Schilder auf Grafenwerth Die Inselspitzen sind kein "verbotenes Terrain"

BAD HONNEF · Wer die Inselspitzen im Norden und Süden von Grafenwerth betritt, befindet sich nicht auf verbotenem Terrain, wie die Schilder des Wasser- und Schifffahrtsamtes Köln befürchten lassen. Auch wenn auf dem mit Rot umränderten, eckigen Schild steht: "Betriebsgelände der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes - Benutzen und Betreten strompolizeilich verboten."

 Die Schilder an der Nord- und Südspitze auf der Insel Grafenwerth sorgten bereits für Verwirrung.

Die Schilder an der Nord- und Südspitze auf der Insel Grafenwerth sorgten bereits für Verwirrung.

Foto: Roswitha Oschmann

Markus Neumann, Leiter des Außenbezirkes Niederkassel des Kölner Amtes: "Das Betreten ist erlaubt. Dort kann sich jeder aufhalten." Den Blick auf den Drachenfels nach Norden und auf das Wasser genießen, Schiffe beobachten oder im Sand spielen: Neumann muss zugeben, dass der Aufdruck etwas verwirrend wirken könnte. "Aber das sind Standardschilder, die schon seit Jahrzehnten da stehen. Mir würden die wahrscheinlich gar nicht auffallen, wenn ich dort spazieren ginge, die stehen schließlich nicht unmittelbar im Uferbereich."

In Zeiten, in denen wie am Weinberg in Rhöndorf rot-weiße Beschilderungen einen Stopp signalisieren, sind die Bad Honnefer womöglich etwas aufmerksamer und wundern sich nun über Schilder, die sie zuvor nie registriert haben.

Der Hintergrund für die Tafeln: Die Insel Grafenwerth gehört der Stadt Bad Honnef, allerdings nicht komplett. Die Spitzen sind im Eigentum des Bundes, ebenso wie Bereiche am Ufer und längs des Altarms mit verspringenden Grenzen. Die vom Amt angebrachten Schilder sollen signalisieren: Auf diesem Terrain ist kein Eingriff durch Inselbesucher erlaubt. Die Uferfassungen dürfen zum Beispiel nicht beschädigt, Steine der gepflasterten Böschung nicht weggeschleppt werden, wie das zuweilen gemacht wird, um eine bequeme Sitzfläche zu bauen.

Dieses Landeigentum bedeutet für das Wasser- und Schifffahrtsamt, das in erster Linie für die Sicherheit der Schifffahrt auf dem Rhein und eine saubere Fahrrinne Sorge tragen zu hat, ebenso die Verkehrssicherung- und die Unterhaltungspflicht dieses Teils von Grafenwerth zu gewährleisten.

Also müssen zum Beispiel die Ufereinfassungen in Ordnung gehalten werden. Die Steinschüttungen sind ebenso wie die Kilometrierung und die Baken zu pflegen. Und auch die auf ihrem Areal stehenden Bäume auf der Insel werden zweimal im Jahr auf Standfestigkeit und Schäden überprüft. Das Wasser- und Schifffahrtsamt ist vor einigen Jahren sogar eine Kooperation mit dem Bundesforst eingegangen. Die betreffenden Bäume auf der Insel haben eine grüne Plakette und sind im Baumkataster registriert. Die Hybrid-Pappeln, die nach dem Krieg oft gepflanzt wurden, sind eigentlich wenig geeignet für diese Bereiche und werden bei Nachpflanzungen durch Schwarzpappeln ersetzt.

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