Technisches Hilfswerk Ein Spätberufener ist neuer Bad Honnefer THW-Chef

BAD HONNEF · Kommissarisch lenkte Carsten Helbrecht das Bad Honnefer THW bereits seit Januar. Nun erhielt er seine offizielle Ernennungsurkunde. Als Vize steht ihm Rolf Schmitz zur Seite.

Nun ist es auch amtlich. Carsten Helbrecht ist der neue Ortsbeauftragte des Technischen Hilfswerkes Bad Honnef, nachdem er bereits seit Januar den Ortsverband kommissarisch lenkte. In einer Feierstunde überreichte Ingo Schliwienski, der Landesbeauftragte des THW, Helbrecht die Ernennungsurkunde. Als Stellvertreter fungiert Rolf Schmitz. „Ich bin überzeugt, der Ortsverband hat eine gute Wahl getroffen“, sagte Schliwienski im Domizil des THW an der Rettungsmeile im Beisein der Kameraden, aber auch der Vertreter anderer Hilfsorganisationen.

Zunächst hatten die Mitglieder nach dem Rückzug von Vorgänger Dirk Siebert im Herbst 2016 für die neue Führung einstimmig plädiert; der Landesbeauftragte folgte diesem Votum. „Sie werden einen effektiven Ortsverband führen. Die Aufgabe wird Sie erfüllen und Ihnen Freude bereiten“, richtete Schliwienski sein Wort direkt an Carsten Helbrecht. Zuvor hatte er seine Anerkennung ausgesprochen: „Der Ortsverband hat 40 Aktive – damit kann man schon etwas bewirken.“ Besonders freue ihn, dass das THW Bad Honnef eine Jugendgruppe mit 15 Junghelfern in seinen Reihen hat. Bei ihnen liege die Zukunft. Und: „In den letzten sechs Monaten wurden acht neue Helfer ausgebildet.“

Der THW-Landesbeauftragte betonte: „Das Ehrenamt im Katastrophenschutz ist schon ein besonderes Amt. Sie haben hier immer spontan und direkt Hilfe geleistet.“ Ingo Schliwienski nannte Beispiele, wo die Bad Honnefer im Einsatz waren: beim Hochwasser in Wachtberg, bei der Suche nach vermissten Personen im Rhein, bei der Bergung abgebrannter Boote oder bei der Ausbildung von tunesischen Hilfskräften.

Wie ein mittelständisches Unternehmen

Die Leitung des THW-Ortsverbandes verglich er mit der Führung eines mittelständischen Unternehmens. Aber Helbrecht bringe die nötige Erfahrung aus seinem Berufsleben mit. Der 48-Jährige wuchs in Duisburg auf und ist seit 1985 bei der Telekom in der Sicherheit tätig und betreut die Auslandsgesellschaften in Fragen der Objektsicherheit von Risikogebäuden. „Als ich 2009 nach Thomasberg gezogen bin, habe ich noch nicht daran gedacht, dass ich irgendwann einmal die Aufgabe eines THW-Ortsbeauftragten übernehmen werde. Denn ich bin einer von denen, die man hier scherzhaft Spätberufener nennt“, sagte Helbrecht, der erst mit 44 Jahren im Sommer 2013 dem Honnefer THW beigetreten war, in seiner Antrittsrede. Eine Blitzkarriere: Nach Ableisten der Grundausbildung war er als Helfer aktiv – und nun ist er bereits Ortsbeauftragter.

„Meine Motivation damals wie auch heute war mein Wunsch, mich ehrenamtlich in der Gesellschaft zu engagieren und einen Teil meiner Freizeit hierfür sinnvoll einzusetzen. Mein Interesse an handwerklichen Tätigkeiten und großen Fahrzeugen war hierbei nicht gerade hinderlich“, so Helbrecht. „Unser Ortsverband ist im Vergleich ein eher kleinerer Ortsverband – mit einem Technischen Zug, mit zwei Bergungsgruppen sowie einer Fachgruppe Wassergefahren.“

Zukunftsfähigkeit sicherstellen

Der neue Ortsbeauftragte nannte seine Ziele: Er möchte die Zukunftsfähigkeit und die Einsatzfähigkeit des Ortsverbandes weiterhin sicherstellen und auch künftig viele Helfer motivieren, einen großen Teil ihrer Freizeit in den Dienst der ehrenamtlichen Sache zu stellen. „Dabei geht es um die Werbung neuer Helfer, um die Aktivierung ehemaliger Helfer und um das Halten bereits aktiver Helfer im Ortsverband.“ Darüber hinaus will Helbrecht die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen stärken.

"Ich sehe das THW nicht als Konkurrenz zu anderen Hilfsorganisationen, sondern als sinnvolle Ergänzung zum Schutze von Bevölkerung und Umwelt.“ Bald gibt es beim THW etwas zu feiern: Am 22. September wird das 50-jährige Bestehen des Ortsverbandes Bad Honnef feierlich begangen.

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