Asylbewerber in Bad Honnef Flüchtlinge greifen zu Schaufel und Besen

Bad Honnef · Die Truppe um Jerome Makachi ist bereits ein eingespieltes Team. So bedarf es nur kurzer Anweisungen, als es am Morgen an die Bahnhofstraße und über die Fußgängerzone zum Markt geht, um Müll aufzusammeln und zu fegen.

 Die beiden Flüchtlinge Bala Moxammed (Mitte) und Ismac Entsieblankson (rechts) säubern mit ihren Kollegen vom Bau- und Betriebshof den Spielplatz.

Die beiden Flüchtlinge Bala Moxammed (Mitte) und Ismac Entsieblankson (rechts) säubern mit ihren Kollegen vom Bau- und Betriebshof den Spielplatz.

Foto: Pfalz

Makachi arbeitet beim Bau- und Betriebshof der Stadt Bad Honnef und leitet die zur gemeinnützigen Arbeit verpflichteten Flüchtlinge an. Zwei Asylbewerbende hat er in dieser Woche dabei und fährt sie im Lastwagen mit zwei weiteren Mitarbeitern zu den Einsatzorten, an denen sie gemeinsam für Ordnung und Sauberkeit sorgen.

Ismac Entsieblankson und Bala Moxammed kommen aus Ghana und sind seit letztem Herbst in Deutschland. Ismac Entsieblankson gefällt die Arbeit; und so meldet er sich immer und nimmt jede Gelegenheit wahr, eingesetzt zu werden, erzählt er. Doch sein Traumjob ist Busfahrer, das hatte er schon in seinem Heimatland gemacht. Nicht nur die sprachlichen Herausforderungen sind hoch. So müsste er die Führerscheinprüfung ablegen; dabei ist noch gar nicht sicher, ob er in Deutschland bleiben kann.

Auch Bala Moxammed kämpft mit der deutschen Sprache. Doch die beiden freuen sich über die Arbeit, die Stimmung zwischen den Kollegen ist gut. Eine regelmäßige Arbeitsmöglichkeit zu haben, helfe bei der Integration, so die Stadt. Der Tagesablauf ist dadurch strukturierter und der Lerneffekt groß, denn wer in Kontakt mit Kollegen stehe, lerne die deutschen Begriffe für die Werkzeuge schnell und nachhaltig. Auch ganz allgemein würden Kenntnisse und Informationen weitergegeben, heißt es weiter.

An diesem Tag sind die fünf unter anderem auf einem Spielplatz im Einsatz. Vom Sturm abgebrochene Äste haben sich über das Areal verteilt und müssen aufgesammelt werden. Am Ende sieht auch dieser Platz wieder sauber und gepflegt aus. Doch nicht immer sind es nur Laub und Äste, die von der Truppe aufgesammelt werden müssen. „Das Schlimmste ist das Glas, zerbrochene Flaschen, an denen sich Kinder, Fußgänger und Hunde verletzten können“, erklärt Makachi.

Um auch andere Flüchtlinge zu beschäftigen, werden weiter Organisationen gesucht, so die Stadtverwaltung, die Angebote zur gemeinnützigen Arbeit annehmen und vermitteln.

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