Jazz in Bad Honnef „Einfach magisch“

BAD HONNEF · Musikfreunde genießen im Reitersdorfer Park das erste Konzert der Reihe „Seven Mountains Summer Jazz“ mit dem Duo Ruth Zimmermann/Johannes Weiß. Organisatoren knüpfen an eine Tradition an.

 Lauschiges Plätzchen: Sängerin Ruth Zimmermann und Keyboarder Johannes Weiß bringen Lounge-Stimmung in den Park.

Lauschiges Plätzchen: Sängerin Ruth Zimmermann und Keyboarder Johannes Weiß bringen Lounge-Stimmung in den Park.

Foto: Frank Homann

„Stellen Sie sich vor, Sie sitzen gemütlich auf Ihrem Balkon oder in Ihrem Garten. So handhaben wir das nämlich auch,“ erklärte Sängerin Ruth Zimmermann dem Honnefer Publikum vor dem Jazzkonzert in der Burgruine im Park Reitersdorf. Bei Kaiserwetter präsentierte sie mit Johannes Weiß am Keyboard Hits wie „Fields of Gold“ von Sting oder „Killing me softly“ von The Fugees. „Ich grüße alle Mütter, die heute hier sind. Ich habe zu meinen Kindern gesagt: Stellt eure selbstgebastelten Muttertagsgeschenke auf den Tisch. Ich gucke sie mir später an“, meinte Zimmermann.

Dafür, dass rund um die Burgruine überhaupt ein Konzert stattfinden konnte, hatten in den Tagen zuvor die Freunde des Reitersdorfer Parks und ihre Helfer gesorgt. Sie befreiten das Parkgelände von Müll, Unkraut und Graffiti. „Die Kulisse ist wirklich toll,“ schwärmte Miriam Ömürbek, die mit ihrer Mutter unter einem schattenspendenden Ahornbaum mit einem kühlen Getränk in der Hand das Konzert genoss. Die Einnahmen durch den Getränkeverkauf kommen dem Erhalt der Burgruine Reitersdorf zugute.

Schon 1962 gab es einen Jazz-Club

„Die Location ist einfach magisch, und das ist genau der Sinn: solch tolle Schauplätze im Siebengebirge mit Musik zu bespielen“, sagte Mitveranstalter Helge Kirscht. Der Erfinder der „Seven Mountains Music Night“ und die Freunde des Parks Reitersdorf organisieren die Reihe „Seven Mountains Summer Jazz“ mit Konzerten bis September. Kirscht: „Damit versuchen wir, an eine Tradition anzuknüpfen, für die Honnef weit über seine Grenzen hinaus bekannt und beliebt war.“

1962 wurde rund um die „7 Hill Jazz Preachers“, eine lokale Jazzband, in einem Keller an der Austraße der „Southborder Jazz Club“ eröffnet. 1963 übernahm Hans Leggewie den Club, wenn auch zunächst ohne offizielle Schankgenehmigung, und führte ihn bis 1968 unter dem gleichen Namen. Dann zog er in das Haus schräg gegenüber, wo er unter „Club Pseudonym“ firmierte. Bands und Publikum aus dem gesamten Bundesgebiet trafen sich hier. Der WDR zeichnete Konzerte auf, es gab jeden Samstag Livemusik mit großen Namen wie Monty Sunshine, Chris Barber, Klaus Doldinger und Albert Mangelsdorff.

Bis September finden im Rahmen der Reihe „Seven Mountains Summer Jazz“ an jeweils einem der ersten Sonntage im Monat ab 11 Uhr Jazzfrühschoppen im Park Reitersdorf statt. Mehr Infos zu den Konzerten auf www.7msj.de

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