Ferienprogramm in der Grundschule Ferienkinder zeigen in Bad Honnef Umwelt-Theater

BAD HONNEF · In den Meeren schwimmen enorme Mengen Plastikmüll - über die Folgen für Tiere und Menschen haben sich die Kinder der OGS Am Reichenberg Gedanken gemacht. Mit einer öffentlichen Aufführung am Vogelbrunnen wollten sie Passanten auf das Thema aufmerksam machen.

 Nachdem sie an der Fischbude gegessen haben, fallen die kleinen Schauspieler um – dramatisches Ende ihres Theaterstücks über Müll im Meer.

Nachdem sie an der Fischbude gegessen haben, fallen die kleinen Schauspieler um – dramatisches Ende ihres Theaterstücks über Müll im Meer.

Foto: Frank Homann

Fluss und Meer mitten in der Stadt. Aber keine romantische Uferpromenade war vorzufinden: Am Vogelbrunnen zeigten Mädchen und Jungen der Gemeinschaftsgrundschule Am Reichenberg vielmehr die schmutzige Kehrseite der Wasserwelt. Denn: Während der Ferienaktion der Offenen Ganztagsschule (OGS) widmeten sich die Kinder dem Problem der Meeresvermüllung. Und mit ihrem Dokumentations-Theater, das sie innerhalb einer Stunde viermal vortrugen, machten sie die Passanten auf Plastik als Problemmüll aufmerksam.

Für zwei Tage war Roswitha Vogel vom Verein Tier-, Natur- und Artenschutz Siebengebirge Gast der Schule, um dort mit den mehr als 40 Ferienkindern und den Betreuern um OGS-Leiter Andreas Wenzel das Projekt zu erarbeiten. „Wir möchten das Müllbewusstsein bei den Kindern schärfen.“ Und so wurde in das zweiwöchige Ferienprogramm auch die Entwicklung des Theaterstückes aufgenommen – das reichte vom Schreiben der Texte bis hin zum Basteln der Kostüme und der Kulisse.

Eine Flasche zersetzt sich erst nach 450 Jahren

„80 Prozent des Mülls weltweit bestehen aus Plastik. Eine Kunststoffflasche braucht 450 Jahre, ehe sie sich zersetzt“, nannte Roswitha Vogel beeindruckende Zahlen. „Der größte Müllteppich befindet sich im Pazifik und ist so groß wie Mitteleuropa.“ Damit nicht immer mehr und mehr Müll ins Meer gelangt, sandten die Schüler ihren Weckruf an das Publikum.

Sie steckten in Mülltüten oder trugen als Fische eine bunt bemalte Papphaut so wie Joela. Auf dem Meer, einer ausgebreiteten blauen Mülltüte, schwammen Plastikteile. Und auch den Rhein hatten die Schüler kunstvoll dargestellt. Eine gebastelte Uhr kündigte den Beginn der jeweils nächsten Aufführung an.

Meer, Fische und Müll bekommen eine Stimme

In einer Reportage erhielten der Rhein, die Natur, die Wolken, das Meer, der Müll und die Fische eine Stimme. So schaltete Moderator Peer aus dem „Studio Vogelbrunnen“ zu Reporter Erik an den Rhein. „Das Wetter heute ist super, und wir schauen mal, was die Menschen so machen.“ Die Antwort: „Wir chillen am Rhein und essen und trinken etwas.“ Und schon warf der befragte Ausflügler seinen Müll in die Natur. Aus dem Studio gab es die Eilmeldung: „Die Natur ist wütend! Schnell zu Corwin! Er steht bei der Natur!“ Und Corwin wollte von ihr wissen: „Warum bist du so wütend?“ Die Natur: „Diese Menschen bewerfen mich immer mit Müll. Wolken, kommt her und pustet den Müll in den Rhein!“

Der Müll war froh, als er endlich im Meer war. „Mein Weg führt zu den Müllflächen, aber die Fische denken, wir wären Futter.“ Der leidende Fisch klagte: „Jetzt tut mir mein Bauch weh.“ Ein Fischerboot kreuzte auf mit Rea, Emma und Carla an Bord. Sie lieferten ihren Fang an der blauen „Frisch-Fisch-Bude“ ab. Reporter Tim meldete: „Der Fisch wird gegrillt und die Menschen essen ihn. Komisch, ihnen scheint es nicht gut zu gehen.“

Letztes Bild der Reportage: Die Menschen fielen um. Und auch das hatten die kleinen Schauspieler perfekt drauf. Viel Beifall gab es für die Akteure. Auch Vizebürgermeister Peter Profittlich schaute zu und gratulierte dem Ensemble zu dieser Leistung. Er hatte auch einen Gutschein dabei – für jedes Kind gab es ein Eis.

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