Ferienplatz in Rottbitze Ehemaliger Ersteigerer wegen Betrugs angeklagt

Rottbitze · Der ehemalige Ersteigerer des Ferienplatzes in Rottbitze, Josef Karl C., muss sich wegen Betrugs verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben.

Josef Karl C., der 2014 das Wochenendgebiet am Rederscheider Weg in Rottbitze ersteigerte, muss sich wohl demnächst vor dem Bonner Amtsgericht verantworten. Wie die Bonner Staatsanwaltschaft auf Anfrage des General-Anzeigers am Donnerstag bestätigte, wirft sie C. Betrug in einem besonders schweren Fall vor und hat Anklage zum Schöffengericht in Bonn erhoben.

Die Staatsanwaltschaft wirft C., „Director“ der Firma Alpha Ferienhaus Ltd. mit Sitz in Großbritannien, vor, das Gelände des Wochenendgebiets ersteigert zu haben, ohne die Versteigerungssumme von rund 620 000 Euro bezahlt zu haben. Weil er nicht konnte, wollte oder beides. Es handelt sich dabei aus Sicht der Anklagebehörde um Betrug in einem besonders schweren Fall, weil der Angeklagte gewerbsmäßig handelte und zudem einen Vermögensverlust großen Ausmaßes herbeiführte.

In besonders schweren Fällen des Betrugs kann eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren verhängt werden. Allerdings scheint man bei der Staatsanwaltschaft von einer Strafe im unteren Bereich auszugehen, da das Schöffengericht nur Haftstrafen bis vier Jahre ausurteilen kann. Bislang hat das Schöffengericht noch nicht über die Eröffnung entschieden.

Es ist nicht das einzige Verfahren, das dem „Director“ von Alpha Ferienhaus Ltd. blüht. Er war im Oktober im Amtsgericht Königswinter wegen eines Haftbefehls des Amtsgerichts Aurich verhaftet worden – just nach jener Versteigerung, bei der die Stadt Bad Honnef den Zuschlag für das Gelände erhielt.

Derweil schreiten die Pläne der Stadt für das Wochenendgebiet voran, inzwischen wurde eine Projektgruppe eingesetzt, wie Bürgermeister Otto Neuhoff am Donnerstag dem GA auf Anfrage erklärte.

Auf einem Drittel des Areals stehen derzeit die Mobilheime für die Flüchtlingsunterbringung. Mit den Altpächtern will die Stadt noch im Dezember sprechen und über die Zukunft des Geländes informieren. Denn langfristig soll das Gelände zu einem Wohngebiet weiterentwickelt werden. „Wir werden das Gebiet nicht mehr als Wochenendgebiet nutzen“, so Neuhoff weiter. Auf jeden Fall gebaut werden soll das Begegnungshaus für Flüchtlinge, das allen Bürgern offenstehen wird und für das das Land Nordrhein-Westfalen Fördergelder bewilligt hat.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort