kinder zusammen mit Andreas Roschlau, dem Jugendleiter der Gemeinde, auf einer Weltkarte die Länder, aus denen die Produkte stammen. Ihrer Lehrerin ist es vor allem wichtig, dass Fair Trade einer breiten Öffentlichkeit mehr ins Gedächtnis gerufen wird. Dazu gehört für sie auch eine nachhaltige Bildung. „Wir wollen uns auf den Weg machen, fairen Handel fest ins Schulprogramm aufzunehmen und regelmäßig im Unterricht zu behandeln“, so Stefanie Dörpinghaus.

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