Neubau in Bad Honnef Gästehaus des Physikzentrums wurde eingeweiht

Bad Honnef · Nach einem Jahr Bauzeit ist das Gästehaus der Deutschen Physikalischen Gesellschaft jetzt eingeweiht worden. Das Gästehaus verfügt über 40 Gästezimmer.

 Klare Formen: Das neue Gästehaus neben dem Physikzentrum bildet einen Riegel um eine Fläche, die noch begrünt wird.

Klare Formen: Das neue Gästehaus neben dem Physikzentrum bildet einen Riegel um eine Fläche, die noch begrünt wird.

Foto: Frank Homann

Selbst in den vergangenen Wochen, da "ich doch etwas unruhig geworden bin, haben sie nicht die Nerven verloren" - mit diesen Worten schloss Professor Joachim Treusch, Vorstandsvorsitzender der Wilhelm und Else-Heraeus-Stiftung, seinen ausdrücklichen Dank an all jene, die am Neubau des Gästehauses der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) beteiligt waren.

Die Bemerkung hatte einen ernsten Kern angesichts eines ehrgeizigen Ziels: In nur einem Jahr wollte man von der Grundsteinlegung bis zur Fertigstellung gelangen. Und es gelang: Nur zwölf Monate, nachdem der mit Mitteln der Stiftung errichtete Bau begonnen worden war, wird das Gebäude schon genutzt. Jetzt war Einweihung.

Den Rahmen gab der Tag der DPG. Dass auch wissenschaftlicher Diskurs in diesen Zeiten nicht ohne das Thema Flüchtlinge auskommt, zeigte schon das Grußwort von Christophe Rossel, Präsident der Europäischen Physikalischen Gesellschaft, das die ehemalige DPG-Präsidentin Johanna Stachel verlas. "Derzeit steht Europa erheblich auf dem Prüfstand, die EU befindet sich in einer Krise. Gerade in solchen Zeiten einzelstaatlicher Egoismen und des wirtschaftlichen Protektionismus muss man sich überlegen, welche Gemeinsamkeiten bestehen und wie man sie stärken kann", so Rossel.

Und es sei eben die Wissenschaft, der hier eine bedeutende Rolle zukomme: Sie sei international ausgerichtet, ein Bindeglied, bei dem Nationalität, Hautfarbe, Geschlecht oder Religionsgemeinschaft keine Rolle spielten. Solche Begegnungen, und eben die ermöglichten Zentren wie das der DPG, "sind wichtiger denn je", schloss Rossel.

"Glücksfall" für Bad Honnef

Eine Zusammenhang, den auch Professor Andreas Zimmer, Prorektor der Universität Bonn, aufgriff. Wissenschaft stehe für gedeihliches internationales Miteinander, für Toleranz, für den Austausch nicht nur von Gedanken, sondern auch den der Kulturen. Der Bogen zur DPG und dem neuen Gästehaus war schnell geschlagen: Orte wie dieser seien genau dafür ein Garant.

Den Dank Treuschs an alle am Bau Beteiligten gaben Kurt Seelmann, Vorsitzender des Kuratoriums des Physikzentrums, und DPG-Präsident Professor Edward Krubasik an die Stiftung zurück. Er bediente sich eines Zitats von Albert Einstein: "Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erschien." So ähnlich sei es der DPG gegangen bei der ersten Idee, ein Gästehaus zu bauen. Dass es gelang, sei der Stiftung zu verdanken - und, so ergänzte Bürgermeister Otto Neuhoff, ein "Glücksfall" für Bad Honnef, bevor feierlich der Schlüssel für das Gebäude übergeben wurde.

Danach konnten sich die Gäste von den Besonderheiten des Baus überzeugen, der die Handschrift trägt der Architekten Klaus Luft-Brix und Johannes Schneider, die 2012 den Architektenwettbewerb gewonnen hatten. Das Gästehaus verfügt über 40 Gästezimmer und eine Tiefgarage mit 39 Plätzen. Die Energieversorgung baut auf der umfassenden Nutzung erneuerbarer Energien auf, so etwa Geothermie. Investiert wurden rund fünf Millionen Euro - und nicht nur die Zeit, auch die Kosten blieben im Plan, so Treusch.

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