Fütterung eines Stars Gefräßiger gefiederter Filius

Meinung | Siebengebirge · Stare sind Nesthocker. Aber nicht nur dem Jungvogel auf dem Foto schmeckt es bei Mama am besten, wie GA-Redakteurin Claudia Sülzen mit einem Schmunzeln beleuchtet.

 Mama-Star füttert ihren hungrigen Nachwuchs.

Mama-Star füttert ihren hungrigen Nachwuchs.

Foto: Frank Homann

Eltern können ein Lied davon singen: Kaum sind sie aus dem Gröbsten raus, wachsen einem die Kinder längenmäßig über den Kopf und schauen den alte(rnde)n Herrschaften alsbald auf den Scheitel. Was natürlich nicht bedeutet, dass sie Errungenschaften wie dem morgendlichen Weckdienst, dem Wasch- und Bügelservice oder dem tausendfach bewährten Mama-Taxi damit schon entsagen wollten.

Ein bisschen so dürfte sich der Star gefühlt haben, der GA-Fotograf Frank Homann vor die Linse flog. Denn zumindest optisch wirkt dessen Nachwuchs – dank (noch) aufgeplusterten Federflaums – massiger als das Elternteil. Dass der gefräßige Filius (oder die Filia) sich just in diesen Tagen langsam auf eigene Beine stellt, ist der Lauf der Natur. Der Großteil der Jungvögel fliegt zumindest in Mitteleuropa zwischen Mitte Mai und Mitte Juni aus. Und bis es soweit ist, darf Mama eben noch anrichten. Immerhin gehört der Star, anders als etwa Hühnervögel oder Enten, biologisch gesehen tatsächlich zu den Nesthockern.

Mit dem Nesthocker im Menschenreich kann es der Star natürlich nicht aufnehmen, dazu müsste er weit mehr als die in seiner Spezies möglichen 20 Jahre Lebenszeit mitbringen: Im Schnitt mit 25 Jahren, so hat das Statistische Bundesamt einmal ermittelt, ziehen Menschenkinder zu Hause aus – und Sohnemann hat es dabei am wenigsten eilig. Bei Mama schmeckt's eben nicht nur Staren am besten.

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