Cura-Krankenhaus in Bad Honnef Für mehr Anerkennung und Fairness

BAD HONNEF · "Wann immer das Leben uns braucht": Der bundesweiten Aktion der Krankenhäuser unter diesem Motto schloss sich auch das Cura-Krankenhaus in Bad Honnef an.

 Flagge zeigen für das Krankenhaus: Mitarbeiter von Cura und Geschäftsführer Manfred Müller (4. von links) beteiligen sich an der bundesweiten Imagekampagne

Flagge zeigen für das Krankenhaus: Mitarbeiter von Cura und Geschäftsführer Manfred Müller (4. von links) beteiligen sich an der bundesweiten Imagekampagne

Foto: ROSWITHA OSCHMANN

Mit Geschäftsführer Manfred Müller zeigten die Mitarbeiter in der Cafeteria des Hauses Flagge. Sie fordern mit dieser Kampagne insbesondere die Politik zu einem fairen Umgang sowie zur Bereitstellung ausreichender finanzieller Ressourcen auf.

Manfred Müller: "2013 wurden im Honnefer Krankenhaus mehr als 8000 Patienten stationär und fast doppelt so viele ambulant behandelt. Die Versorgung in den Kliniken in Deutschland erfolgt auf international anerkanntem Spitzenniveau. Demgegenüber sehen sich die Krankenhäuser gerade in letzter Zeit verstärkter Kritik ausgesetzt. Die Krankenhäuser sind nicht länger bereit, diese Verunglimpfungen, Falschbehauptungen und Unterstellungen hinzunehmen."

Der Cura-Geschäftsführer nannte besorgniserregende Zahlen: Etwas mehr als die Hälfte aller Krankenhäuser haben 2012 rote Zahlen geschrieben. 40 Prozent rechnen für das Jahr 2013 mit einer Verschlechterung. Müller: "Die Cura fällt nicht darunter. Sie erwartet jedoch auch keine Verbesserung."

Und: "Während die Reserven der gesetzlichen Krankenkassen und die des Gesundheitsfonds auf einem Rekordniveau von circa 30 Milliarden Euro angestiegen sind, weist beinahe jede zweite Klinik in Deutschland 2012 ein wirtschaftliches Defizit auf." Der Koalitionsvertrag kündige eine Krankenhausreform an, deren Eckpunkte bis Ende 2014 stehen sollen. Manfred Müller nannte vor den Cura-Mitarbeitern Forderungen dazu.

Die reichen von der unzureichenden Investitionsfinanzierung bis hin zur Anpassung der Landesbasisfallwerte. Im Moment führen die unterschiedlichen Preise für Leistungen zum Beispiel dazu, dass das Honnefer Krankenhaus für eine Blinddarmentfernung 166 Euro weniger erhält als ein nur wenige Kilometer entferntes Krankenhaus in Rheinland-Pfalz.

Auch die Berichterstattung und die Refinanzierung der Qualitätsanforderungen ist ein Thema des Forderungskatalogs: Wenn wieder einmal in der Öffentlichkeit von Krankenhauskeimen und Ärzten und Schwestern, die sich die Hände nicht waschen, die Rede sei oder von anderen angeblichen Qualitäts- und Patientensicherheitsdefiziten, von unnötigen Behandlungen und Operationen und fehlerhaften Rechnungsstellungen, ärgerten sich auch die Mitarbeiter des Bad Honnefer Krankenhauses.

Die Berichterstattung zu den angeblich katastrophalen hygienischen Zuständen der Kliniken verunsichere die Patienten und werde den Leistungen der Mitarbeiter nicht gerecht, so Müller. "Das ist Verunglimpfung am Rande der Kriminalität", betonte Chefarzt Ulrich Schmidtmann. So kämen zum Beispiel Hygiene-Fachkräfte zum Einsatz, die Mitarbeiter würden geschult und beobachtet. Die Transparenz reiche bis hin zur Feststellung der Menge der Desinfektionsmittel des Einzelnen.

Manfred Müller: "Die Erreichbarkeit unserer Klinik und die Nähe zu den Familien der Patienten sind ein Stück notwendige Versorgungs- und Lebensqualität. Daher gilt es, die Leistungsfähigkeit unseres Krankenhauses für die Menschen in unserer Region zu schützen und zu stärken." Der Cura-Geschäftsführer verwies auf permanente Patientenbefragungen und Befragungen durch die Krankenkassen. "Wir liegen über dem Durchschnitt. Aber unsere Patienten sagen uns auch, dass das Personal gestresst ist. Unsere Mitarbeiter gehen teilweise auf dem Zahnfleisch. Wir sind es ihnen schuldig, die politischen Missstände anzusprechen."

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