Polizei-Bilanz für Bad Honnef Der Einbruchschutz wirkt

BAD HONNEF · Einmal im Jahr kommen die Spitzen aus Bonner Polizeipräsidium und Bad Honnefer Rathaus zusammen, um sich auszutauschen. Um so schöner, wenn die zu besprechenden Entwicklungen positiv ausfallen: Die Zahl der Delikte ist gesunken.

 Die gute Zusammenarbeit lobten Otto Neuhoff und Ursula Brohl-Sowa beim Jahresgespräch. Die gemeinsamen Streifen von Ordnungs- und Jugendamt mit der Polizei sind Teil der Kooperation.

Die gute Zusammenarbeit lobten Otto Neuhoff und Ursula Brohl-Sowa beim Jahresgespräch. Die gemeinsamen Streifen von Ordnungs- und Jugendamt mit der Polizei sind Teil der Kooperation.

Foto: Frank Homann

Das fröhliche Lachen ist bis auf den Flur zu hören. Offenbar stimmt die Chemie zwischen den Spitzen des Bonner Polizeipräsidiums und der Stadt Bad Honnef. Und schließlich, so glauben Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa und Bürgermeister Otto Neuhoff, gibt es auch Grund sich zu freuen: Laut Statistik ist die Kriminalität in der Stadt in diesem Jahr um 4,4 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 zurückgegangen. Und das bei fast allen Delikten.

Einmal im Jahr kommen die Spitzen aus Polizeipräsidium und Rathaus zusammen, um sich auszutauschen, „auch, um mögliche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen – und gegebenenfalls gegenzusteuern“, so Brohl-Sowa. Um so schöner sei es natürlich, wenn die zu besprechenden Entwicklungen positiv ausfielen.

Insgesamt seien 1057 Delikte bisher in diesem Jahr verzeichnet worden, 49 weniger als von Januar bis September im vergangenen Jahr. Das gelte zum Beispiel auch für Wohnungseinbrüche: 75 waren es bislang in diesem Jahr – inklusive solcher Fälle, bei denen es lediglich bei einem Einbruchversuch blieb. 2015 waren es im gleichen Zeitraum 77 Einbrüche.

Mehr Hinweise aus der Bürgerschaft

Dass diese Delikte insgesamt im Bereich der Polizeibehörde Bonn zurückgehen, führt die Präsidentin auf verschiedene Tatsachen zurück. Da sei zum Beispiel die enge Vernetzung verschiedener Abteilungen ihres Hauses bei diesem Thema, die unter anderem zu einem sinnvollen Ressourcenmanagement führe.

Gleichzeitig verzeichne man mehr Hinweise aus der Bürgerschaft. Und nicht zuletzt schützten immer mehr Eigentümer ihre Häuser besser. „Die Quote, bei denen es bei einem Versuch bleibt, liegt in Bonn und in den acht von uns betreuten Kreiskommunen bei 53 Prozent“, so die Präsidentin. Landesweit liege man durchschnittlich „bei um die 45 Prozent“.

Dennoch, so hat Polizeidirektor Hans-Willi Kernenbach festgestellt, hätten gerade ältere Menschen immer noch Hemmungen, die 110 zu wählen, wenn sie Verdächtiges beobachten. „Sie glauben, das dürfe man nur, wenn quasi Lebensgefahr bestehe. Das stimmt aber nicht. Für uns ist es enorm wichtig, dass wir die Informationen so schnell wie möglich bekommen, um eingreifen zu können.“

Das kann sein Kollege Gerd Mainzer, Erster Polizeihauptkommissar und Leiter der für Bad Honnef zuständigen Wache Ramersdorf, bestätigen. „Die Anwohner bemerken es eben, wenn ein Wagen in ihrem Wohngebiet auftaucht, der dort nichts zu suchen hat und sich auffällig verhält.“

Ebenfalls Rückgang bei den Verkehrsunfällen

Einen Anstieg der Fallzahlen verzeichnete die Polizei in diesem Jahr in Bad Honnef nur bei Diebstählen aus Autos sowie bei Graffiti. „Schmierereien treten in Bad Honnef in Wellenbewegungen auf“, so Brohl-Sowa. Sie könne sich erinnern, darüber auch schon mit Neuhoffs Vorgängerin Wally Feiden gesprochen zu haben. „Das ist leider in Bad Honnef immer wieder ein Thema.“

Gute Nachrichten gibt es auch bei den Verkehrsunfällen. Laut Mainzer ging die Zahl im Vergleichszeitraum von 155 auf 78 Unfälle zurück. Und auch die Zahl der Verkehrsverletzten verringerte sich von 40 auf 17.

Neuhoff dankte der Polizei dafür, dass diese Präsenz zeige, und lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Polizei und Ordnungsamt. Letzteres bestätigte Mainzer: „Wir gehen ja auch zusammen Streife.“ Und zwar nicht nur während der Europameisterschaft auf der „Fanmeile“ Linzer Straße, sondern auch im Alltag, zum Beispiel im Kurpark. Dieser ständige Austausch und die Zusammenarbeit der Polizei mit Ordnungs- und Jugendamt sowie die Netzwerkarbeit mit anderen Behörden seien für die günstige Entwicklung maßgeblich, so die Verantwortlichen.

Neuhoff sprach auch konkret das bislang schwerste Delikt, den Überfall auf eine Bad Honnefer Boutiquebesitzerin, an, bei dem die Polizei eine sehr schnelle Reaktionszeit gezeigt und den Täter gefasst hatte. Er dankte auch für die Veranstaltung der Bad Honnefer Einzelhandelsgemeinschaft Centrum mit der Polizei, bei der konkret aufgezeigt wurde, wie man sich vorbeugend verhalten kann.

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