Interview mit Hans Peter Mensing Der Historiker über die Arbeit am Geschichtsweg in Rommersdorf

Historiker Hans Peter Mensing leitet das komplette Projekt und hat auch im Ortsteil Rommersdorf-Bondorf viele Schätze gehoben. Jetzt trafen sich erneut interessierte Bürger, um die Route festzulegen und Wissenswertes über Gebäude und Denkmäler zusammenzutragen. Mit Hans Peter Mensing sprach Roswitha Oschmann.

 Schwungvoller Start mit Hans Peter Mensing (l.): 2013 hatten Bürger in Rommersdorf das Projekt Geschichtsweg gestartet.

Schwungvoller Start mit Hans Peter Mensing (l.): 2013 hatten Bürger in Rommersdorf das Projekt Geschichtsweg gestartet.

Foto: Homann

Geschichtsinteressierte Wanderer warten gespannt auf den dritten Teilabschnitt des Bad Honnefer Geschichtswegs. Wann soll die feierliche Eröffnung stattfinden?
Hans Peter Mensing: Da die Tafeltexte alle vorliegen und nur noch der letzte redaktionelle "Feinschliff" aussteht: möglichst bald. Der genaue Termin hängt aber auch noch vom Zeitplan des städtischen Bauhofs ab, der das Projekt ja - wie auch in den anderen Ortsteilen - beim Aufstellen der Stelen freundlicherweise unterstützt. Am sinnvollsten wäre wohl, die Route durch Rommersdorf und Bondorf im nächsten Frühjahr zu eröffnen; 2015 steht ohnehin ein Jubiläum des Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereins an, der dann vor 135 Jahren gegründet wurde, also 1880.

Was erwartet den Spaziergänger?
Mensing: Das Team Rommersdorf-Bondorf - mit Verena von Dellingshausen, Renate Mahnke und Monika Steinbach - hat sich in Abstimmung mit den Bürgern auf insgesamt über 20 Stationen vom Annaplatz bis hin zum Annatal geeinigt. Zu den "Highlights" zählen natürlich die Winzerhöfe am Möschbach und die Villa Schaaffhausen, der Torbogen der ehemaligen Zehntscheune, die Elly-Hölterhoff-Böcking-Stiftung, der Park Reitersdorf und das Edelhoffstift. Dann aber genauso das Feuerschlösschen und die Sankt Anna Kapelle.

War die Auswahl schwierig, weil dieser Ortsteil einfach so viele tolle Häuser und interessante Denkmäler zu bieten hat?
Mensing: Ja, diese Qual der Wahl, die uns wirklich viel Kopfzerbrechen bereitet! Die vielen Hinweise aus der Bevölkerung aber, die zahlreichen Veröffentlichungen von Adolf Nekum, Heinz Pfälzer und Karl Günter Werber und dann vor allem die Beratung durch August Heinen und Elmar Heinen haben uns die Entscheidungen schließlich leichter gemacht.

Wie sah die Unterstützung der Rommersdorf-Bondorfer aus? Wie stand es um die Bereitschaft, am eigenen Haus eine Hinweistafel anbringen zu lassen?
Mensing: Wir stoßen immer wieder auf sehr viel Wohlwollen und Hilfsbereitschaft. Dazu ganz konkret: Wer an der Ortsgeschichte von Rommersdorf und Bondorf und an der Historie der anderen früheren Honschaften interessiert ist, der sollte nur einmal an diesen wundervollen Bürgergesprächen im Weinhaus Steinbach teilnehmen. August Heinen und Heinz Pfälzer auch nur zuzuhören, wie jetzt wieder am Dienstag, ist überaus lehrreich und ein reines Vergnügen obendrein! Apropos Unterstützung: Alle am Projekt Beteiligten danken ganz besonders Dorit Schlüter und Hellmuth Buhr von der Bürgerstiftung Bad Honnef, die das Projekt ja überhaupt erst ermöglicht.

Und wer mit entsprechender Technik ausrüstet ist, kann an den Tafeln über QR-Code im Netz noch viel mehr erfahren?
Mensing: Dieser Service ist vor allem ein Verdienst von Thomas Bock vom Kultur- und Verkehrsverein und von der Stadtinformation. Ohne sein Know-how und ohne das schöne Layout, mit dem er die Faltblätter gestaltet, wäre dieses bürgernahe und benutzerfreundliche Angebot nicht denkbar.

Zur Person

Hans Peter Mensing wirkte von 1980 bis 2007 bei der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus. Der Historiker und Publizist ist seit 2008 stellvertretender Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Herrschaft Löwenburg. Auch nach seiner Pensionierung ist er weiterhin gefragter Referent rund um Themen zur Zeitgeschichte und vor allem zu Konrad Adenauer.

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