Ausstellung in Bad Honnef Bilder mit großer Ausdruckskraft im Kunstraum

Bad Honnef · Lars Ulrich Schnackenberg, Vorsitzender des Linzer Kunstvereins und früherer Professor an der Alfterer Alanus Hochschule, zeigt seine Werke unter dem Motto „Wir“.

 Lars Ulrich Schnackenberg vor einem seiner Werke in der Ausstellung.

Lars Ulrich Schnackenberg vor einem seiner Werke in der Ausstellung.

Foto: Frank Homann

Die erste Vernissage des Vereins zur Förderung von Kunst und Kultur in Bad Honnef zum Jahresauftakt lockte zahlreiche Gäste in den Kunstraum: Zu sehen sind Werke des international bekannten Künstlers, Kunstprofessors und Gründers des Linzer Kunstvereins, Lars Ulrich Schnackenberg. Er gab seiner Ausstellung den Titel „Wir“.

„Für jedes meiner Bilder gibt es einen Anlass“, beschreibt der Künstler die Inspiration zu seinen Werken. Umweltkatastrophen, gesellschaftliche oder politische Geschehnisse oder auch kulturelle und regionale Besonderheiten fließen ein. „Dabei möchte ich keine politischen Statements abgeben, sondern in der Kunst bleiben“, betonte Schnackenberg. Er habe keine Vorbilder, stehe gedanklich aber den Schriftstellern Heinrich Böll und Lew Kopelev sehr nahe – „wegen der Menschlichkeit“. Es seien der Humanismus und die Empathie als Grundlage einer von Kultur geprägten Gesellschaft, die auch seine „Wir“-Ausstellung beeinflussten.

Enkaustik ist eine spezielle Technik

Dem Kunstschaffen liegen oftmals Fotografien zugrunde. Die gewählte Unschärfe der Fotografien sei es, die ihn bei der Visualisierung fasziniere, sagte der in Unkel lebende Künstler. So seien die Fotografien für die Serie „Grenzland 90“, die vor dem Hintergrund menschlicher Tragödien im Jahr 2015 steht, stets am frühen Morgen in menschenleeren Grenzregionen von Österreich, Italien, der Schweiz und Deutschland entstanden. Beim Malen wählte Schnackenberg zudem eine Technik, die den Bildern Plastizität und Tiefe verleiht. Die Enkaustik etwa ist eine Technik, bei der die Farbpigmente in Wachs gebunden und heiß auf den Untergrund aufgebracht werden. Dieses Verfahren gibt es bereits seit der Antike. Es erzeugt nicht nur Mehrdimensionalität, sondern verleiht den Bildern hohe Ausdruckskraft und Farbintensität. So seien bis heute ägyptische Mumienbilder erhalten, die nichts von ihrer farblichen Strahlkraft eingebüßt hätten, erzählte Schnackenberg.

Die Einführung in die Ausstellung im Kunstraum hatte die Direktorin des Rheinischen Landesmuseums Bonn, Gabriele Uelsberg, übernommen. Sie würdigte Schnackenberg, der als Professor an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft lehrte und international an bedeutenden Orten ausstellte, als außergewöhnlichen Künstler. Cornelia Nasner, Vorsitzende des Vereins zur Förderung von Kunst und Kultur, freute sich über die Besucherresonanz. „Viele Künstler bewerben sich, um im Kunstraum ausstellen zu dürfen“, sagte Nasner. Bis weit über 2020 hinaus sei deshalb die Ausstellungskapazität ausgebucht.

Die Ausstellung „Wir“ mit Werken von Lars Ulrich Schnackenberg ist noch bis Sonntag, 26. Januar, zu sehen. Der Kunstraum, Rathausplatz 3 in Bad Honnef, ist donnerstags und freitags von 16 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Ab dem 9. Februar zeigt das Kursatelier Middelmann im Kunstraum Malerei, Druckgrafik und Objekte.

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