Kanalarbeiten in Bad Honnef Dank Flexibilität im Zeitplan

Bad Honnef · Die Tage des provisorischen Einbahnrings in der Honnefer City sind gezählt. In den Sommerferien wird noch der Straßenbelag an der Kurve von Haupt- und Bahnhofstraße komplett erneuert.

 Eine Baugrube in der Hauptstraße: Bei den Kanalarbeiten gehören die Hausanschlüsse zu den kniffligen Aufgaben.

Eine Baugrube in der Hauptstraße: Bei den Kanalarbeiten gehören die Hausanschlüsse zu den kniffligen Aufgaben.

Foto: Frank Homann

Dafür ist eine kurze Sperrung nötig. Spätestens danach soll die Einbahnstraßenregelung wegen der Kanalbaustelle aufgehoben werden. Abwasserwerk und Baufirma liegen mit den Arbeiten am Kanal in der Hauptstraße „gut im Rennen“, sagt Martin Leischner, Bauleiter des städtischen Abwasserwerkes: „Die Hauptarbeiten sind weit gediehen.“

Der Zeitplan, nach dem bis zum Martini-Markt alles so gut wie fertig sein soll, könne gehalten werden – auch wenn Überraschungen für die Experten nicht ungewöhnlich sind. Als da wären die Hausanschlüsse: Die sind immer wieder Grund für Verzögerungen.

Während an der unteren Hauptstraße die Kopflöcher verschwinden und auch größere Anschlussgruben bald Vergangenheit sein werden, wandert die Baustelle die Fußgängerzone hinauf gen Linzer Straße – und was die Suche nach den Anschlüssen im Untergrund angeht, steht dieser Abschnitt den bisherigen in nichts nach, so Leischner. Abzweige im Boden, deren Verlauf mühsam geklärt werden muss, seien eher die Regel denn die Ausnahme.

Bestätigt sehen sich die Planer darin, dass sie das Verfahren in der Kirchstraße geändert haben. Wie berichtet, war auch dort Rohrvortrieb „in großer Tiefe“ von einer Grube am Kirchplatz aus geplant. Doch im Boden liegt jede Menge Geröll. „Wir mussten damit rechnen, bei der Bohrung stecken zu bleiben. Und irgendwann hätten wir dann die ganze Kirchstraße auf gehabt, was wir ja unbedingt vermeiden wollen“, hatte Leischner die Anlieger informiert.

Alternative: Der alte Kanal bleibt für die Entwässerung der Kirche sowie einiger weniger Hausanschlüsse erhalten und wird saniert. Zusätzlich wird mit einem speziellen Bohrverfahren ein zweites Rohr gelegt. Vorteil: Für den dadurch möglichen geringeren Rohrdurchschnitt müsse man nicht so tief ins (steinige) Erdreich graben. „Auch dort gehen die Arbeiten gut voran“, so Leischner.

Was Überraschungen angeht, so hielt auch der Straßenbelag für die Fachleute vom Bau einiges bereit. So fand sich unter dem Asphalt teils Kopfsteinpflaster. Leischner hätte lieber – entgegen gängiger Praxis der bloßen Wiederherstellung – die Fahrbahn an der unteren Hauptstraße komplett erneuert. Absackungen, die vor Beginn des Kanalbaus sorgfältig dokumentiert worden seien, zeigten, dass der Untergrund dem Verkehrsaufkommen nicht gewachsen sei. „Der Untergrund ist teils sehr schlecht“, folgert Leischner.

Aber die Hauptstraße ist eine Landesstraße, Straßenbaulastträger – und Finanzier – ist das Land. Und für eine Kompletterneuerung gibt es kein Geld. Immerhin: Die Kurve wird erneuert und „die Bad Honnef AG nutzt die Gunst der Stunde, Leitungen, die mitten in der Straße liegen, zu verlegen“. Auch ein Hydrant, der sich in der Fahrbahn befindet, soll verlegt werden.

Optisch verändert hat sich die untere Hauptstraße schon jetzt. Einige Bäume mussten weichen. Die Neupflanzung ist laut Leischner so lange zurückgestellt, bis klar ist, ob im Zuge des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes die Straße komplett ihr Gesicht verändern könnte. Leischner: „Das ist ein politischer Prozess. Aber es macht keinen Sinn, jetzt Fakten zu schaffen, wenn man sich in zwei Jahren entscheidet, die Straße komplett zu ändern.“ Zur Erinnerung: In der Vergangenheit war immer wieder über einen dauerhaften Einbahnring diskutiert worden.

Ändern wird sich auch der Blumenschmuck. Bislang stehen Kübel an den Laternen, dank des großen Einsatzes der Initiative Wirtschaft für Bad Honnef und deren Spender und Sponsoren. Sogenannte Blumengitter an der Straßenfront sollen die Kübel ersetzen.

Marode Kanalisation auch in der Schulstraße

Eine weitere Kanalbaustelle kündigt das Abwasserwerk der Stadt für Ende Mai an. Am Montag, 30. Mai, beginnen die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt der Kanalerneuerung in der Schulstraße.

Die Schulstraße wird dafür zunächst von der ersten bis zur zweiten Kreuzung mit der Selhofer Straße gesperrt. Die Anlieger können von beiden Seiten jeweils bis zur Baustelle einfahren. Der marode Kanal wird erneuert und hydraulisch erweitert, das heißt, er wird so ausgebaut, dass er mehr Wasser fassen kann.

Die Arbeiten sind in zwei Abschnitte aufgeteilt. Der jetzt angekündete Abschnitt verläuft von der Kreuzung Selhofer Straße/Schulstraße bis auf Höhe des Hauses Schulstraße 30. Für die Arbeiten werden sechs bis neun Monate veranschlagt. Abschnitt zwei betrifft den Teil von der Schulstraße 34 bis zur Kreuzung Menzenberger Straße. Insgesamt sollen die Arbeiten etwa 18 Monate dauern.

Verzögerungen etwa durch schlechtes Wetter und Frost seien nicht auszuschließen, so die Stadt. Regelungen zur Verkehrsführung werden derzeit abgestimmt. Das Abwasserwerk bittet um Verständnis für Beeinträchtigungen im Zuge der Baustelle.

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