Wohltätigkeitsball in Bad Honnef Benefiz-Gala der Lions in bunten Turnschuhen

BAD HONNEF · Schrille Eleganz im Kursaal: Rund 200 Besucher, und jeder einzelne davon empfangen wie ein echter Star.

 Mal mit Handschuhen, mal ohne, aber mit der unvermeidlichen Handtasche und mit Hut: Queen-Imitatorinnen bei den Lions.

Mal mit Handschuhen, mal ohne, aber mit der unvermeidlichen Handtasche und mit Hut: Queen-Imitatorinnen bei den Lions.

Foto: Frank Homann

Nach dem Gang über den marinblau gefärbten Edelteppich - umringt von zahlreichen Kameras mit grellem Blitzlichtgewitter - ließen gleich vier Queen Elizabeths, je in Blau, Pink, Weiß und Türkis, die frisch hereingeschneite Prominenz im Eingangsbereich einen Blick in die königliche Schatzkiste werfen. Denn an diesem Abend wurde nicht etwa in Euro bezahlt, sondern mit funkelnden Perlen, stibitzt aus der royalen Kronjuwelensammlung.

Die Gäste allesamt fein herausgeputzt im maßgeschneiderten Anzug und im eleganten Abendkleid - und dazu, nanu, bunte Sneakers? Für den Honnefer Lions Club war an diesem Abend nichts zu abwegig. Gemeinsam mit ihrem Präsidenten Peter Ihrig wollten die 20 Honnefer Lions mit ihrer jüngsten Veranstaltung neue Wege gehen und etwas ganz Anderes ausprobieren. Gesagt, getan: Nach einjährigen Planungsarbeiten legten die Lions im Kursaal unter dem Motto "Summernight Move" eine furiose Benefiz-Gala auf Turnschuhen hin - und bewiesen ganz nebenbei, wie viel Spaß das Engagement für den guten Zweck machen kann. Die Überraschung war gelungen. So ungewöhnlich das Konzept zunächst klang, so sehr amüsierten sich die Besucher. Der Tanz stand, eines echten Balls gebührend, im Mittelpunkt. Eine mitreißende Breakdance-Einlage vor einer hypnotisierenden Lichtershow, ein verführerischer Tango Argentino und sogar, ganz stilecht, eine Mitternachtsquadrille lockten auf die Tanzfläche.

Ausreden gab es keine: Über unbequemes Schuhwerk konnte sich schließlich niemand beklagen. Die Showband ViaVia und DJ Jürgen Zimmermann heizten den Ball-Besuchern ordentlich ein. Wer zwischendurch eine kurze Atempause einlegen wollte, konnte am Roulette-Tisch sein Glück versuchen oder sein Konterfei von Künstler Ralf Conrad in Aquarelltechnik aufs Papier zaubern lassen - gegen drei Perlen als Sold.

Das unangefochtene Highlight des Abends: Die Gesangseinlage des Orga-Trios, bestehend aus Michael Gerdes, Peter Hurrelmann und Peter Ihrig. In bester Boygroup-Manier und mit einem Schuss Selbstironie gaben sie ihre Interpretation von Frank Sinatras "Fly Me to the Moon" zum Besten. Der Anspruch des Lions-Präsidenten: "Wir wollen zeigen, dass die Lions keine verstaubte Organisation, sondern eine lebendige Gemeinschaft sind." Nachts gegen zwei Uhr, als der Saal sich langsam leerte, ließ sich mit Fug und Recht behaupten: Lebendig, das sind die Honnefer Lions allemal - mindestens genauso sehr, wie sie, wenn es darauf ankommt, schrill und elegant sein können.

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