Hockeyplatz in Bad Honnef Bauland-Prüfung geht weiter

Bad Honnef · Eine emotionale Debatte lieferte sich der Stadtrat am Donnerstagabend zum Thema Hockeyplatz. Die Ratsmehrheit lehnt den SPD-Antrag ab, das Verfahren vorerst ruhen zu lassen.

 Ein Teil des Hockeyplatzes, hier eine Aufnahme von der Feriennaherholung, soll möglicherweise Bauland werden. ARCHIVFOTO: FRANK HOMANN

Ein Teil des Hockeyplatzes, hier eine Aufnahme von der Feriennaherholung, soll möglicherweise Bauland werden. ARCHIVFOTO: FRANK HOMANN

Foto: Frank Homann

Die SPD hatte beantragt, den bereits gefassten Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan für das Areal ruhen zu lassen, bis das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) vorliegt. Die Mehrheit aus CDU, FDP, Grünen, Bürgerblock und FWG erteilte dem Ansinnen eine deutliche Absage. Man solle erst die Prüfungen, die mit dem Beschluss verbunden seien, abwarten und werde im zuständigen Bauausschuss in die Detaildiskussion einsteigen, wenn Fakten vorliegen.

Wie berichtet, hatte der Bauausschuss im Oktober die Schaffung des Bebauungsplanes auf den Weg gebracht. Ziel ist es abzuklopfen, ob auf Teilen des Hockeyplatzes, den der Hockey-Club (HCH) von der Stadt gepachtet hat, Bauland geschaffen werden kann; mit dem Verkaufserlös, so die Idee, solle das Menzenberger Stadion modernisiert werden, wovon alle Sportler profitierten.

Im Vorfeld der Sitzung hatte sich der HCH in einem offenen Brief vehement gegen das Vorhaben ausgesprochen. Der Vorstand des Sportverbands Bad Honnef (svb) hatte mitgeteilt, oberste Maxime müsse sein, dass der Erlös dem Bad Honnefer Sport zugute komme und nicht etwa im Gesamthaushalt verschwinde. Die Prüfung, ob das nach dem Haushaltsrecht – zumal angesichts des gegenwärtigen Haushaltssicherungskonzeptes – rechtlich möglich wäre, sei also eine zentrale Frage.

Die SPD argumentierte, es mache keinen Sinn, derlei Planungen anzugehen, bevor das ISEK vorliege. Es sei dessen Ziel, Planungen im Gesamtzusammenhang zu sehen. Und das betreffe auch Freizeit- und Erholungsräume. Zudem seien weitere Fragen aufgetaucht, etwa zur generellen Eignung des Geländes wegen eventueller Altlasten. Nicht zuletzt müssten die Bedenken des HCH ernst genommen werden.

Er sei, so Bürgermeister Otto Neuhoff, mit dem Antrag „nicht so ganz glücklich“: „Es wäre schade, wenn wir uns ein Denkverbot erteilen.“ Weniger zurückhaltend kamen andere Wortmeldungen daher. Der Antrag sei „ein Stück weit Populismus“, sagte etwa CDU-Fraktionschef Sebastian Wolff. Das Thema sei im Bauausschuss eingehend beraten und, auch mit Stimmen aus der SPD, auf den Weg gebracht worden.

Warum nun eine Neuauflage im Rat?, so auch Grünen-Fraktionssprecherin Gabi Clooth-Hoffmeister. Wolff: „Wir verstehen den HCH, und wir verstehen die Anwohner.“ Zugleich müsse die Politik die ganze Stadt sehen und die Chancen, die eine solche Lösung bergen könnte. Manfred Rauw (FWG): „Es gibt doch noch keine neuen Fakten.“

Anträge wie der genannte, so Hansjörg Tamoj (CDU), schürten gar Politikverdrossenheit. Er verwahrte sich gegen den Eindruck, man gehe leichtfertig mit dem Thema um. Es gehe nicht darum, Geld zu erzielen oder gar jemandem „etwas wegzunehmen“: „Hier geht es darum, die Anlage so zu ertüchtigen, dass alle Sportler in der Stadt etwas davon haben.“

Das, so auch Katja Kramer-Dißmann (Bürgerblock), gelte es kritisch, aber eben auch „ergebnisoffen zu prüfen“. Rainer Quink (FDP) sagte, die Frage, ob das Geld überhaupt zweckgebunden eingesetzt werden könne, habe sich erledigt, sobald der Haushaltsausgleich 2017 gelinge: „Und wir wären nicht so fahrlässig, andernfalls den Hockeyplatz zu veräußern.“ Für die SPD argumentierte Annette Stegger, man verschließe sich ja nicht generell: „Trotzdem empfehlen wir, innezuhalten, eine Runde zu drehen.“ Die Mehrheit sah das anders.

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