Schützenfest in Bad Honnef Geschwister liefern sich ein Königsduell

BAD HONNEF · Thomas Steinmann ist die neue Majestät der Bad Honnefer Sankt-Sebastianus-Schützen. Beate Behr ist die Königin an der Seite ihres Bruders.

 Der Spielmannszug des TV Eiche führt den Umzug der Schützen an.

Der Spielmannszug des TV Eiche führt den Umzug der Schützen an.

Foto: Frank Homann

Mit dem 195. Schuss fegte Thomas Steinmann den Königsvogel der Sankt Sebastianus-Schützenbruderschaft von der Stange. Damit machte er sich selbst beim Schützenfest das schönste Geburtstagsgeschenk. Eigentlich wollte der nun 54-Jährige nur ein bisschen mit- und den Vogel für seine Schwester „reifschießen“, die tatsächlich Ambitionen auf den Titel hatte.

So war der neue König der Sebastianer zunächst auch perplex und wohl auch ein bisschen blass im Gesicht. Aber dann kam die Freude doch ganz schnell durch, und Thomas Steinmann scherzte: „Wenn man mit dem Feuer spielt…!“ Am Sonntag bei der Krönung in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist durch Pfarrer Herbert Breuer und Sebastianer-Präsident Stephan Elster und dem Festzug bei herrlichem Sonnenschein von der Kirche zum Schützenplatz, strahlte er dann mit seiner Schwester Beate Behr als Königin an seiner Seite um die Wette.

Beide Majestäten haben Erfahrung in diesem Amt. Thomas Steinmann war bereits 1994 König. Und nun, genau 54 Jahre nach seinem Eintritt in die Bruderschaft, wiederholte er den Erfolg. Am Tag seiner Geburt war nämlich auch Schützenfest. Und Vater Johannes Steinmann meldete den kleinen Thomas an jenem 6. August 1962 direkt an. Das gab es zuvor noch nie.

Auch Beate hat Erfahrung in diesem Amt. Ihr Mann Jürgen besitzt quasi das Abonnement „auf König“. Dreimal, und damit auch Kaiser, war er es bereits bei den Sebastianern und einmal beim Rommersdorf-Bondorfer Bürgerverein. „Ich wollte ihn gern mal als Prinzgemahl an meiner Seite“, erklärte Beate Behr (58) ihren Einsatz beim Schießwettbewerb. Und die Floristin ulkte: „Mein Bruder hat mir den Vogel vor der Nase weggeschossen. Aber ich bin nicht sauer auf ihn.“ Auf den Rumpf des von Karlfried Prinz gebauten Vogels hatten auch ihr Mann Jürgen und Diether Habicht-Benthin geschossen, nachdem die Pfänder an Marc Frost (Kopf), Peter Raths (linker Flügel), Ehrenpräsident Rolf Menzel (rechter Flügel) und Michael Lennarz (Schweif) gegangen waren. Als Adjutanten und Begleitdamen erkoren sich die Majestäten Udo Bünger und Silvia Schlaaf-Bünger sowie Gerd und Tina Papenbrock.

Thomas Steinmann und seine Schwester sind sehr aktiv im Honnefer Vereinsleben. Der neue König gehört von Beginn an dem Stammtisch „Honnefer Junge für Honnefer Pänz“ an, der regelmäßig zugunsten von Kindern große Spenden leistet. Bei der KG Halt Pol ist er seit 27 Jahren Elferratsmitglied und tanzt von Anfang an bei „American Dream vum Rhing“ mit. Im Bürgerverein Rommersdorf wirkt er mit, und in allen anderen Vereinen ist der Gärtnermeister, der an der Linzer Straße seit mehr als 20 Jahren ein Blumengeschäft betreibt, inaktives Mitglied. Die Hobbys von Beate Behr, die auch Mitglied in den Bürgervereinen von Rommersdorf und Rheinbreitbach ist: „Für die Vereine da zu sein und mitzuhelfen. Ich liebe meinen Beruf und fahre gern mit meinem Mann nach Lanzarote. Seit mehr als 30 Jahren.“ Der Spielmannszug des TV Eiche holte die Majestäten früh am Sonntagmorgen ab. Nach dem gemeinsamen Frühstück zogen alle zum Hochamt, das von den Burgbläsern Rheinbreitbach musikalisch begleitet wurde, in die Kirche.

Beide Musikzüge sorgten auch am Tag zwei des Bürger- und Schützenfestes der Sebastianer auf dem Schützenplatz für Unterhaltung. Große Vorfreude: Am 22. Oktober feiern erstmals Sebastianer und Rommersdorfer gemeinsam Königsball im Kursaal. Eigentlich war Beate Behr da als Begleiterin des Rommersdorfer Königspaares vorgesehen – nun ist sie selbst Königin.

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