Löwenburgschule Bad Honnef Bunte Bauzäune für besseren Klimaschutz

Bad Honnef · Wo wochenlang triste Bauzäune zu sehen waren, ist seit Donnerstag Farbe eingekehrt: Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Löwenburgschule haben 16 Bauzaunfolien mit bunten Motiven und Texten gestaltet, um die Kanalbaustellen in der Innenstadt zu verschönern und das Umweltbewusstsein anzuregen.

Sie machen auf verschiedene Berufe aufmerksam, die mit Trinkwasserversorgung, Gewässerschutz und Abwasserentsorgung zu tun haben, und haben sich Gedanken zum Gewässerschutz gemacht.

„Leute passen nicht auf“, sagt Mia (9), die mit ihren Klassenkameraden das Plakat „Unter den Straßen“ gestaltet hat. Müll und Plastikteilchen, aber auch ein Teddybär und ein Handy sind zu sehen – Dinge, die definitiv nicht in einen Abfluss gehören.

Doch die Kinder zeigen nicht nur, wie dreckig es dort unten ist, sie haben sich auch vorher schon mit dem Thema Abwasser und Wasserverschmutzung auseinandergesetzt. So kommt Lilly (9) zu dem Schluss, „dass die Leute gar nicht drüber nachdenken“, was sie alles in den Abfluss schmeißen und kippen.

Einen Schultag lang haben die Dritt- und Viertklässler die Plakate gestaltet. Maria-Elisabeth Loevenich führte das Projekt „Nachhaltigkeit lernen in der Region“ für die Stadt Bad Honnef durch und stellte den Klassen verschiedene Themenbereiche vor. Es wurden Impulse gegeben, wie die Plakate am Ende aussehen könnten, erklärte Lehrerin Leonie Muhr, die mit ihrer Klasse die Plakate gestaltete und mit den Kindern während der fünf Unterrichtsstunden die verschiedenen Umweltthemen besprach. Mit Hilfe von Schablonen, die die Schüler teils selbst entworfen hatten, wurden Buchstaben und Bilder ausgeschnitten und auf die riesigen Bauzaunfolien geklebt.

Gar nicht so einfach, wie die Schüler der Klasse 3a erklären. Sie haben ein Plakat zum Klimasystem mit vielen Details gemalt, mit dem sie den Kreislauf des CO2, des Regenwassers und der Autoabgase illustrieren: „Wir mussten aufpassen, dass die Teile nicht zusammenkleben.“ Doch trotz dieser kleinen Schwierigkeiten hat es insgesamt ganz gut geklappt und es hat vor allem Spaß gemacht, wie Lennart (8) und Filip (10) bestätigen.

Bevor die Plakate am Donnerstag an den Baustellenabschnitten Linzer Straße, Fußgängerzone und den Standorten Volksbank und Stadtsparkasse aufgehängt wurden, präsentierten die 90 Kinder ihre Folien im Ratssaal dem Leiter des Abwasserwerkes, Marcus Killat. Die Grundschüler erklärten ihre Plakate und durften sich nach der Präsentation und vor der Montage an den Baustellen über ein Präsent von Killat freuen: Freikarten fürs Freibad.

Killat zeigte sich insgesamt von der Resonanz der Schüler überwältigt und freute sich, dass „ihr die Baustellen ein bisschen schöner macht“. Mit Berufen vom Umwelttaucher im Faulturm bis zum Rettungstaucher der DLRG oder mit bunten Illustrationen der biologischen Wasserreinigung und des Abwassers bis zu Botschaften wie „Die Welt hat Fieber“ deckten die Kinder das Thema weit ab. Anlass der Aktion ist der Internationale Tag des Wassers am 22. März, der unter dem Motto „Water and Jobs“ steht.

Dieses Thema ist sichtlich in die Gestaltung der Plakate miteingeflossen. Dabei wird ausgehend von der Kanalbaustelle in der Innenstadt die globale Perspektive eingenommen, so Loevenich. Auch um die Debatte um Nachhaltigkeit bei den Bürgern weiter anzuregen, sollen die Folien mindestens bis Ende des Sommers an den Baustellen hängen und diese auch ein wenig schöner machen.

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