Millionenprojekt Bauantrag für neue Gesamtschule in Honnef eingereicht

BAD HONNEF · Jetzt soll es schnell gehen: Die Übergabe des Antrags für die neue Gesamtschule in Bad Honnef ist ein weiterer großer Schritt auf dem Weg zum Schulneubau. Im Juni beginnen Abbrucharbeiten am Altbestand.

Drei dicke Aktendeckel, dazu weitere Ausfertigungen: Einfach mal unter den Arm klemmen, das ist beim Bauantrag für den Neubau der Gesamtschule Sankt Josef nicht drin. Entsprechend transportierte Fabiano Pinto, Fachbereichsleiter Städtebau bei der Stadt Bad Honnef, das (ge)wichtige Dokument am Donnerstag im Karton von der Schule zum Rathaus. Mit der offiziellen Übergabe des Bauantrags an Bürgermeister Otto Neuhoff und sein Team nahm das 30-Millionen-Euro-Projekt Gesamtschulbau die nächste Hürde – ein „weiterer Meilenstein“, wie alle Beteiligten unisono betonten.

Ist der Antrag erst genehmigt, kann das Projekt also endgültig Fahrt aufnehmen. Gelehrt und gelernt wird an Sankt Josef bereits seit dem Jahr 1900 (siehe Infokasten). Wie berichtet, baut das Erzbistum Köln nun auf dem Gelände zwischen Bismarck-, Rommersdorfer und Königin-Sophie-Straße ein neues Schulgebäude – ein ambitioniertes Vorhaben, das vom Angebot des Erzbistums, aus der bisherigen und mittlerweile auslaufenden Realschule Sankt Josef eine Gesamtschule zu machen und entsprechend auszubauen, bis zum ausgefertigten Bauantrag schon einen Vorlauf von gut dreieinhalb Jahren hatte.

In zweieinhalb Jahren soll die neue Schule stehen

In weiteren etwa zweieinhalb Jahren wird eine komplett neue Schule entstanden sein. Neuhoff betonte, das Projekt sei von beiden Seiten von Anfang an als gemeinsames Herzensanliegen betrachtet worden. „Wir waren und sind immer im Gespräch“, so Neuhoff. Ein Indiz sei unter anderem die Bereitschaft des Bistums, die neue Zweifachturnhalle so zu planen, dass sie auch für Vereinssport genutzt werden kann. Ebenso zu nennen sei die vom Bistum ermöglichte Verbreiterung der Rommersdorfer Straße und eine gemeinsame ganzheitliche Verkehrsplanung.

„Ich bin sehr guter Dinge, dass der Zeitplan gehalten wird“, sagte Schulleiter Stefan Rost in Anwesenheit von Projektleiter Thomas Pitsch und Peter Thein, Vertreter der Bauabteilung des Bistums. Die Eckdaten zum Projekt: Für die 2016 gestartete Gesamtschule entstehen ein Neubau mit rund 8000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche und eine Zweifachturnhalle mit rund 1700 Quadratmetern. Für die Neubauten wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Den Zuschlag des Preisgerichts erhielt der Entwurf des Architekturbüros von Professor Frank Hausmann, das mit dem Entwurf einer „Clusterschule“ im Gegensatz zur klassischen Flurschule überzeugte.

An der Rommersdorfer Straße sind drei, zum denkmalgeschützten Haus Magdalena – dieses bleibt erhalten – vier Geschosse geplant. Ganztagsräume und Mensa runden das Konzept ab. „Das Projekt wird jetzt sichtbar“, so Thein. Denn: Im Juni soll der Abriss starten. Eine Übergangsmensa soll nach den Pfingstferien betriebsbereit sein. Danach wird das Baufeld vorbereitet, sprich: Teile der Altgebäude weichen. Der Abriss erfolgt in zwei Schritten. Erst wenn die neue Schule steht, wird das derzeitige Hauptgebäude abgerissen und dort die neue Turnhalle gebaut. Bevor es losgehen kann, wird Mitte Mai die Schulkapelle profaniert.

Rücksicht auf die Nachbarn und Transparenz für alle

Ganz wichtig ist Thein ein verträglicher Ablauf für die Anwohner. So werde stets erschütterungsarm gearbeitet; ein entsprechendes Messgerät werde auf der Baustelle installiert. Ab Mai fänden zuvor Beweissicherungsverfahren für die Umgebungsbebauung statt. Thein: „Wir ergreifen alle Maßnahmen, die nötig sind, und mehr.“ Das gelte schon beim Abriss: „Da kommt keine Abrissbirne, die Gebäude werden sozusagen abgeknabbert.“

Ein Baustellentagebuch auf der Internetseite der Schule und Führungen sollen für Transparenz für die Bürger sorgen, „hier entsteht kein hoher Bauzaun und nach zwei Jahren kommt dann die große Überraschung“. Vorsorge getroffen werde auch, damit der Schulbetrieb möglichst unbelastet vonstatten gehen kann, so Rost. So werde im einzigen zur Baustelle gelegenen Klassenraum – die anderen Räume dort sind Fachräume – eine Lüftungsanlage installiert, damit die Fenster geschlossen bleiben können. Dass zugleich Möglichkeiten bestehen, die Bauarbeiten in den pädagogischen Alltag einzubauen, daran besteht für Rost kein Zweifel. Kunstprojekte ähnlich wie im einst leerstehenden Königswinterer Krankenhaus seien vorstellbar, sogar angewandte Mathematik. Rost: „Wir wäre es etwa, die Baugrube zu errechnen?“

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