Jugendausstausch Hilfe für Kinder in den Townships

BAD HONNEF · Das Deutsch-Südafrikanische Jugendwerk ist in Bad Honnef zu Hause und wird 25 Jahre alt. Seit 1991 wurden mehr als 1500 Freiwillige ins südliche Afrika geschickt.

 Die Bad Honneferin Teresa Tafel verbrachte ein Jahr in Südafrika. Die Aufnahme zeigt sie in Potchefstroom in der Region Transvaal.

Die Bad Honneferin Teresa Tafel verbrachte ein Jahr in Südafrika. Die Aufnahme zeigt sie in Potchefstroom in der Region Transvaal.

Foto: Teresa Tafel

Nelson Mandela, der prominenteste Gefangene des Apartheidsystems, war gerade freigelassen worden und der Reformprozess von Präsident Frederik Willem de Klerk im Gange. Die 15 Studenten aus Jülich und Hannover, die 1990 mit Unterstützung der damaligen Regierung Südafrikas eine dreiwöchige Tour durch das Land unternahmen, waren überwältigt von den Erfahrungen dieser Reise. Auf dem Rückflug beschlossen sie, ein Deutsch-Südafrikanisches Jugendwerk (DSJW) zu gründen. Am 23. März 1991 war es soweit.

Am 28. Mai feiert das DSJW in der Jugendherberge Bad Honnef sein 25-jähriges Bestehen. Das hat seinen Grund: Seit 1994 hat das DSJW seinen Sitz in Bad Honnef, zwischendurch auch in Oberkassel. In den ersten Jahren war es in der südafrikanischen Botschaft in Bonn untergebracht.

„Das Ziel ist bis heute, sich für Völkerverständigung zwischen Deutschland und Südafrika und gegen Rassismus einzusetzen“, sagt Bundesvorsitzender Michael Lingnau. Er gehörte zu den Mitbegründern und hat sich bis heute diesem Anliegen verschrieben. Das DSJW fördert soziale, ökologische und ökonomisch nachhaltige Projekte und bietet verschiedene Freiwilligendienste für junge Menschen an.

Der Vorsitzende: „In 25 Jahren haben wir mehr als 1500 Freiwillige in das südliche Afrika, insbesondere nach Südafrika, vermittelt.“ Dazu arbeitet das Jugendwerk mit mehreren südafrikanischen Partnern zusammen.

Seit acht Jahren ist das Jugendwerk mit 56 Einsatzplätzen pro Jahr auch am Weltwärts-Programm des Entwicklungshilfeministeriums beteiligt. Die Jugendlichen arbeiten für zwölf Monate schwerpunktmäßig in Kinderheimen, in Straßenkinderprojekten, in Schulen und Kindergärten, in Landwirtschaft und Umweltbildung sowie Gesundheitsaufklärung. Diese Einsätze werden gefördert.

Bei den DSJW-Classic-Programmen müssen die Freiwilligen die Kosten der drei bis zwölf Monate dauernden Aufenthalte selbst tragen. „In diesem Programm entsendet das Jugendwerk pro Jahr etwa 35 Freiwillige“, so Geschäftsführerin Stefanie Reuffel. Marion Rosemund und Meike Brückmann blieben auch nach ihrem Afrika-Aufenthalt dem DSJW verbunden und sind mittlerweile stellvertretende Vereinsvorsitzende.

Brückmann: „Ich war 1995 für ein halbes Jahr in Simbabwe.“ Das Jugendwerk hatte der Juristin einen Studienplatz vermittelt. „Dabei habe ich eine tiefe Zuneigung für das südliche Afrika gewonnen. Mir ging es um Auslandserfahrung. Nach drei Tagen kannten mich alle an der Uni. Neben einer weiteren Studentin war ich die einzige Weiße“, erinnert sich Brückmann. Marion Rosemund war 1995 in einer Rechtsanwaltskanzlei in Kapstadt aktiv. „Es gab die ersten freien Wahlen, es herrschte eine überwältigende Aufbruchstimmung.“

Das Deutsch-Südafrikanische Jugendwerk feiert am Samstag, 28. Mai, ab 15 Uhr auf dem Gelände der Bad Honnefer Jugendherberge Jubiläum mit einem Festakt und einem Grillabend. Infos gibt es im Internet unter www.dsjw.de.

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