Tierrettung in Rhöndorf Feuerwehr bringt Gänsefamilie über Bahnstrecke und B 42

Rhöndorf · Ein Vogelpaar mit vier Küken gerät am Samstag auf dem Weg zum Rhein in Gefahr. Die Polizei sperrt die Bundesstraße und zwei Bahnstrecken für die Rettungsaktion. Bei Regionalzügen kommt es zu Verspätungen.

 Kleine Ursache, große Wirkung: Um die Gänsefamilie sicher zum Rheinufer zu geleiten, mussten am Samstag die B 42, die Bundesbahn- und die Bahnstrecke gesperrt werden.

Kleine Ursache, große Wirkung: Um die Gänsefamilie sicher zum Rheinufer zu geleiten, mussten am Samstag die B 42, die Bundesbahn- und die Bahnstrecke gesperrt werden.

Foto: Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef

Ein ungewöhnlicher Einsatz hat am Samstagvormittag Polizei und Feuerwehr in Atem gehalten. Ausgelöst durch eine größere Rettungsaktion für eine Gänsefamilie, die aus Richtung der Rhöndorfer Weinberge zum Rhein unterwegs war, mussten zunächst die Bundesstraße 42 sowie im Anschluss auch die Trasse der Deutschen Bahn und die angrenzende Stadtbahnstrecke vorübergehend gesperrt werden. Laut Information der Bahn AG von Sonntag kam es zu Verspätungen auf den Regionalzügen der Linien RE8 und RB27; die Zugstrecke war laut einer Bahnsprecherin von 9.10 bis 10.22 Uhr gesperrt. Den in der Tierrettung erfahrenen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr, Löschgruppe Rhöndorf, gelang es, die aufgeregten Elterntiere und ihre vier Küken schließlich sicher bis zum Ufer zu eskortieren.

Alarmiert worden war die Wehr nach Information von Löschgruppenführer Markus Prinz, der am Samstag auch den Einsatz leitete, um 9.58 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hatten Beamte der Bonner Polizei nach Angaben der Pressestelle des Präsidiums die stark befahrene Bundesstraße 42 bereits gesperrt, weil die Wildgansfamilie dort auf die Fahrbahn geraten war. Die Polizisten scheuchten die Elterntiere und ihre Küken von der Straße. Jedoch, so die Polizeimitteilung vom Sonntag: Die Tiere gerieten sodann sogar noch vom Regen in die Traufe, da ihre Flucht sie ausgerechnet auf die angrenzende Gleisanlage der Bahn AG führte. Dort steckten die offenkundig noch recht jungen und entsprechend kleinen Gänseküken zwischen den Schienen fest und konnten die Hindernisse folglich nicht alleine überwinden. Die Polizei veranlasste darauf umgehend die Sperrung auch dieser Trasse.

Dass mit aufgebrachten Gänseeltern "keineswegs zu spaßen ist", wie Prinz im Nachgang des Einsatzes sagte, bekamen die Polizisten am eigenen Leib zu spüren. Mit heftigem Flügelschlagen und Zischen beschützten die Altvögel ihren Nachwuchs und attackierten den Trupp, der ja eigentlich ihre Rettung im Sinn hatte. Die Polizei rief daraufhin die Freiwillige Feuerwehr zur Hilfe. Deren Mitgliedern gelang es nach Worten von Prinz, die vier Küken einzufangen. Dabei trugen sie vorsichtshalber Handschuhe. Die nach wie vor hysterischen Altvögel hielten die vier am Einsatz beteiligten Feuerwehrleute so lange erfolgreich auf Abstand, bis die ganze Familie wohlbehalten am Rhein wieder vereint werden konnte. Mit Hilfe der Feuerwehr konnte der Einsatz gegen 10.20 Uhr beendet werden, und auch die beiden Bahnstrecken konnten wieder freigegeben werden.

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