Platz soll Bauland werden Hockeyclub kritisiert Pläne der Stadt für den Hockeyplatz

Bad Honnef · Die Stadt will beim Hockeyplatz in Bad Honnef die nächsten Schritte Richtung Baugebiet einleiten. Kritik gibt es vom Hockeyclub, der sich für einen Erhalt einsetzt.

Quo vadis, Hockeyplatz? Geht es nach der Verwaltung, dann macht die Politik den nächsten Schritt, um auf dem Gelände Bauland zu schaffen. In der Vorlage zur Sitzung des Planungsausschusses am kommenden Dienstag schlägt sie unter anderem vor, eine Bürgerversammlung durchzuführen. Grundlage der Diskussion sollen drei Planungsvarianten sein, die zwischen 16 und 46 Wohneinheiten vorsehen. Die Vorschläge sind kaum bekannt, da regt sich erneut Widerstand beim Hockey-Club Bad Honnef (HCH). Und auch bei Anliegern dürfte das Thema für größte Aufmerksamkeit sorgen.

Wie mehrfach berichtet, plant die Stadt, den heutigen Hockeyplatz sowie den angrenzenden Bolz- und Spielplatz zu Bauland zu machen. Den Erlös aus dem Verkauf der Flächen will die Stadt in eine Sanierung und Aufwertung des Stadions am Menzenberg investieren. Um den Wegfall des Hockeyplatzes zu kompensieren, soll das Stadion unter anderem auch für diese Sportart nutzbar gemacht werden.

Die Vermarktung lasse „unterschiedliche Strategien“ zu, so die Stadt. Die Stadt könnte die erschlossenen, baureifen Grundstücke selbst vermarkten. Denkbar wäre aber auch, das Gelände an einen oder mehrere Investoren zu verkaufen oder Mischlösungen aus beiden Ansätzen zu verfolgen.

Idee vor drei Jahren entwickelt

Entwickelt wurde die Idee bereits vor gut drei Jahren. Im Oktober 2015 stieg die Politik ins Verfahren ein. Seinerzeit wurde ein sogenannter Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst. Zugleich wurde die Verwaltung damit beauftragt, städtebauliche Entwürfe für das Gebiet zu erarbeiten.

Hierbei wurden auch die Vorgaben des Fachausschusses berücksichtigt, dass bei künftigen Bauvorhaben „circa 25 Prozent Wohnraum für junge Familien mit mittleren Einkommen“ geschaffen werden soll. Die Entwürfe sollten dem Fachausschuss vor der Durchführung der „frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung“ zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Genau das steht am Dienstag auf der Agenda. Die Verwaltung teilt mit, dass auch die für das Verfahren nötigen Gutachten mittlerweile vorlägen, als da wären Lärmschutzgutachten, Artenschutzgutachten und Bodengutachten. Zum Bodengutachten heißt es in der Vorlage, die Wohngebietsentwicklung sei „in Bezug auf die Altlastenfläche im Bereich des heutigen Bolz- und Spielplatzes grundsätzlich möglich“. Allerdings seien „technische Kompensationsmaßnahmen“ nötig. Was Lärm- und Artenschutz angeht, sei „die Entwicklung eines Wohngebietes uneingeschränkt möglich“.

HCH setzt sich für Erhalt ein

Ein Punkt, den Wilhelm Strohmeier, Vorsitzender des HCH, bezweifelt. Wie mehrfach berichtet, setzt sich der HCH für den Erhalt des Platzes ein, der an den Verein verpachtet ist und von diesem gepflegt wird. Der Hockey-Club befürchtet einerseits den Verlust seines Areals samt Vereinshaus. Andererseits zieht er die Praktikabilität gemeinsamer Sportlösungen im Stadion in Zweifel. Und auch von Anliegern sei wohl Gegenwind zu erwarten, so Strohmeier zum GA. Unter anderem hinsichtlich der Erschließung des Baugebietes.

Grundsätzlich zeigte sich Strohmeier überrascht, wie konkret die Vorstellungen der Verwaltung schon seien. „Noch im Sommer wurde der Vertrag für den Platz bis 2019 verlängert, mit Verlängerungsoption immer um ein weiteres Jahr.“ Auch habe es immer geheißen, man wolle „gemeinsam mit dem HCH und sehr transparent“ vorgehen. Dass es nun sogar schon Gutachten gibt und mehrere Entwürfe, hält Strohmeier nicht für guten Stil. Er sei sich sicher, dass das Projekt noch eine ganze Reihe kontroverser Diskussionen auslösen werde.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen tagt am Dienstag, 14. November, ab 18 Uhr öffentlich im Rathaus.

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