Ausstellung IM Kunstraum am Rathausplatz Élysée-Vertrag als Thema von Marita Klöckner und Robert Magnier

BAD HONNEF · Mit einem Koffer voller Bilder reiste Marita Klöckner aufs Geratewohl nach Berck-sur-Mer. Dort durfte die Honneferin in der französischen Partnerstadt ausstellen und lernte dabei ihren Malerkollegen Robert Magnier kennen. Und diese Begegnung war der Beginn einer Freundschaft. Nun präsentieren die beiden gemeinsam eine Auswahl ihrer Werke.

 Beim Auspacken der Bilder: Marita Klöckner und Robert Magnier.

Beim Auspacken der Bilder: Marita Klöckner und Robert Magnier.

Foto: Frank Homann

"Es ist die erste deutsch-französische Ausstellung in unserem Kunstraum", sagt Werner Osterbrink, der Vorsitzende des Vereins zur Förderung von Kunst und Kultur in Bad Honnef. Am Sonntag wird die Schau eröffnet durch Konrad Adenauer, den Enkel des ersten Kanzlers der Bundesrepublik. Denn: Anlass ist das Thema "50 Jahre Élysée-Vertrag".

Und damit untrennbar verbunden ist eine weitere tiefe Beziehung über die Ländergrenzen hinweg - die Freundschaft zwischen Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, den beiden großen Männern der Politik. Robert Magnier, der Fotograf, der den Zweiten Weltkrieg als Kind erlebte, und Marita Klöckner, 20 Jahre nach Kriegsende geboren, widmen den beiden Protagonisten des Vertrags jeweils ein ganz spezielles Werk. Die Farbe ist kaum trocken.

Erst vor drei Wochen wurde Robert Magnier damit fertig. Marita Klöckner schaffte es quasi in letzter Minute. "Mir war der Ausdruck der beiden Politiker wichtig, ich wollte ihre Gefühle verdeutlichen", erläutert die Honneferin, die "dem Kubismus verfallen" ist. "Ich spiele gern mit Farben, reduziere in Form und Farbe." Und: "Ich hatte Lust, Konrad Adenauer den Kölner Dom auf den Kopf zu setzen."

Ihr Malerkollege hat die Kathedrale von Reims, in der Adenauer und de Gaulle 1962 die berühmte Versöhnungsmesse feierten, in den Mittelpunkt gerückt. Mit dem Titel "Messe für den Frieden" überschrieb er sein Bild, das mit einer Wucht von Symbolen aufwartet. Da sind die beiden Staatsmänner mit dem wachenden Engel über ihnen und der Friedenstaube. Ein Fenster von Imi Knoebel und das von Marc Chagall fehlen nicht.

Die deutsche und französische Landkarte, darauf das Beethoven-Porträt mit dem Hinweis auf seine Komposition "Ode an die Freude", Eugène Delacroix und Albrecht Dürer als große Maler sind zu entdecken. Am Fuß des Werkes kämpft der deutsche Adler gegen den französischen Hahn.

Darunter hat Magnier die Schlachtfelder angeordnet und mit der Aufschrift versehen: "Niemals wieder!" Bei ihrer Reise nach Berck stellte Marita Klöckner fest, dass ihr Vater in der Nähe in Kriegsgefangenschaft war. "Er hat sehr viel davon erzählt, nur Gutes. Das hat wohl auch meine Liebe zu Frankreich geweckt."

Info: Die Ausstellung wird am Sonntag, 11. August, im Kunstraum am Rathausplatz eröffnet. Eine Matinee mit Chansons findet am 18. August statt. Die Finissage ist am 25. August mit Jazz-Musik, jeweils 11 Uhr. Die Werke sind donnerstags und freitags von 16 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 13 Uhr zu sehen.

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