Stiftung spendet in Bad Honnef Ein Lichtblick für die Kinder in Guatemala

BAD HONNEF · Die Bad Honnefer Stiftung Weltkinderhilfe gibt Spenden an Casa Allianza und das Kochöfenprojekt.

 Dicke Spenden der Weltkinderhilfe: (von links) Gudula Meisterjahn-Knebel, Britt Mari Walkembach, Andreas Boueke und Karina Rohskothen.

Dicke Spenden der Weltkinderhilfe: (von links) Gudula Meisterjahn-Knebel, Britt Mari Walkembach, Andreas Boueke und Karina Rohskothen.

Foto: FRANK HOMANN

Guatemala, der bevölkerungsreichste Staat Zentralamerikas, stand im Mittelpunkt, als die Bad Honnefer Stiftung "Weltkinderhilfe" ihre Spendengelder an zwei gemeinnützige Organisationen überreichte. Gudula Meisterjahn-Knebel, Stiftungsvorstand der Weltkinderhilfe, und Geschäftsstellenleiterin Karina Rohskothen übergaben einen Scheck in Höhe von 15 000 Euro an den Verein "Casa-Allianza-Kinderhilfe Guatemala" und einen Scheck über 14 000 an das Kochöfen-Projekt des deutschen Journalisten Andreas Bouke. Die Initiativen haben zwar verschiedene Ziele, die sie verfolgen, wirken beide jedoch in Guatemala.

Britt Marie Walkembach nahm den Scheck für die Casa Alianza-Kinderhilfe entgegen. Diese setzt sich für den Schutz und die Wiedereingliederung von Straßenkindern ein. Die Weltkinderhilfe arbeitet schon seit mehreren Jahren mit dem Verein und hat das Projekt nun mit insgesamt 125 000 Euro unterstützt. Der von dem Honnefer Franz Hucklenbruch gegründete Verein unterstützt in Guatemala-Stadt die zwei Einrichtungen "La Alianza" und "Refugio de la Ninez", in denen Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren Zuflucht finden, die auf der Straße leben und aus armen oder extrem armen Gesellschaftskreisen kommen.

Der Augenmerk liegt vor allem auf jungen Frauen - oft Mädchen, die durch ungewollte Schwangerschaften aus der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausgestoßen werden. "Das 'Refugio de la Ninez' ist vor allem eine Zuflucht für missbrauchte oder obdachlose Mädchen'. Neben der medizinischen, juristischen und psychologischen Betreuung im Heim, gibt es unter anderem Computer-, Näh- und Kochkurse, um den Mädchen hauswirtschaftliche Kompetenzen beizubringen. Ebenfalls sind pädagogische Hilfen Teil des Programms. Die Mädchen kommen schwanger oder mit ihren Kindern in das Heim und lernen dort den richtigen Umgang mit dem Baby, etwa beim stillen, füttern, baden et cetera. Im vergangenen Jahr wurden 147 Mädchen im Refugio betreut.

"Mit der neuerlichen Spende werden wir wieder einen Teil der laufenden Kosten bezahlen können", erzählte Walkembach. "Das Refugio hat etwa acht ständige Angestellte - von Koch über Hausmeister bis hin zu Psychologen - und dann gibt es noch die Instandhaltung des Gebäudes, Elektrizität, Wasser und Nahrungsmittel". Auch mit Andreas Boueke kooperiert die Stiftung seit einigen Jahren, um sein Kochöfen-Projekt finanziell zu unterstützen. Im Hochland Guatemalas leben Familien oft in Ein-Raum-Hütten und kochen an offenem Feuer. Die Folge sind oft Augen- und Atemwegerkrankungen sowie Brandverletzungen insbesondere bei Kindern.

Durch Kochöfen lässt sich das Problem lösen. "Am Anfang musste ich noch jede Menge Überzeugungsarbeit leisten", erzählte Boueke, der mittlerweile mit Frau und zwei Kindern selbst in Guatemala lebt. "Aber nach und nach, Gemeinde für Gemeinde hat es sich herumgesprochen, dass die Öfen was taugen. Nun kommen die Familien zu mir und ich komme der Nachfrage kaum noch hinterher."

Bislang konnten allein durch Spenden der Weltkinderhilfe bereits 600 neue Öfen hergestellt werden. Mit der diesjährigen Summe können weitere 200 angeschafft werden. Insgesamt beträgt die Fördersumme der Honnefer Stiftung nun 56 000 Euro.

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