Abwassergebühren in Bad Honnef Gebühren bleiben 2017 stabil

Bad Honnef · Das städtische Abwasserwerk will eine Mehrbelastung für die Honnefer im kommenden Jahr vermeiden. Zurzeit zahlt ein Durchschnittshaushalt jährlich 867 Euro. Allerdings kann das dicke Ende in den Folgejahren noch kommen: Bis 2020 müssen 39 Millionen Euro in marode Kanäle investiert werden.

 Gute Nachricht für Honnefer: Das Abwasserwerk erhöht die Gebühren 2017 nicht.

Gute Nachricht für Honnefer: Das Abwasserwerk erhöht die Gebühren 2017 nicht.

Foto: dpa

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Bis zum Jahr 2020 wird das Abwasserwerk aktuellen Erhebungen der Experten zufolge mehr als 39 Millionen Euro in Kanäle und Bauwerke investieren müssen. So steht es im Investitionsprogramm. Die gute Nachricht zumindest für 2017 aber lautet: Die Abwassergebühren sollen nicht erneut angehoben werden. Das schlägt die Werksleitung am Donnerstag dem Betriebsausschuss vor. Angesichts der nötigen Investitionen dürfte das – vorbehaltlich der Zustimmung der Politik für 2017 – eher eine Verschnaufpause für die Gebührenzahler sein.

Das grundsätzliche Problem der Kommune lautet: Anlieger zahlen, anders als beim Straßenbau, nur einmal für den Anschluss ihres Hauses ans Kanalnetz. Einzige Einnahmequelle des Abwasserwerkes sind die Gebühren; Gewinne dürfen laut Kommunalabgabengesetz nicht erwirtschaftet werden. Werksleiter Marcus Killat hatte 2015 betont, der Sanierungsstau müsse mit regelmäßigen Investitionen aufgelöst werden. Die Gebühren alleine reichten bei weitem nicht, minderten aber den Kreditbedarf.

Im Wirtschaftsplan 2017, den der Fachausschuss jetzt berät, sind entsprechend Darlehen in Höhe von rund 5,7 Millionen Euro veranschlagt. Vorbehaltlich der Entscheidung der Kommunalpolitik müssen die Bürger trotzdem im kommenden Jahr nicht damit rechnen, dass an der Gebührenschraube gedreht wird.

Einleitungsstellen müssen zurückgebaut werden

Dem Abwasserwerk stehen immense Investitionen in das städtische Kanalnetz ins Haus; viele Kanäle sind marode und weisen zu geringe Querschnitte auf, so die Unterlagen des Abwasserwerkes. Auch müssen die Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie und aktuelle Entscheidungen der Rechtsprechung umgesetzt werden. Konkretes Beispiel: Einleitungsstellen in den Ohbach müssen zurückgebaut werden, was mit dem Bau eines neuen Abschlagbauwerkes einher geht.

Trotz aufwendiger Projekte wie dem Kanalbau in der Innenstadt sind immer noch weite Teile des 130 Kilometer langen Rohrnetzes sanierungsbedürftig. 2015 hieß es: Bei sieben Prozent des Netzes bestehe kurzfristiger, bei 28 Prozent mittelfristiger Handlungsbedarf. Konsequenz: Die Gebühren wurden ab 1. Januar 2016 angehoben.

Das soll es zumindest vorerst gewesen sein, so der Vorschlag an den Ausschuss. Aktuell zahlt ein Honnefer Musterhaushalt rund 867 Euro pro Jahr. Der Durchschnitt im Rhein-Sieg-Kreis liege bei 917 Euro pro Jahr. Im Detail soll es fürs Schmutzwasser bei 3,31 Euro pro Kubikmeter bleiben, fürs Regenabwasser bei 1,59 Euro pro Quadratmeter.

Jedoch, heißt es weiter: „Durch Analyse des Netzzustandes sowie einer Alterungs- und Vermögensentwicklung bei unterschiedlichen Investitionsmodellen soll im kommenden Jahr eine langfristige Investitionsstrategie für das Kanalnetz aufgestellt und die zu erwartende Gebührenentwicklung diskutiert werden.“ Der Betriebsausschuss tagt am Donnerstag, 24. November, ab 18 Uhr im Rathaus.

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