Gesamtschule in Oberpleis Honnef erwartet ein klares Ja

BAD HONNEF · Das Ringen um eine Honnefer Filiale der geplanten Gesamtschule in Oberpleis geht weiter: Einstimmig beschloss der Honnefer Schulausschuss am Montag, der Rat möge einer Beschulungsvereinbarung zwischen den Städten für die am 1. Februar beginnende Anmeldung zum Schuljahr 2013/14 zustimmen.

Voraussetzung: Die Zustimmung ist gebunden an ein klares Bekenntnis des Königswinterer Stadtrates, dass dieser den Errichtungsantrag für die Gesamtschule in Oberpleis jetzt um die Bildung einer Dependance in Bad Honnef ergänzt. Die soll spätestens zum Schuljahr 2014/15 kommen. Der Königswinterer Rat tagt am kommenden Montag.

Immer wieder betont wurde im Schulausschuss: Die Zustimmung zur Beschulungsvereinbarung, bei der die Honnefer Kinder bei der Anmeldung mitgezählt werden und so die Chance auf die Mindestzahl von 100 Anmeldungen für den Gesamtschulstart steige, sei keine Drohgebärde.

"Es ist an uns, zu bitten. Wir wollen kein Porzellan zerschlagen, sondern das positive Signal geben: Wenn Ihr so entscheidet, helfen wir, das Ding zum Fliegen zu bringen", so Hansjörg Tamoj (CDU). Eine erfreuliche Einsicht, so Werner Sünnen (SPD): "Eine Gesamtschule in Königswinter wäre eine gute Sache für das Siebengebirge, eine solche in Königswinter und Bad Honnef - eine sehr gute Sache."

Der Entscheidung vorausgegangen war eine sachliche Debatte ohne Diskrepanzen. Karl-Heinz Dißmann (Bürgerblock) hätte die Antragsliste gerne um eine zeitgleiche Prüfung privater Schulangebote erweitert; die Mehrheit war der Ansicht, dass dafür kein Beschluss nötig sei. Das werde man ohnehin tun, falls eine öffentliche Schule nicht zu verwirklichen sei.

Für die Allianz erläuterte Grünen-Fraktionschef Michael Oswald, warum CDU, FDP und Grüne entgegen bisheriger Linie für die Beschulungsvereinbarung sind. "Politisches Ziel ist es, einen Teilstandort zu etablieren" und "den Elternwillen aufzunehmen". Das bisherige Nein zur Vereinbarung begründete er so: Man habe Hoffnung in das Moderationsverfahren bei der Bezirksregierung gesetzt.

Das war ohne Erfolg verlaufen, sei aber laut Tamoj nicht vergebens gewesen: Jetzt wisse man, dass eine Filiale "nur" 50 Anmeldungen brauche und die Bezirksregierung eine gemeinsame Lösung der Städte positiv begleite. Doch die Honnefer können nur reagieren, nicht agieren. "Königswinter hat den Schlüssel in der Hand", so Ausschussvorsitzende Petra Kansy (CDU). Bürgermeisterin Wally Feiden: "Eine Beschulungsvereinbarung macht nur Sinn mit einem klaren Bekenntnis zur Dependance." Der Zug für das Schuljahr 2013/14 sei wohl abgefahren. Nicht zuletzt, so die Schulleiter Joachim Nowak (Siebengebirgsgymnasium) und Wolfram Bockschewsky (GGS Bergstraße), weil viele Eltern für 2013/14 schon entschieden hätten.

Es sei im Sinne der Kinder und Eltern besser, mit Ruhe an inhaltliche Ausgestaltungen zu gehen, anstatt mit einem Schnellschuss zu starten, so Nowak. Und so ruhen die Hoffnungen auf 2014/15. Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung, Gespräche mit Königswinter zu führen und "alle erforderlichen Vorbereitungen zu treffen". Sollte ein Teilstandort kommen, dann soll die Konrad-Adenauer-Schule auslaufen.

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