Kaninchenzuchtverein Bad Honnef Diebstahl überschattete Traditions-Schau in Selhof

SELHOF · Die 85 schönsten Kaninchen durften sich bei der Ausstellung des Kaninchenzuchtvereins Bad Honnef präsentieren. Allerdings blieben diesmal mehrere Käfige leer. 15 seiner besten Tiere waren dem Vereinsmeister Wolfgang Müller wenige Stunden zuvor gestohlen worden.

 Probesitzen: Das Kaninchen der Rasse Farbenzwerg hellsilber erhält von der Jury die Bewertung "hervorragend".

Probesitzen: Das Kaninchen der Rasse Farbenzwerg hellsilber erhält von der Jury die Bewertung "hervorragend".

Foto: Frank Homann

Silber zu Silber. Der putzige "Farbenzwerg hellsilber" hat zwar noch keinen Preis. Aber das schmucke Kaninchen von Marie-Luise Bechtold schnupperte schon mal am Pokal. Dazu hat es berechtigten Grund: Immerhin errang es die Bewertung "Hervorragend" bei dieser Vereinsmeisterschaft.

Es gehörte zu den 85 Schönheiten, die sich bei der Ausstellung des Kaninchenzuchtvereins Bad Honnef im Saal Kaiser präsentierten. Sie mümmelten Heu oder knabberten Kraftfutter, schauten neugierig durch die Gitter oder kuschelten sich ins Stroh. Es war wie immer bei der Traditions-Schau. Allerdings blieben diesmal mehrere Käfige leer. Wenige Stunden vor Veranstaltungsbeginn waren 15 Tiere des Vereinsmeisters 2012, Wolfgang Müller, aus dem Stall heraus gestohlen worden.

Würde er doch wie seine Zuchtkollegen Detlev und Josef Plag Deutsche Riesen züchten. Diese Schwergewichte mit ihren langen Löffeln bringen nämlich jeweils um die zehn Kilo auf die Waage. Dagegen gehören Müllers "Mümmelmänner" ins Fliegengewicht. Nur halb so schwer wie ein Riese ist auch das Hotot-Kaninchen.

Das weiße Tier mit den schwarzen Augenringen, wie sie Vereinschef Torsten Werner hält, hätte sich eigentlich eine Jubiläumsmöhre verdient: Vor 100 Jahren wurde erstmals ein Hotot auf einer Ausstellung von seiner Züchterin gezeigt, die aus dem französischen Hotot en Auge stammte. Daher der Name. Auch Felix Zastrow hat Hotot im Stall.

Der Neunjährige: "Abends füttere ich meine Tiere", erzählte er. Auch Namen haben seine vierbeinigen Freunde: Hannibal, Martin, Tim und Max. "Sie haben ihre erste Ausstellung. Sie kennen die Welt noch nicht so richtig", erklärte Felix. Sein Freund Martin Klömpken (9) stellte mit seiner Schwester Katja (7) seine schwarzen Zwerg-Widder vor. Zwischendurch gab's Streicheleinheiten.

Schirmherrin Wally Feiden hob gerade diesen Aspekt heraus. "Kinder lernen bei diesem Hobby, Zuwendung zu geben und Verantwortung zu übernehmen. Ein Kaninchen kann man nicht auf Stand-by schalten." Katja und Franziska Müller, die den Vereinsjugendmeistertitel erlangten, hockten vor den Käfigen. Ihre Lieblinge waren dem Dieb glücklicherweise nicht in die Fänge gegangen. Während der Nachwuchs echte Pokale erhielt, bekamen die Erwachsenen Lebkuchen-Trophäen: Vereinskamerad Andreas Bechtold hatte sie gebacken.

"Karotte", der Hase von Vanessa (7), hätte auch einen Pokal verdient. Die kleine Besucherin zeigte ihrem Plüschtier die lebenden Artgenossen. Kristof Zimmermann und Tiffany Iseli hatten eine Tragebox mit Zwerg-Widder "Bailey" dabei. Die Schweizer waren quasi auf Brautschau. Sie suchten ein Kaninchen-Mädchen, damit "Bailey" nicht mehr so allein ist, während sie an der Internationalen Hochschule studieren.

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