Musikschule Bad Honnef Förderverein spendet eine Harfe

BAD HONNEF · In der städtischen Musikschule lernen begeisterte Schüler jeden Alters das Harfespiel. Jetzt kann die Klasse von Dozentin Marie-Claire Junke auf einem 2000 Euro teuren Instrument üben.

 Klangprobe: Isabelle Wirtgen (vorne l.) spielt auf der neuen Harfe, Maja Schwager (vorne r.) auf dem älteren Exemplar. Marie-Claire Junke (v.l.), Nele Fischer, Paul Schilling und Antonia Schwager hören zu.

Klangprobe: Isabelle Wirtgen (vorne l.) spielt auf der neuen Harfe, Maja Schwager (vorne r.) auf dem älteren Exemplar. Marie-Claire Junke (v.l.), Nele Fischer, Paul Schilling und Antonia Schwager hören zu.

Foto: Frank Homann

Die Harfe ist eines der ältesten Musikinstrumente. In Mesopotamien und Ägypten gab es sie bereits vor rund 5000 Jahren. Und jetzt hat auch die Musikschule der Stadt Bad Honnef ein Exemplar: Paul Schilling, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer, übergab das schöne Instrument an Musikschulleiterin Antonia Schwager-Wahl und an die Lehrerin der Harfenklasse, Marie-Claire Junke. Und sogleich schwebten zarte, warme Harfenklänge durch den Ratssaal. Denn Schülerin Isabelle Wirtgen testete das neue Instrument umgehend, während Maja Schwager eine der beiden kleinen Harfen spielte, die die Musikschule zuvor bereits besaß.

Antonia Schwager-Wahl dankte dem Förderverein für die großzügige Spende. Rund 2000 Euro machte er für diese Neuanschaffung locker. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Hakenharfe. Bedeutet: Am oberen Ende der Saite ist ein Hebel angebracht, mit dem sie um einen halben Ton erhöht werden kann – eben durch Bedienung des Hakens.

Acht Schüler hat die Honnefer Harfenklasse derzeit. Seit Oktober 2015 werden sie von Marie-Claire Junke unterrichtet. Die 26-jährige Harfenistin studierte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln-Aachen. Sie begann das Harfenspiel bereits mit neun Jahren, aber es eignet sich auch für erwachsene Einsteiger, wie es sie auch in der Klasse der städtischen Musikschule gibt. Das Tolle am Instrument: Es eignet sich gut für musikalische Anfänger, weil es das Notenlesen leicht erlernbar macht. Bereits nach kurzer Zeit können Schüler schöne Stücke spielen.

So wie Maja. Die Achtjährige ist erst seit vier Monaten dabei. An diesem Sonntag, 15. Januar, wird sie aber bereits beim Konzert der Musikschule „Ausklang der Weihnachtszeit“ ab 17 Uhr in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist auftreten. Isabelle (10) machte vor zwei Jahren in der OGS Bekanntschaft mit dem Harfenspiel und ist seither eifrige Musikschülerin. Am Sonntag nimmt sie am Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf Regionalebene teil.

Isabelle nimmt die Harfe mit in den Skiurlaub

Isabelles Liebe zur Harfenmusik geht so weit, dass sie selbst im Skiurlaub in den Weihnachtsferien ihr Instrument nicht missen wollte. Die Familie machte mit. Vater Jürgen Wirtgen fuhr mit Isabelles Schwester Désirée mit dem Auto nach Österreich, während Mutter Alexandra und Isabelle im Zug das Urlaubsziel erreichten. Denn das Instrument nahm Rückbank und Kofferraum ein. Nach dem Skifahren übte die Nachwuchs-Harfenistin dann jeden Tag. Schließlich wollte sie sich gut auf ihren ersten Wettbewerb vorbereiten. Vielleicht macht sie es ihrer Lehrerin nach, die bereits viele Preise errungen hat.

Für 2017 plant Antonia Schwager-Wahl ein Konzert für Harfe und Flöte mit Marie-Claire Junke, an dem natürlich auch Schüler teilnehmen sollen. Die neue Harfe bleibt zum Unterrichten im Rathaus stehen. Schüler, die eine Harfe zu Hause haben, werden von der Dozentin besucht.

Das ganz große Ziel des Fördervereins ist es jedoch, auch noch einen Mäzen für eine Pedalharfe zu gewinnen. Die Anschaffungskosten für ein solches Konzertinstrument belaufen sich auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag. Ein Vorteil: Alle Schüler könnten dann in der Musikschule unterrichtet werden. Paul Schilling: „Musikunterricht ist mehr als das Erlernen eines Instrumentes. Die Freude am musikalischen Miteinander legt ein sicheres und vertrauensvolles Fundament für die Entwicklung junger Menschen. Und auch für Ältere hält Musik ein lebendiges und generationsübergreifendes Gemeinschaftserlebnis bereit. Es ist nie zu spät anzufangen.“

Der Förderverein unterstützt das, indem er zum Beispiel auch Musikinstrumente verleiht und Schüler aus einkommensschwachen Familien unterstützt. Am liebsten wäre dem Fördervereinsvorsitzenden freilich, ein eigenes Musikschulhaus zu haben, wo die Arbeit zentral geleistet werden kann. Das ist jedoch ferne Zukunftsmusik.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort