Kirchweih an Sankt Johann Baptist Heinzelmännchen werkeln im Bad Honnefer Pfarrheim

BAD HONNEF · Höhepunkt des Kirmesnachmittags der Katholischen Frauengemeinschaft Bad Honnef im Pfarrheim von Sankt Johann Baptist war die Musicalaufführung der Kinder der Musikschul-Singklasse. Die Leiterin der Singklasse, Reinhild Steinschulte, wurde jetzt zugleich verabschiedet.

 Fleißige Heinzelmännchen: Die Kinder der Singklasse griffen für ihr Vorspiel sogar zu kleinen Hämmern.

Fleißige Heinzelmännchen: Die Kinder der Singklasse griffen für ihr Vorspiel sogar zu kleinen Hämmern.

Foto: Frank Homann

Hatten womöglich die Kölner Heinzelmännchen die festliche Kirmes-Kaffeetafel gedeckt? Ach nein, des Schneiders neugieriges Weib hat die fleißigen Männlein ja leider vor langer Zeit in die Flucht geschlagen. Und so dankte Diakon Franz Gunkel den Damen der Katholischen Frauengemeinschaft von Sankt Johann Baptist, die auch in diesem Jahr wieder zum Auftakt der Kirmesfeierlichkeiten den Gemeindemitgliedern ab 65 Jahren einen vergnüglichen Nachmittag im Pfarrheim bescherten, sowie den Maltesern für ihre Fahrdienste.

Die Heinzelmännchen spielten dennoch eine große Rolle an diesem Kirmesnachmittag aus Anlass des Patroziniums der Pfarrei, der mit einer Messe in der Pfarrkirche, zelebriert von Pfarrer Herbert Breuer, startete. Die Singklassen der Musikschule unter Leitung von Reinhild Steinschulte führten ihr Musical „Die Heinzelmännchen zu Köln“ auf. Johannes Weiß begleitete die Darsteller am Klavier.

Das jüngste Heinzelmännchen ist vier Jahre alt

Nach den Reimen von August Kopisch hatte Steinschulte auch dieses Musical konzipiert und mit 25 Mädchen und Jungen einstudiert. „Wie war zu Köln es doch vordem mit Heinzelmännchen so bequem“: Köstlich, wie einige Kinder – darunter das jüngste Heinzelmännchen Josefine (4), die unbedingt ihre Schwester Ronja (7) unterstützen wollte – die fleißigen Wichte spielten, während andere sich als Faulpelze am Boden fläzten und morgens vollbrachte Arbeit vorfanden.

Steinschulte hatte wieder keine Mühe gescheut. Die Zimmerleute hatten Äxte und Sägen dabei. „Eh sich's der Zimmermann versah – klapp, stand das ganze Haus schon fertig da.“ Und zwar „in echt“. Auch beim Schneider wurde des Bürgermeisters Rock über Nacht genäht. Aber die Missetat von des Schneiders Weib, die Heinzelmännchen mit Erbsen zu Fall zu bringen, rächte sich. „Doch kommt die schöne Zeit nicht wieder her“, trugen die Kinder das traurige Ende der Geschichte vor.

Dank an Reinhild Steinschulte

Tränen flossen an diesem Nachmittag auch. Heinzelmännchen Mila (6) etwa weinte herzzerreißend. Aber nicht wegen des Verlustes der Heinzelmännchen auf ewig, sondern weil mit dieser Aufführung Steinschultes Engagement bei der Musikschule nach zehn Jahren endete. Sie lebt mit ihrer Familie nicht mehr in Bad Honnef. Nele Fischer für die Eltern und Paul Schilling für den Förderverein der Musikschule schenkten ihr Blumen, einen Olivenbaum und ein Buch. „Wir danken Reinhild Steinschulte für ihre unermüdliche Arbeit, die sie mit Herz und Liebe geleistet hat. Das ist ein schmerzhafter Verlust.“ Kfd-Chefin Ursula Voll verteilte Eisgutscheine und rief: „Ihr wart spitze!“ Ohne die Singklasse, es gibt bisher keinen Ersatz, verliert der Kirmeskaffee eine Attraktion. Voll: „Vielleicht gehen wir deshalb nächstes Jahr aufs Schiff.“

Am Sonntag, 25. Juni, findet nach der Messe bei gutem Wetter die Prozession statt. Über die Rommersdorfer Straße geht es zur Sankt-Anna-Kapelle (erster Segen), dann zum Haupteingang Marienhof (zweiter Segen) und zur der Realschule Sankt Josef (dritter Segen). Von dort führt der Weg zurück zur Kirche. Danach wird rund ums Pfarrheim gefeiert. Für die Kinder gibt es ein Unterhaltungsprogramm.

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