Verkehrslösung für Bad Honnef Gutachter nehmen Innenstadt unter die Lupe

BAD HONNEF · Kann ein Einbahnring die Verkehrssituation an der Hauptstraße in Bad Honnef verbessern? Das prüfen jetzt Fachleute. Ergebnisse sollen bis zum Ende des Jahres vorliegen. Lösungen könnten als Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes mit Fördergeldern finanziert werden.

Kaum etwas wird in der Stadt derzeit so diskutiert wie der Mangel an Parkraum und an Kurzzeitparkplätzen an der Hauptstraße in der City. Abhilfe schaffen – zumindest was letztgenannten Punkt angeht – könnte ein Einbahnring auf der Hauptstraße. Darauf jedenfalls hofft die Innenstadtgemeinschaft Centrum.

Der Verkehrsausschuss hatte die Verwaltung im Herbst beauftragt, die Idee zu prüfen. Die Stadt wiederum hält eine Prüfung von Teilaspekten nicht für sinnvoll. Gutachter sollen stattdessen die gesamte City unter die Lupe nehmen, inklusive des Einbahnrings und aller umliegenden Knotenpunkte.

Die Zeit spielt bei diesem Vorgehen eine entscheidende Rolle, erläuterte Fabiano Pinto, Leiter des Geschäftsbereichs Städtebau im Rathaus, am Dienstagabend im Ausschuss Stadtentwicklung, Planen und Bauen. Denn bereits Anfang 2018 will die Stadt erste Gelder der Städtebauförderung beantragen.

Integriertes Stadtentwicklungskonzept

Der Komplex Verkehrsentwicklung sei im Zusammenhang zu sehen mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept. Dieses Gesamtkonzept beinhaltet viele Bausteine, sogenannte Handlungsfelder. Und um die städtebaulich aufzuwerten, besteht die Chance auf Finanzspritzen von Bund und Land. Das will man alsbald nutzen – auch für die Innenstadt.

Klar sei zugleich: Neue Verkehrsführungen müssten auch unter den Gesichtspunkten Öffentlicher Personennahverkehr sowie Rad- und Fußgängerverkehr betrachtet werden. Bedeutet: Wird tatsächlich ein Einbahnring eingeführt, so hat dies nicht nur auf die angrenzenden Straßen erhebliche Auswirkungen.

Eine Karreelösung hat Bad Honnef bereits: die Umfahrung von der Linzer Straße über die Mülheimer Straße zur oberen Hauptstraße, die seinerzeit durchaus umstritten war. Ein zweites Karree könnte infrage kommen: eine Ringstraße im Viereck von Hauptstraße, Weyermannallee, Luisenstraße und Bahnhofstraße. Der Verkehrsausschuss wollte dabei auch „Shared Space“-Lösungen prüfen lassen, die gleichberechtigten Auto-, Rad- und Fußgängerverkehr ermöglichen.

Verkehrsuntersuchung für die Innenstadt geplant

Zugleich seien Handlungskonzepte wie die genannten „nicht das geeignete Mittel, um alle Belange der Verkehrsplanung vollumfänglich darzustellen“, so die Verwaltung in ihrer Mitteilung. Weiteres Problem: Eine Neuauflage des Verkehrsentwicklungsplanes – der letzte wurde 2000 erarbeitet – würde zu lange dauern. In der Konsequenz soll es nun eine Verkehrsuntersuchung für die gesamte Innenstadt richten.

Ob ein Probelauf für das Karree möglich sei, fragte Karl-Heinz Dißmann (Bürgerblock). Oder gar eine Zwischenlösung?, so Birgit Eschbach (FDP). Pinto: Da es sich um eine Landesstraße handele, sei „der Landesbetrieb involviert. Und die mögen so was nicht“ – anders als etwa bei einer Ausnahmeregelung während des Kanalbaus. Wegen der Auswirkungen auf die ganze Stadt sei es zudem besser, erst die Erkenntnisse abzuwarten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort