Rathaus in Bad Honnef Bad Honnef als Brennpunkt

BAD HONNEF · Der Auftritt der Riesen Flipp und Zabeth aus Berck beim Rhöndorfer Weinfest Anfang September wird den Auftakt bilden zu den „Festwochen“ in Honnef zur 40-Jahr-Feier der Städtepartnerschaft zwischen Bad Honnef und Berck-sur-Mer.

 Ein Vin rouge auf die deutsch-französische Freundschaft: Rainer Kubis und Marlene Tolede aus La Réunion greifen zu den Gläsern.

Ein Vin rouge auf die deutsch-französische Freundschaft: Rainer Kubis und Marlene Tolede aus La Réunion greifen zu den Gläsern.

Foto: Frank Homann

Bis Ende August aber stimmt eine Ausstellung im Rathaus schon einmal auf diese Phase ein, bei der es weitere Ausstellungen, Theater, Film, Musik geben wird und als Höhepunkt die Begegnungen mit den Freunden aus Berck am Wochenende vom 23. bis 25. September.

Die jetzt laufende Schau ist dazu passend Konrad Adenauer und Charles de Gaulle gewidmet, den Vätern der Freundschaft zwischen den einst verfeindeten Nachbarn. Partnerschaftskomitee-Chef Rainer Kubis dankte bei der Eröffnung der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus und deren Museumspädagogin Claudia Waibel, die diese Präsentation bereitstellte.

Fotos und Texte der beiden Staatsmänner sind da zu sehen – zum Privatleben ebenso wie zu ihrem politischen Wirken. Hier kann der Besucher nachvollziehen, wie sich de Gaulle und Adenauer nähergekommen sind, nachdem Bundeskanzler Adenauer im September 1958 Charles de Gaulle in dessen Privathaus besucht hatte.

„Wir beide bleiben von nun an in enger persönlicher Verbindung“, hatte Konrad Adenauer nach seiner Rückkehr Bundespräsident Theodor Heuss berichtet. Vor der Unterzeichnung des Élyséevertrages am 22. Januar 1963 waren beide vor diesem Schritt gewarnt worden. Der US-Botschafter bedeutete Adenauer, er würde einen Fehler begehen.

Rainer Kubis: „Adenauer antwortete, der Präsident möge sich um die USA kümmern, er werde sich um die Bundesrepublik kümmern.“ Und de Gaulle entkräftete anderslautende Ansichten mit dem Hinweis, dass die einzige Person, in die er großes Vertrauen setze, Konrad Adenauer sei. Kubis: „Vor mehr als 50 Jahren wussten die Politiker, was sie machen.“

Der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees erheiterte die Besucher der Ausstellungseröffnung aber auch mit einigen Anekdoten. So hatte er mit einem Freund am Adenauerhaus geklingelt. Der Kanzler machte die Tür auf. Die beiden Jungs sagten, sie möchten gucken, wie ein Bundeskanzler aussieht. Adenauer nahm sie mit ins Haus. Nach einer Minute sagte der Alte: „Wisst ihr jetzt, wie ein Bundeskanzler aussieht?“

Und auch aus der Familie seiner Frau Claire, der stellvertretenden Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees, konnte er eine schöne Geschichte beisteuern. Kubis' Schwiegervater besuchte die gleiche Offiziersschule wie de Gaulle, und er „erbte“ dessen Bett mit Übergröße in der Kaserne – mit 2,02 Metern war der Vater seiner Frau noch einige Zentimeter größer als de Gaulle.

Vizebürgermeister Klaus Munk dankte für die Präsentation und betonte: „Konrad Adenauer und Charles de Gaulle haben europäische Geschichte, Weltgeschichte, deutsche Geschichte und auch Honnefer Geschichte geschrieben. Bad Honnef ist eine Art Brennpunkt für die deutsch-französischen Beziehungen.“

Die Ausstellung des Partnerschaftskomitees über Adenauer und de Gaulle ist während der Öffnungszeiten im Rathaus bis zum 31. August zu sehen. Bereits am 8. September, 18.30 Uhr wird dort die nächste Schau eröffnet: „Berck – Bad Honnef auf dem Rücken der Esel.“

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