Landesgartenschau in Bad Honnef Feinschliff für die Bewerbung

BAD HONNEF · Nach der Entscheidung ist vor der Entscheidung. Nachdem sich der Rat der Stadt Bad Honnef am Donnerstagabend nahezu einstimmig für eine Bewerbung für die Landesgartenschau 2020 ausgesprochen hat, wird in der Verwaltung nun am Feinschliff gearbeitet.

Die Bewerbungsunterlagen müssen bis zum 31. August eingereicht sein. Danach wartet Honnef auf den Besuch der Bewertungskommission, der für Ende September/Anfang Oktober erwartet wird. "Das ist zwar nicht mehr so, dass dann der Chor auftritt und kleine Mädchen Blumen überreichen.

Aber wir werden uns natürlich genau überlegen, wie wir in den Fokus rücken, was wir zeigen wollen", so Bürgermeister Otto Neuhoff gestern. Nach den Besuchen - derzeit rechnet man außerdem mit Bewerbungen aus Kamp-Lintfort und für die Emscher-Insel - werde die Kommission ihr Gutachten vorlegen. Die letzte Entscheidung hat dann die Landesregierung.

Die Gutachter des Landschaftsarchitekturbüros RMP Stefan Lenzen (Bonn), die die Machbarkeitsstudie erarbeitet hatten, sehen durchaus gute Chancen für Bad Honnef, den Zuschlag zu erhalten: Während andere Bewerber die Laga als "Fest" zum Abschluss bereits erfolgter Maßnahmen planten, sei es in Honnef als Auftakt für eine Stadtentwicklung gedacht.

Zustimmung aus der Region

Beachtlich sei auch die große Unterstützung und Zustimmung, die die Bewerbung in der Region, aber auch im weiteren Umkreis erfahren habe. "So etwas habe ich in all den Jahren noch nicht erlebt", sagte Stefan Lenzen im Rat. Er ist davon überzeugt, das eine Laga Schwung in die Stadt bringen würde.

Zudem sei Bad Honnef bisher ein "weißer Fleck" auf der Förderliste, während andere Bewerber bereits reichlich Geld erhalten hätten. Nicht zu vergessen sei das touristische Potenzial, das gerade auch mit Königswinter und dem Drachenfels enorm hoch sei. Daher rechne man, so die Experten, auch mit deutlich mehr Besuchern als bei anderen Landesgartenschauen. Für die Kostenschätzungen habe man allerdings niedrigere Besucherzahlen gewählt, um auf Nummer sicher zu gehen.

Für Bürgermeister Otto Neuhoff lagen gestern die Vorteile einer Laga auf der Hand. "Wir haben in den vergangenen Jahren viele Chancen verpasst", bedauerte er. Deswegen sei es richtig, sich jetzt zu bewerben. Auch wenn Honnef "klamm" sei: Wenn man gar nichts unternehme, drehe sich die Spirale immer weiter nach unten.

Und von einer Landesgartenschau würde man ja nicht nur durch die Zuschüsse profitieren, an die man sonst nie herankäme. "Einige der geplanten Maßnahmen wie Straßensanierungen müssen sowieso gemacht werden", sagte Neuhoff. Und der Werbeeffekt für Honnef - auch als Tagungs- und Kongressstadt - lasse sich gar nicht in Zahlen ausrücken. Und auch Themen wie die Barrierefreiheit der Bahnhöfe und Lärmschutz stehen in der Planung.

Durch die Region ging ein Ruck

16 Landesgartenschauen hat es in NRW seit 1984 gegeben, zuletzt in Zülpich im vergangenen Jahr. Doch was ist davon übrig geblieben? Haben sich die Investitionen gelohnt? Oder war es nur ein Prestigeobjekt, das viel Geld gekostet hat?

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort