Eigene Vermarktungsinitiative des Gewerbevereins Bad Honnef zeigt sich im Internet

Bad Honnef · Der Gewerbeverein Centrum stellt eine eigene Vermarktungsinitiative vor: Touristische Informationen wie Gastgeberverzeichnis und Veranstaltungen sollen auf einem neuen Internet-Auftritt zu finden sein.

Es gehe nicht darum, „das Internet zu stärken, sondern darum, zu schauen, was das Internet tun kann, um den örtlichen Handel zu stärken“. Dieses Ziel hatte Bürgermeister Otto Neuhoff bei einer Dialogveranstaltung im Rathaus ausgegeben. Verschiedene Ideen wabern seitdem durch die Stadt – konkurrierende Anbieter inklusive. Die Innenstadtgemeinschaft Centrum geht nun eigene Wege. Beim Monatstreffen des Vereins am Dienstagabend präsentierte der Vorstand dazu ein fertiges Konzept. Bereits zum Martini-Markt soll der neue Auftritt online gehen, so lautet der Wunsch.

Eine Kontroverse zur Rathaus-Initiative? Die mochte Centrums-Chef Georg Zumsande so nicht ausmachen. Der Impuls, tätig zu werden, sei ja richtig, sagte er. Zugleich klang durch: Abhängen lasse wolle man sich nicht, an Centrum führe kein Weg vorbei – zumal mit Initiativen aus der Vergangenheit wie der Broschüre „Lebensart“ als rotem Faden viel Vorarbeit geleistet sei. „Bad Honnef braucht keine Dachmarke, Bad Honnef ist seine eigene Dachmarke“, so Zumsande.

Vorarbeit geleistet hat auch Thomas Bock, Grafiker und Leiter der Stadtinfo und als solcher ausgestattet mit Erfahrungen über touristische Informationen aller Art sowie Online-Auftritten wie der Veranstaltungsseite oder dem Gastgeberverzeichnis – ein „Potenzial, über Jahre aufgebaut, das man so nicht kaufen kann“, so Zumsande. Apropos kaufen: Für Centrums-Mitglieder wäre der Auftritt dank ehrenamtlichen Einsatzes von Bock, kostenlos. Kosten würden nur die Fotos, erstellt von Centrums-Mitglied Ulrich Dohle.

Nicht-Mitglieder könnten sich über einen Beitrag, der dem Monatsbeitrag von Centrum entspreche, ebenfalls einklinken, so Zumsande. Denn: Ziel sei ein Auftritt für die ganze Stadt, von Nord bis Süd, von Berg bis Tal. „Kern ist, dass wir einheitliches Fotomaterial erarbeiten“, so Bock. Und: „Das Schöne: Hier stehen zugleich die Personen im Mittelpunkt“, so Bock am Beispiel der schon erstellten Fotos. Der Handel bekomme so ein Gesicht.

Über ein Eingangsportal mit Fotos aus der ganzen Stadt und touristischen Informationen gelangt der Besucher mit einem Klick ins „Schaufenster“ als „klassischen Web-Katalog, aber mit einheitlicher Handschrift“, so Bock. Erläuternde Texte müssten zugeliefert werden, das sei ehrenamtlich nicht zu stemmen. Ein Online-Shop könne ebenso integriert werden wie jede Verlinkung auf eigene Auftritte. Eingebunden werden auf bereits bestehender Basis solle auch das Gastgeberverzeichnis, das Bock betreut. Bock: „Das zu separieren, wäre falsch. Wir wollen die ganze Stadt abbilden.“

„Jetzt kommt es darauf an, dass die Mitglieder mitziehen“, so Zumsande. Positive Rückmeldung gab etwa Lucie Leyendecker vom Familienbündnis: „Wir hätten ein solches Angebot gebraucht, als wir vor vier Jahren hierher gezogen sind.“ Sie regte an, auch Immobilienangebote zu verlinken: „Schließlich braucht die Stadt Zuwachs.“

Auch Hit-Mitinhaber Jörg Pütz dankte für die „bereits geleistete Arbeit“ und kündigte Mitwirkung an. Der Gedanke einer Dachmarke, wie von der Stadt ausgegeben, sollte aber weiterverfolgt werden, so Pütz an die Adresse Zumsandes. Pütz: „So etwas lebt von der Bewegung und Belebung. Jeder einzelne kann dazu beitragen.“

„Ich freue mich, dass unser Impuls jede Menge Energie freigesetzt hat in der Stadt“, so Neuhoff gestern, der dem Prozess Dynamik statt Konkurrenz attestierte. Er betonte auch: „Wir sollten nicht aus den Augen verlieren, dass wir alles in einen Rahmen packen müssen.“ Centrum habe viele Dinge zusammengetragen, und das in einer „Schnelligkeit, in der die Stadt das gar nicht könnte – von der Struktur her ein guter Ansatz“. Grundlegend gelte: „Das Ergebnis ist, was zählt. Und da sind wir auf einem guten Weg.“

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