Begegnungshaus Aegidienberg Großer Anklang für neuen Jugendtreff in Aegidienberg

Aegidienberg · Jugendliche aus Aegidienberg haben das Begegnungshaus Aegidienberg umdekoriert und können die Räumlichkeiten nun als Treff nutzen. Jetzt stehen ihnen 220 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung.

 Volles Begegnungshaus in Aegidienberg: Viele Jugendliche kamen am Samstag zum Tag der offenen Tür.

Volles Begegnungshaus in Aegidienberg: Viele Jugendliche kamen am Samstag zum Tag der offenen Tür.

Foto: Frank Homann

Die alte Theke des Bad Honnefer Kurhauses war nicht wiederzuerkennen. Die Jungen und Mädchen des Jugendtreffs Aegidienberg hatten sie abgeschliffen und schwarz lackiert. Jetzt steht sie in deren neuer Bleibe im Begegnungshaus Aegidienberg, deren Hauptmieter der Jugendtreff ist. Dort war Tag der offenen Tür, „um allen zu zeigen, was hier entstanden ist und was wir hier machen“, sagte Silke Kornstädt, Geschäftsführerin des Stadtjugendrings Bad Honnef als Träger des Jugendtreffs.

„Wir wollen transparent sein“, so Kornstädt. Schließlich sei der Jugendtreff am früheren Standort im ersten Stock über der Polizeistation am Aegidiusplatz eher versteckt gelegen. „Hier ist alles offener.“ Auch manche Grundschüler haben schon neugierig durch die bodentiefen Fenster der vier Flachdach-Quader um einen kleinen Innenhof geäugt, die an den Schulhof der Theodor-Weinz-Grundschule angrenzen. Drinnen stehen schwarze Stühle und Polstermöbel sowie helle Holztische. Im größten Raum befindet sich hinter der Theke die Küche, es gibt einen kleinen Chill-out-Raum mit Kicker, Sofa und Tisch. Auch Billardtisch und Tischtennisplatte haben ihren Weg vom alten Standort in einen weiteren Raum im Erdgeschoss gefunden.

Nur über eine nicht überdachte Außentreppe im Innenhof ist das Obergeschoss zu erreichen. „Das ist ein bisschen umständlich, weil man immer raus muss“, so Kornstädt. Aber von Anfang an sei klar gewesen, dass der Raum im Wesentlichen als Mitarbeiterbüro oder auch für Besprechungen mit Jugendlichen genutzt werde: Barrierefrei ist der Weg ins Obergeschoss auch nicht, dafür jedoch das komplette Erdgeschoss samt Toilette.

Das freute die gehbehinderte Kathrin Wieth, die zur Eröffnung auch ihr Projekt „Aktion Inklusion“ für das Miteinander von Behinderten und Nicht-Behinderten vorstellte. „Im alten Jugendtreff musste ich immer Stufen laufen, um überhaupt reinzukommen“, sagte die 15-jährige Aegidienbergerin. Mitgebracht hatte sie eine Freundin mit Rollstuhl, die – im Gegensatz zum alten Standort – nun „einfach reinrollen“ konnte.

Mobiliar fehlte noch

Nicht nur der Bau des Begegnungshauses hatte sich um rund ein Jahr verzögert. Nach dessen Einweihung Anfang Oktober hatte sich auch der Umzug des Jugendtreffs von den Herbstferien auf Anfang Februar verschoben. Das lag am noch fehlenden Mobiliar, speziell an abschließbaren Schränken für Material aller Art. Denn der neue Standort hat keinen Keller als Stauraum und für eine Art Schuppen, der als Stauraum-Alternative sowie nach Architektenvorstellung auch als Außenbühne oder Stuhllager zu nutzen ist, fehlt noch das Rolltor.

„Ich könnte ganz vielen Menschen danken für das tolle Gebäude, in dem wir jetzt den Jugendtreff betreiben“, sagte Michael Neusel, der den Jugendtreff seit 2008 leitet. „Vor allem aber möchte ich den Jugendlichen danken, denn die haben den Umzug mit uns gemacht. Ohne sie wäre es nicht so, wie es jetzt ist.“ Die Jugendlichen haben über viele Tage hinweg Schränke gerückt und Regale aufgestellt.

Darunter war auch der 18-jährige Jannis Titze. Der angehende Elektriker hat auch Hohlwanddosen eingesetzt und fand: „Der neue Jugendtreff ist besser als der alte.“Warum er überhaupt in den Jugendtreff geht? „Die Mitarbeiter sind gut drauf und immer ansprechbar, wenn man ein Problem hat“. Einige Jugendliche hielten den alten Jugendtreff für übersichtlicher, andere schätzen den neuen, „weil man durch die eher verwinkelten Räume auch mal mehr für sich sein kann“.

220 Quadratmeter Nutzfläche

Ein extra Programm gab es zum Tag der offenen Tür nicht, aber vom Computer bis zum Kicker war alles zum Ausprobieren, die Popcornmaschine lief, die Theke war belagert und mit vitaminreichen und anderen Snacks gut bestückt. Der Aegidienberger Prinz Uli I. machte seine Aufwartung mit Gefolge. Einiges ist noch geplant: „Hier entsteht ein Phonomöbel“ stand auf einem Zettel nebst Zeichnung an einer Wand. Unweit davon zeigte eine Skizze ein „Kiosk-Regal“ verbunden mit der Frage: „Wer hat Bock?“ Denn mit Hilfe von Roman Heinzer, Praktikant mit Schreiner-Ausbildung, werden noch einige passgenaue Möbel gezimmert.

Mit 220 Quadratmetern Nutzfläche hat der Jugendtreff etwas weniger Platz als vorher, dafür aber ein Außengelände. Einzig am auffälligen Orange des Linoleumbodens schieden sich die Geister. Die meisten Jugendlichen hatten sich „aber schon dran gewöhnt“. Nur die Toiletten, in denen auch die Wände orange sind, seien „wirklich schlimm“, fand nicht nur ein Achtjähriger.

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