Kleinkunstkeller "hautnah" in Bad Honnef "Eine gnadenlos intensive Interpretin"

BAD HONNEF · Sogar mit Marianne Faithfull wird sie verglichen. Katja Werkers Erkennungszeichen sind ihre unverwechselbare Stimme, ihre berührenden Texte und ihr Sound.

 Markante Stimme, außergewöhnliche Texte: Katja Werkers Auftritt in Bad Honnef geht unter die Haut.

Markante Stimme, außergewöhnliche Texte: Katja Werkers Auftritt in Bad Honnef geht unter die Haut.

Foto: Roswitha Oschmann

Jetzt sorgte sie für volles Haus im Kleinkunstkeller "hautnah" der Karnevalsgesellschaft Löstige Geselle. Gebannt lauschten die Konzertbesucher der blonden Sängerin und belohnten sie für ihren fabelhaften Auftritt mit reichlich Applaus.

Die Songs der gebürtigen Essenerin sind autobiographisch und ziemlich melancholisch. Katja Werker setzt bei ihren Liedern auf Elemente aus Rock, Pop, Jazz und Funk. Und sie erreichte auch das Honnefer Publikum mit ihren unter die Haut gehenden Liedern.

Katja Werker hat sich in ihrer Jugend das Gitarrenspiel selbst beigebracht; schon früh textete sie eigene Lieder. Sie gewann als Solokünstlerin und mit Bands aus ihrer Heimatregion Wettbewerbe und nahm auch erste Titel in Tonstudios auf. Im Jahr 2000 brachte sie nicht nur ihr Debütalbum "Contact Myself" heraus, sondern trat auch in der TV-Serie "Hinter Gittern" auf - mit dem Ergebnis: Katja Werker landete in den deutschen Albumcharts. "Contact Myself" wird von Musikkritikern als "Meilenstein der deutschen Popmusik" gewertet.

Seither hat die Künstlerin noch weitere vier Alben aufgenommen und sich auch als Songschreiberin einen Namen gemacht. So coverte Gitte Haennig den Titel "Music is the only language", und Kleinkunstreisträger Stefan Stoppok nahm eine eigene Version der Piano-Ballade "Geh aufrecht" auf. In der Liederbestenliste erreichte Katja Werker mit ihren Songs "Mitten im Sturm" Platz zwei und mit "Is?mir egal" Platz fünf. Ihr Album "Lieder vom Küchentisch" erschien im vergangenen Jahr. Dabei ging ein langgehegter Traum in Erfüllung: Katja Werker gründete mit "Küchentisch Productions" ihr eigenes Plattenlabel.

Stefan Stoppok sagte über die Sängerin: "Auf der einen Seite ist sie eine gnadenlos intensive Interpretin, die in jeder Note auf der Suche nach der Wahrheit ist, dabei keine Angst vor der eigenen Blöße hat und auf der anderen Seite ist sie eine herausragende Songschreiberin, die es schafft, dem Zuhörer in vier Minuten mehr zu erzählen, als so manches Buch auf 400 Seiten!" Auch Ehrenamtliche der Bad Honnefer Flüchtlingshilfe besuchten das Konzert im Gewölbekeller an der Bergstraße. Das "hautnah"-Team hatte ihnen kostenlos Eintrittskarten zur Verfügung gestellt. oro

Ab 2. Oktober findet bei den Löstige jeden ersten Freitag im Monat eine Open Scene (Op.S) statt. Dann können Profis, Amateure und Nachwuchskünstler jeweils bis zu 30 Minuten vor Publikum auftreten.

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