Unfall auf A3 Bad Honnef: Diesel läuft ins Rückhaltebecken

SIEBENGEBIRGE · Zu einem folgenschweren Wildunfall ist es am Samstag auf der A 3 in Höhe der Anschlussstelle Bad Honnef/Linz gekommen. Wie die Autobahnpolizei Köln auf Anfrage bestätigte, war in der Morgendämmerung eine Rotte Wildschweine auf die Autobahn gelaufen. Ein Laster verliert 400 Liter Kraftstoff.

 Das Honnefer THW war in Aegidienberg im Einsatz und errichtete Ölbarrieren im Rückhaltebecken.

Das Honnefer THW war in Aegidienberg im Einsatz und errichtete Ölbarrieren im Rückhaltebecken.

Foto: Axel Vogel

Der Fahrer eines Lastwagens konnte den Tieren nicht mehr ausweichen. Es kam zur Kollision. Nicht nur die Aufräumarbeiten auf der A 3 nahmen geraume Zeit in Anspruch. Weil ausgelaufener Dieselkraftstoff in ein nahes Regenrückhaltebecken gelaufen war, wurden aufwändige Reinigungsarbeiten nötig. Auf der A 3 bildeten sich lange Staus.

Um 6.13 Uhr meldete ein Lasterfahrer der Leitstelle, dass in Höhe der Anschlussstelle Bad Honnef in Fahrtrichtung Köln Wildschweine über die Fahrbahn gelaufen waren. Mit seinem Laster, so schilderte der Anrufer weiter, habe er mehrere Tiere erfasst.

Der Fahrer kam laut Polizei mit dem Schrecken davon. Sein Fahrzeug hatte die Kollision nicht unbeschadet überstanden: Ein Verbindungsschlauch zwischen den Tanks war abgerissen. 300 bis 400 Liter Diesel, so die Polizei, waren dadurch ausgetreten und hatten sich auf der Fahrbahn zwischen der Anschlussstelle Siebengebirge und dem Rastplatz Logebach, wo der Laster stoppte, verteilt.

Viel zu tun bekam vor allem die Bad Honnefer Feuerwehr. Wie deren Pressesprecher Marcel Gilbert auf Anfrage mitteilte, waren 20 Wehrleute knapp fünf Stunden im Einsatz. "Bei dem Wildunfall wurde alle drei Fahrbahnen auf einer Länge von rund 250 Metern verunreinigt", so Gilbert. Hauptaufgabe der Feuerwehr war es, den ausgelaufenen Diesel mit Chemikalien zu binden und aufzunehmen. "Wir haben insgesamt 25 Sack Bindemittel verbraucht", führte Gilbert aus.

Zudem mussten die Kadaver der toten Wildschweine von der Fahrbahn geschafft werden. Laut Gilbert waren drei Tiere bei dem Unfall getötet worden. Anschließend musste die Fahrbahn mit Spezialmittel gesäubert werden, "weil es immer noch zu rutschig war", so die Kölner Polizei am Sonntag.

Erst um 22.09 Uhr am Samstagabend habe die letzte Fahrspur auf der A 3 wieder für den Verkehr freigegeben werden können. Zunächst war der Verkehr einspurig, später dann zweispurig an dem verschmutzten Abschnitt vorbeigeleitet worden. Es bildete sich zeitweise ein Stau von mehr als zehn Kilometern Länge.

Damit war die Reinigungsaktion allerdings keineswegs beendet. Wie sich rasch herausstellte, waren Teile des ausgelaufenen Diesels über das Entwässerungssystem der Autobahn in ein tiefergelegenes Regenrückhaltebecken bei Aegidienberg gelangt, so Arnd Olbert, Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Sankt Augustin und Mitglied im Technischen Hilfswerk Bad Honnef. Die Untere Wasserbehörde des Rhein-Sieg-Kreises wurde eingeschaltet; sie ordnete den THW-Einsatz an. Schließlich fließt nur einen Steinwurf von dem verschmutzten Rückhaltebecken entfernt der Kochenbach.

Zehn Honnefer THW-Mitglieder um Einsatzleiter Sebastian Limbach errichteten eine Ölbarriere in dem Rückhaltebecken, an dessen Rand gegen 15.30 Uhr noch deutlicher Dieselgeruch wahrnehmbar war. "Dabei hatten wir Glück, dass der Diesel noch auf der Oberfläche des Beckens trieb, sonst wäre die Reinigung wesentlich aufwendiger und kostspieliger geworden", so Limbach. Eine Fachfirma übernahm laut Olbert die Aufgabe, das verunreinigte Wasser aufzunehmen sowie das 400 Meter lange Rohrsystem der Autobahnentwässerung zu reinigen.

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