Arbeitskreis Frühe Hilfen Einsatz Ehrenamtlicher hat sich bewährt

BAD HONNEF · Der Arbeitskreis Frühe Hilfen, der Eltern von Neugeborenen Entlastung, Unterstützung und Beratung anbietet, hat sein Angebot ausgebaut. So will das seit fünf Jahren bestehende Netzwerk unter der Koordination von Marion Kramer, Fachbereichsleiterin des Jugendamts, möglichst alle jungen Eltern erreichen.

Bisher kam der Kontakt ausschließlich über den Aufenthalt zur Entbindung im Cura-Krankenhaus zustande. Gestern stellten Bürgermeisterin Wally Feiden, Vertreter der Stadtverwaltung und des Netzwerkes die Neuerungen vor.

Aus Mitteln der Bundesinitiative sei es nun möglich, die Frühen Hilfen in Bad Honnef weiter auszubauen. So werden die restlichen 40 Prozent der Eltern von Neugeborenen, die andere Krankenhäuser in Anspruch genommen oder sich für eine Entbindung zu Hause entschieden haben, über das Standesamt ermittelt und von Wally Feiden angeschrieben. Sie erhalten von der Stadt ein Willkommensgeschenk.

Bei der Übergabe informieren die ehrenamtlichen Helferinnen die Eltern über Beratungs- und Hilfsmöglichkeiten. In Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SKF) Bonn und Rhein-Sieg-Kreis wird Eltern von Kindern bis sechs Jahren ein vielfältiges Angebot zur Verfügung gestellt. "Ich bin stolz, dass wir in Bad Honnef so weit sind", sagte Wally Feiden. Ziel der Initiative ist es, Eltern zu begleiten sowie die Vernetzung mit anderen Eltern zu fördern.

Dazu zählen der Besuch des Elterncafés Selhof, das mittwochs von 10 bis 12 Uhr im Haus Menzenberger Straße 97 stattfindet, sowie die Unterstützung im Familienalltag durch Hausbesuche der Sozialarbeiterin Rita Rixen-Willmann vom SKF. Ihrer Meinung nach ist das Erfolgsrezept der Frühen Hilfen in Bad Honnef die Vernetzung zwischen Fachkräften und Ehrenamtlichen: "Das ist Hilfe auf Augenhöhe."

Ein weiterer Vorteil der Ehrenamtlichen: Der Ruf des Jugendamts als ausschließlich "eingreifende" Institution könne abschreckend wirken, ist Marion Kramers Erfahrung. Die persönliche Komponente des Angebots werde ebenfalls geschätzt.

Per Gesetz verpflichtet

Das am 1. Januar 2012 in Kraft getretene Bundeskinderschutzgesetz verpflichtet die Kommunen, Angebote der Bundesinitiative Frühe Hilfen zur Verfügung zu stellen. Der Bund wird hierfür bis Ende 2015 insgesamt 177 Millionen Euro bereitstellen.

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