Kommentar zur Offenen Ganztagsschule Das verstehe, wer will

Bad Honnef · In den Ohren von Verwaltung und Politik sowie nicht zuletzt von betroffenen Eltern muss es klingen wie Hohn: Das Land „verfolgt weiter den Ausbau des offenen Ganztags“.

 Sollen vorerst bleiben: Die Container der Offenen Ganztagsschule in Rhöndorf.

Sollen vorerst bleiben: Die Container der Offenen Ganztagsschule in Rhöndorf.

Foto: Frank Homann

Weiter heißt es: „Entsprechend stehen für die Einführung des gebundenen Ganztags in Grundschulen derzeit keine personellen Ressourcen zur Verfügung.“ Ende der Durchsage.

Dass Kommunen in Zeiten wachsender Aufgaben und defizitärer Haushalte an die unsägliche Vorgabe gebunden sind, dass die Offenen Ganztagsschulen als „freiwillige Aufgabe“ gelten – also zu den Dingen gehören, die nicht qua Gesetz verordnet sind –, kommt fast einem Investitionsverbot in diesem immer wichtigeren Teil sozialer Daseinsvorsorge gleich. Kein Wunder, dass diese Regelung auch in Fachkommentaren immer häufiger hinterfragt wird.

Das Land „verfolgt“ den Ausbau des offenen Ganztags? Exakt müsste es wohl heißen: Das Land lässt die Kommunen und damit Mütter und Väter im Regen stehen. Verlässlich ist eine durchgehende Ganztagsbetreuung vom Kindergarten über die Grundschule bis zu den weiterführenden Schulen so nämlich nicht. Die Logik der Entscheider verstehe, wer will. Es ist eben alles eine Frage des Geldes.

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