Unteres Mittelrheintal Der Traum vom Weltkulturerbe-Titel

SIEBENGEBIRGE · Die Interessengemeinschaft Unesco Weltkulturerbe Unterer Mittelrhein will einen Zweckverband im unteren Mittelrheintal bis Bonn gründen, um die Region zu vermarkten.

 Die Insel Nonnenwerth und das Siebengebirge gehören zu den Attraktionen.

Die Insel Nonnenwerth und das Siebengebirge gehören zu den Attraktionen.

Foto: Andrea Sterker

Die Region zwischen Koblenz und Bonn hat Qualitäten und Potenziale, die weltweit einzigartig sind und daher zum Unesco-Weltkulturerbe Unteres Mittelrheintal werden sollen. Dieser Meinung sind der Neuwieder Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel, der auch Vorsitzender der Interessengemeinschaft Unesco Weltkulturerbe Unterer Mittelrhein ist, und Michael Mahlert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Hönningen. Sie wollen gemeinsam Vermarktungsstrategien unter einer Dachmarke des Weltkulturerbes entwickeln. Unterstützt werden sie von Dirk Seeling, dem Sprecher der Bürgerinitiative Romantischer Rhein.

Das 65 Kilometer lange Mittelrheintal von Rüdesheim bis Koblenz mit der Loreley war bereits im Jahr 2002 von der Unesco, stellvertretend für den ganzen Rhein, zum Welterbe Oberes Mittelrheintal ernannt worden. Nun soll das untere Mittelrheintal dazukommen.

Bei der Auftaktveranstaltung der Initiative im Oktober vergangenen Jahres hatte es von Investoren und Gastronomen wie Jörg Haas (Bonner Bogen und Rolandsbogen) oder Hermann Nolden (Drachenfels) Zustimmung zu der Idee gegeben. Gereon Haumann, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Rheinland-Pfalz (Dehoga), stellte damals sogar fest, die Gegend zwischen Koblenz und Bonn sei ein bisschen in einen „Dornröschenschlaf“ gefallen.

Erklärte Ziele der Initiatoren sind es, die touristischen Attraktionen der Region zu bündeln, an einer möglichen Bundesgartenschau 2031 in der Region teilzunehmen und selber irgendwann den Status Weltkulturerbe zu erreichen. Durch all dies soll die Lebensqualität der Menschen in der Region nachhaltig gestärkt werden.

„Wichtig sind der Schutz und die Vermarktung des Rheintals von Koblenz bis Bonn in seiner Einzigartigkeit, Ursprünglichkeit und seinem romantischen Grundcharakter“, so Seeling. Rüddel berichtet, dass sich die Initiative sehr großer Zustimmung in der Region erfreue. Der Kreistag Neuwied hat seine Unterstützung bereits in einen entsprechenden Beschluss gefasst. Die Kommunen der Region auf beiden Seiten des Rheins sollen nun in einen Zweckverband zusammengeführt werden.

Rüddel möchte das bürgerschaftliche Engagement, Tourismus und Gewerbe, Verbände und Vereine, Kirchen, Gesundheits- und Wellnessbranche sowie die Wirtschaft für die Idee zusammenbringen. Der Startschuss soll im Kreis Neuwied fallen und dann in der ganzen Region zwischen Bonn und Koblenz aufgegriffen werden. Geplant ist, die jeweiligen Bereiche wie Sport, Kultur oder Weinbau unter der Welterbe-Marke auszubauen.

Idee von einer überregionalen Dachmarke

Kaum eine Region in Deutschland habe so viel touristisches Potenzial wie das Rheintal. Eine wichtige wirtschaftliche Zukunftsoption sei deshalb eine überregionale, verbindende Dachmarke, so Rüddel. Die Chance auf ein Unesco-Welterbe „Unterer Mittelrhein“ zeige bereits heute eine Vision auf, die viele Entscheidungsträger und Bürger in der Region gerne mit Leben füllen würden.

Mahlert: „Ich habe sehr viele und positive Rückmeldungen von Bürgermeistern und Landräten der Region erhalten. Das ermutigt mich, dass wir die kommunale Familie für ein Unesco-Weltkulturerbe begeistern können.“

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