Warten auf den Rückflug Bad Honnefer sind auf Barbados gestrandet

Bad Honnef · Katharina Geutebrück und Christoph Hoffmann aus Bad Honnef gehören zu den Tausenden deutschen Urlaubern, die wegen des Coronavirus ihren Urlaub abbrechen müssen und früher als geplant nach Hause geflogen werden. Vor Barbados warten sie auf weitere Informationen.

 Warten auf Informationen zu ihrem frühzeitigen Rückflug: Katharina Geutebrück und Christoph Hoffmann.

Warten auf Informationen zu ihrem frühzeitigen Rückflug: Katharina Geutebrück und Christoph Hoffmann.

Foto: Christoph Hoffmann

Den ersehnten Jahresurlaub hatten sie ganz regulär antreten können. Am Vorabend noch ein Essen mit Familie und Freunden, dann ging es mit den gepackten Koffern zum Flughafen in Düsseldorf und von dort ab in die Karibik. In der Dominikanischen Republik wartete das Kreuzfahrtschiff, vor den Urlaubern lag eine erholsame Zeit im tropischen Inselparadies mit verschiedenen Stopps.

Wie für unzählige Deutsche, die sich derzeit noch im Ausland aufhalten, wirbelte Corona nun allerdings auch die weiteren Urlaubspläne von Katharina Geutebrück und Christoph Hoffmann durcheinander. Wie Tausende Urlauber wird auch das Unternehmerehepaar aus Bad Honnef ungeplant verfrüht nach Hause geflogen. Die Gedanken kreisen zugleich aber vor allem um das eigene Unternehmen und um die Mitarbeiter.

„Im Moment herrscht hier fast noch business as usual“, berichtete Katharina Geutebrück am Dienstagnachmittag deutscher Zeit – auf Barbados also zur besten Brunchzeit – dem GA am Telefon. Aber eben auch nur fast „business as usual“. Denn anstatt rund 2800 Passagiere, die auf dem Schiff der Tui-Cruises normalerweise Platz finden, seien es am Dienstag nur noch geschätzt 500 bis 600 gewesen. Vor Barbados warteten sie alle auf weitere Nachrichten zu ihrer Rückreise, während die Crew laut Katharina Geutebrück alles tat, um den Gästen die extrem ungewöhnliche Situation so angenehm wie möglich zu gestalten. „Das Personal ist unglaublich freundlich und bemüht“, berichtete die 52-jährige Bad Honneferin.

Dass die Reise früher enden würde, hatte sich allerdings bereits Ende der Woche abgezeichnet. „Der Kapitän und auch die Kreuzfahrtdirektorin haben regelmäßig über die sich ändernde Situation informiert, und das immer sehr ruhig und sachlich“, macht Katharina Geutebrück Besatzung und Reiseleitung ein Kompliment. „Am Freitagabend haben wir dann erfahren, dass wir zurückgeflogen werden.“ Aber wann genau und vor allem mit welchem Zielflughafen in Deutschland das geschehen werde, das stand auch am Dienstag noch nicht fest.

Wie berichtet, hatte Tui bereits am Montag bis auf weiteres Pauschalreisen und Kreuzfahrten abgesagt und wissen lassen, dass auch der Hotelbetrieb solange eingestellt sei. Der Konzern hat wegen der Krise ein Sparprogramm aufgelegt und bittet zudem um Staatshilfe. Am Wochenende hatte die Lufthansa kurzfristig in 17 Sonderflügen Urlauber zurückgebracht, die eine Rundreise oder eine Kreuzfahrt gebucht hatten. Weitere Rückflüge folgten.

Auch generell bescheinigt Katharina Geutebrück den Veranstaltern Kulanz. Nicht nur die Rückflüge, auch ein Ersatz für die nicht angetretenen Reisetage seien zugesagt worden, berichtete sie. Das gelte sogar wie in ihrem Fall, da die Flüge der Anreise individuell gebucht worden seien.

 So viel Platz ist selten auf dem Pooldeck eines Kreuzfahrtschiffes. Viele Urlauber wurden bereits zurück nach Deutschland gebracht.

So viel Platz ist selten auf dem Pooldeck eines Kreuzfahrtschiffes. Viele Urlauber wurden bereits zurück nach Deutschland gebracht.

Foto: Christoph Hoffmann

Knapp 300 Passagiere wurden bereits am Dienstag ausgeschifft. Gäste, die eigentlich hätten im Hafen von Bridgetown zusteigen sollen, seien vom Veranstalter vorab informiert worden, dass sie ihre Reise gar nicht erst würden antreten können, so Katharina Geutebrück. Am Mittwoch nun sollen weitere Passagiere von Bord gehen und nach Hause geflogen werden – eben „irgendwohin nach Deutschland“. Mehr Informationen erwartete man am Dienstag im Laufe des Tages. „Dass der Urlaub so abrupt endet, ist schade. Aber es gibt Schlimmeres“, so die 52-Jährige.

Worauf sie abhebt: Die Coronakrise lässt auch das eigene Unternehmen, das vor 50 Jahren von ihrem Vater gegründet worden war und das jetzt in zweiter Generation von ihr und ihrem Mann Christoph Hoffmann geführt wird, nicht unbeeindruckt. Schließlich unterhält die Geutebrück GmbH für Videosicherheit in Windhagen nicht nur geschäftliche Kontakte in alle Welt, ist rund um den Globus in mehr als 70 Ländern aktiv und präsent.

Sie arbeitet weltweit eng mit Partnern zusammen, hat zudem auch eigene Niederlassungen wie etwa in Malaysia. Die wirtschaftlichen Auswirkungen jetzt, da „in vielen Ländern der totale Shutdown eingetreten ist“, seien auf allen Ebenen unvermeidlich. Katharina Geutebrück: „Das Wichtigste zu Hause wird jetzt sein, zu schauen, wie es weitergeht. Das Unternehmen und die Mitarbeiter haben für uns erste Priorität.“

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