Trotz Bedenken der Anwohner Frankenweg in Bad Honnef wird ausgebaut

Bad Honnef · Die Fahrbahn im Frankenweg in Bad Honnef muss erneuert werden, ein Jahr sollen die Arbeiten dauern. Die Anlieger kritisieren vor allem die Beiträge, die sie dafür zahlen müssen.

 Ein Teil des Frankenweges ist bereits ausgebaut, der zweite Bauabschnitt folgt ab Sommer.

Ein Teil des Frankenweges ist bereits ausgebaut, der zweite Bauabschnitt folgt ab Sommer.

Foto: Frank Homann

Da kommt etwas zu auf die Anwohner des Frankenweges: Ab Sommer wird die Fahrbahn im Abschnitt zwischen dem Haus Nummer 32 und der Rhöndorfer Straße ausgebaut. Das Vorhaben passierte jüngst den städtischen Planungsausschuss, allerdings nicht ohne eine teils kontroverse Diskussion. Im Vorfeld hatten auch Anlieger ihre Bedenken bei einer Bürgerinformation deutlich gemacht. Dabei ging es vor allem um die finanzielle Beteiligung an dem Ausbau von etwa 16 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche.

Der erste Teilabschnitt von der Schaaffhausenstraße bis zum Haus Nummer 32 war bereits 2005 zeitgleich zur Erneuerung der Kanalisation ausgebaut worden. Dann ruhte der Fortgang der Maßnahme, laut Verwaltung wegen der finanziell angespannten Lage der Stadt. So wurde zwar der Kanal erneuert, die Fahrbahn danach aber lediglich wiederhergestellt. Der erste Entwurf zum Ausbau des Frankenweges sei sogar noch älter, hieß es. Er sei schon 2002 vorgestellt worden.

Nun also soll es so weit sein. Die Anlieger wurden bei einer Bürgerinformation in Kenntnis gesetzt, ihre Anregungen wurden aufgenommen. Die Anlieger äußerten dabei laut Tiefbauamtsleiterin Jutta Schmidt teils kontroverse Wünsche zu Ausbaudetails; einige Anregungen aus der Bürgerinformation würden eingearbeitet. Themen bei der Bürgerinformation waren demnach unter anderem die Parkplatzsituation, das Pflanzen von Bäumen und das Anlegen von Ruhebänken. Hauptkritikpunkt aber seien die Beiträge gewesen, so Schmidt.

Gehweg mit Breite von 2,50 Meter

Grundsätzlich geplant ist unter anderem, dass von der Rhöndorfer Straße bis zum Haus Nummer 32 einseitig ein Gehweg mit einer Breite von 2,50 Metern gebaut wird, damit sich dort zwei Rollstuhlfahrer begegnen können – dies mit Blick auf die Schule für Körperbehinderte sowie den anstehenden barrierefreien Ausbau des Rhöndorfer Bahnhofes. Vom Haus Rheinfrieden bis zum Anschluss an den bereits vor Jahren ausgebauten Abschnitt wird die Fahrbahn durchgehend 5,50 Meter breit sein; dadurch könne einseitig auf der Fahrbahn geparkt werden, so die Verwaltung.

Beidseitig verbleibe zugleich Platz für Gehwege. Um den Verkehrsfluss zu beruhigen, sind vier Einengungen vorgesehen. Ebenfalls geplant sind eine sogenannte Tastkante für Sehbehinderte an der Rhöndorfer Straße und an verschiedenen Stellen Niveaugleichheit von Fahrbahn und Gehweg, um ein barrierefreies Queren zu ermöglichen.

Gesamtkosten von 1,85 Millionen Euro

Die Gesamtkosten für den Ausbau beziffert die Stadt mit rund 1,85 Millionen Euro. Da der Frankenweg nach einem Ratsbeschluss von 1977 eine Haupterschließungsstraße sei, die zugleich aber als „endgültig hergestellt“ eingestuft sei, würden die Anlieger mit Beiträgen in Höhe von 55 Prozent für die Fahrbahn sowie jeweils 60 Prozent für Gehwege und Straßenbeleuchtung herangezogen – eben jene 16 Euro pro anrechenbarem Quadratmeter. Das sind bei einem Grundstück von 500 Quadratmetern 8000 Euro.

Kritik an dieser Belastung der Anlieger wurde auch im Ausschuss laut. Klaus Wegner (Grüne) gab zu bedenken, dass über die Beitragspflicht von Anliegern landes- und auch bundesweit diskutiert werde. Jetzt Fakten zu schaffen, ohne das Ergebnis dieser Diskussionen abzuwarten, lehne er ab. Schmidt sagte, sollte es bis zur Abnahme der Maßnahme gesetzliche Änderungen geben, würden diese berücksichtigt.

Wegner regte überdies an zu prüfen, ob aus dem Frankenweg eine Fahrradstraße werden könne, und erhob dies zum Antrag – abgestimmt werden konnte darüber nicht, da ein solches Vorhaben de facto einer Umwidmung der Straße gleichgekommen wäre und somit dem Ratsbeschluss von 1977 entgegenstünde. Mit drei Gegenstimmen der Grünen wurde die Planung vom Ausschuss angenommen.

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