Sommer:Ferien im Siebengebirge Die meisten Urlauber kommen aus Deutschland

Siebengebirge · Vor allem Belgier, Niederländer und Briten zieht es für einen Ausflug oder auch einen mehrtägigen Urlaub ins Siebengebirge. Tourismus-Management-Studenten der Internationalen Hochschule Bad Honnef befragten Besucher - die meisten würden die Stadt weiterempfehlen.

Besonders gut kommt bei den Übernachtungsgästen der Stadt Bad Honnef die Insel Grafenwerth an.

Besonders gut kommt bei den Übernachtungsgästen der Stadt Bad Honnef die Insel Grafenwerth an.

Foto: Frank Homann

Urlaub in den sieben Bergen: Zahlen des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen belegen, dass das alles andere als ein Auslaufmodell ist. Immerhin 225.996 Gästeankünfte weist die Statistik für das Jahr 2015 aus. Wenig überraschend waren Spitzenreiter unter den Siebengebirgs-Touristen auch im vergangenen Jahr Gäste aus deutschen Landen: 199.964.

„Die meisten Besucher generieren wir aus einem Umfeld von 120 Kilometern“, so Oliver Bremm, Chef der Tourismus Siebengebirge GmbH. Aber auch aus dem europäischen Ausland – allen voran aus Benelux und Großbritannien – sowie aus Übersee kamen Gäste. Die weiteste Anreise nahmen Besucher aus Australien und Ozeanien sowie aus Nord- und Südamerika auf sich. 134.537 mal checkten Gäste in Königswinter ein. Etwas weniger, 91.459, waren es in Bad Honnef.

Die Belgien stellen die größte Touristengruppe

Das Gros der ausländischen Gäste stellten – nein, nicht die Niederländer, obwohl der Drachenfels den Spitznamen „höchster Berg Hollands“ trägt, sondern die Belgier. 2015 kamen 4.508 Touristen aus dem Nachbarland, erst dann folgen die Holländer mit 3.886 Besuchern. Mit 2982 Besuchern machten die Briten die drittstärkste Gruppe aus, gefolgt von den Schweizern (1.332), Franzosen (1.133) und Polen (1.061).

Blickt man über den europäischen Tellerrand heraus, sind es vor allem US-Amerikaner, die das Siebengebirge lockt. Im vergangenen Jahr waren es 1.044 – und damit stellen sie die siebtstärkste Ausländergruppe. 625 Menschen kamen aus den arabischen Golfstaaten, 726 aus China und Hongkong.

Warum es die Gäste ins Siebengebirge zieht, haben jüngst Studierende des dritten Semesters im Studiengang „Tourism Management” an der Internationalen Hochschule Bad Honnef unter Leitung von Julia Tögel erforscht und dafür Besucher nach ihrer Meinung zur Attraktivität der Stadt befragt. „Die Umfrageergebnisse sollen der Stadt helfen zu verstehen, was Besucher anzieht, wie zufrieden sie mit ihrem Aufenthalt sind und welche Verbesserungen angestrebt werden könnten, um Bad Honnef noch attraktiver zu machen“, so Tögel. Die Befragung fand in den Monaten April bis Juni statt.

Auch dabei bestätigten sich die Zahlen der Statistiker: Der größte Teil der 314 Befragten kam aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, rund neun Prozent kamen aus dem überwiegend europäischen Ausland. Die Mehrzahl der Besucher hatte einen sehr positiven Eindruck. 80 Prozent waren vorher schon einmal in der Stadt gewesen, 90 Prozent kehren gerne zurück und würden Bad Honnef als Ausflugs- und Urlaubsziel auf jeden Fall weiterempfehlen. Für gut 35 Prozent ist der Grund eines Besuches die Erholung, gefolgt vom Erleben der Natur mit 20 Prozent.

Rund die Hälfte der befragten Besucher sind Tagestouristen, und 36 Prozent blieben bis zu zwei Tage in der Stadt, fanden die Studenten bei ihren Befragungen heraus. Damit hätten diese Kategorien eine große Bedeutung für die weitere touristische Entwicklung. Im Durchschnitt blieben die Übernachtungsgäste 2,7 Tage. Erste Wahl für den Aufenthalt waren Hotels, gefolgt von Ferienwohnungen und dem Übernachten bei Freunden oder Verwandten. Die beliebtesten Ausflugsziele sind die Insel Grafenwerth und die Innenstadt.

Kritik an Baustellen und Parkplatzmangel

Aber nicht alles ist schön, fanden die Studenten heraus. Eher negative Eindrücke seien durch die vielen Baustellen entstanden sowie durch den Mangel an vorhandenen und kostengünstigen Parkmöglichkeiten. „Das Verkehrsmittel der Wahl zur Anreise ist immer noch das eigene Auto, hier könnten attraktivere Alternativen für einen Wandel sorgen“, so die Studenten in ihrem Fazit. Und sie gaben weitere Anregungen: mehr Veranstaltungen und Aktivitäten, längere Öffnungszeiten der Geschäfte, mehr Restaurants, besonders auf der Insel Grafenwerth.

Die komplette Auswertung der Befragung wurde zum Projektabschluss als Präsentation vorgestellt. Die Stadt plant, die Ergebnisse und Statistiken zu nutzen und Veränderungen vorzunehmen. Johanna Högner, Beauftragte für die Wirtschaftsförderung: „Das Angebot, die Umfrage unter den Besuchern der Stadt durchzuführen, hat die Verwaltung sehr gerne angenommen und begleitet.“ Und die vorliegenden Ergebnisse ergäben einen interessanten Einblick in die Herkunft, Motivation und Zufriedenheit der Gäste ebenso wie die beliebtesten Ziele. Högner: „Die daraus abgeleiteten Empfehlungen werden wir uns genau anschauen und dann auch umsetzen.“

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