Kampagne der Stadt Bad Honnef erstellt Konzept gegen Vermüllung

BAD HONNEF · Teilnehmer der Dialogveranstaltung der Stadt entwickeln Ideen, wie Straßen, Plätze und Grünflächen müllfrei gehalten und Gedankenlosigkeit bekämpfen werden könnte. Die Verwaltung macht daraus jetzt ein Konzept.

 Gemeinsam gegen den Dreck: Bei der kreisweiten Anti-Littering-Kampagne Anfang März war die Stadt Bad Honnef engagiert. Jetzt entwickelt sie ein eigenes nachhaltiges Konzept gegen Müll im Stadtbild. Das Foto entstand auf der Insel Grafenwerth.

Gemeinsam gegen den Dreck: Bei der kreisweiten Anti-Littering-Kampagne Anfang März war die Stadt Bad Honnef engagiert. Jetzt entwickelt sie ein eigenes nachhaltiges Konzept gegen Müll im Stadtbild. Das Foto entstand auf der Insel Grafenwerth.

Foto: Roswitha Oschmann

Gibt es vielleicht bald kunstvoll gestaltete Basketballkörbe, in die der Müll hineingeworfen werden kann, auf Schulhöfen oder in der Fußgängerzone? Das war nur eine Idee, die Bürger beim Dialogforum „Sauberes Bad Honnef“ beisteuerten, um auch Jugendliche für die richtige Abfallentsorgung zu begeistern. Statt achtlos Behälter von Fast Food oder Coffee to go in die Ecke zu schmeißen, sollen sie zum Körbewerfen mit Müll animiert werden.

Bei ihrer Kampagne für ein abfallfreies Bad Honnef nimmt die Stadt die Bürger mit ins Boot. Nicht entsorgter Hundekot, achtlos weggeschnippte Zigarettenstummel und ausgespuckte Kaugummis, umherliegende Plastikteile – diese Beispiele zum Naserümpfen nannte die Erste Beigeordnete Cigdem Bern zum Auftakt des Dialogforums. „Ich finde das verantwortungslos gegenüber Menschen, die sich um ihren Müll kümmern. Außerdem verunstaltet der Unrat Bad Honnef.“

350 städtische Mülleimer

Aus allen Vorschlägen werde ein nachhaltiges Konzept entwickelt, flankiert von Marketing-Maßnahmen, erklärte sie. „Damit die vielen schönen Plätze in der Stadt freundlich und einladend werden. Ziel wird es sein, die Attraktivität der Stadt und die Qualität des Wohnumfeldes nachhaltig zu erhalten und zu sichern.“ Ein Dutzend Bürger hatte sich zum Austausch eingefunden. Sie benannten die Probleme und zählten Beispiele für Dreckecken auf. Vorab hatte Bern die Pflichten der Stadt aufgeführt – wie etwa die Reinigung von Straßen, den Winterdienst, die Pflege der Grünflächen, das Reparieren von Bänken oder das Entleeren von Mülleimern. „Wir haben 350 Mülleimer im Bad Honnefer Talbereich und im Bergbereich aufgestellt.“

Wilder Müll, Bauschutt im Wald, Graffiti auf Schildern, Hundekot in der Innenstadt, auf der Insel, auf dem Annapfad und auf dem Fußweg zum Sibi, Müll neben den Containern an der Lohfelder Straße, aber auch weggeworfene Plastiktüten mit Hinterlassenschaften der Hunde füllten die Liste der Ärgernisse. Abgelegte Zeitungspakete in entlegenen Gässchen, übervolle Mülleimer, Straßenschilder mit Patina, volle Gullys und Rinnsteine oder in Gassen hineinhängender Bewuchs aus Privatgärten waren weitere Dinge, die die Bürger stören. Diese wollten jedoch nicht nur auf schlimme Zustände aufmerksam machen, sondern waren auch konstruktiv und benannten Ideen.

Kesse Sprüche aus Hamburg als Beispiel

Unter drei Fragestellungen gingen sie ans Werk. Mit Gerrit Schöne-Warnefeld, zuständig für Ordnung und Soziales, stellten sich die Dialogteilnehmer dem Thema: „Wie kann Müll im Straßenraum vermieden werden?“ Mit Philipp Siegel vom städtischen Bauhof trugen sie Positionen zu der Frage „Wie kann die Stadt nachhaltig sauber gehalten werden?“ zusammen, und mit City-Managerin Miriam Brackelsberg dachten sie über das Marketing für die Sauberkeitskampagne nach.

Ein Besucher berichtete von seinen Erfahrungen in Hamburg. Die Stadt hat ihre Müllbehälter mit kessen Sprüchen versehen. Weiterer Vorschlag: Mit dem Hundesteuerbescheid sollten die Halter an ihre Reinigungspflichten erinnert werden. Auch an Patenschaften für Problemecken wurde gedacht. Mehrere Teilnehmer wollten Hauseigentümer zu mehr Sauberkeit auf ihren Grundstücken aufmerksam machen, andere müllverursachende Betriebe in die Aktion einbeziehen, um die Flut von Coffee-to-go-Bechern einzudämmen oder das Bewusstsein in Schulen stärken.

Kampagne ist Herzprojekt von Bad Honnef

„Das Bewusstsein muss jedoch von zu Hause kommen“, gab ein Besucher zu bedenken. Um das Problem noch griffiger zu machen, wurde an einen Plakatwettbewerb an Schulen gedacht, an Aufkleber, Poster und Banner sowie eine Bad-Honnef-App.

Cigdem Bern: „Wir analysieren jetzt die Ergebnisse und machen ein Konzept, das wir im Verkehrsausschuss vorstellen. Das wird Oktober werden.“ Ihr Appell: „Um nachhaltige Sauberkeit von Straßen und Plätzen in Bad Honnef zu erreichen, ist die Mithilfe aller gefragt. Die Kampagne 'Sauberes Bad Honnef' gehört zu den Herzensprojekten, die im Zuge der Dachmarkenaktivitäten umgesetzt werden.“

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