Villa Schaaffhausen in Bad Honnef Ausschuss vertagt das Thema erneut

ROMMERSDORF · Auf großes Interesse von Bürgern aus Rommersdorf stieß die gemeinsame Sitzung von Bau- und Verkehrsausschuss am Montagabend. Zumindest was einen Punkt anging, waren die Bürger vergebens ins Rathaus gekommen: Das Thema Villa Schaaffhausen wurde einstimmig vertagt.

Die Politiker folgten damit dem Vorschlag der Verwaltung. Die MBM Immobilien Treuhand GmbH mit Sitz in Bad Honnef plant, die Villa zu sanieren und Teile des Geländes zu bebauen. Zuletzt im Dezember wurde über die Pläne, die bei Anwohnern sehr umstritten sind, diskutiert.

Der Bauausschuss nahm die Vorplanung für vier frei stehende Appartementhäuser mit insgesamt 30 Wohnungen, so der letzte Stand, entlang des Finkenpfads durchaus zustimmend zur Kenntnis, inklusive Zufahrt über die Schaaffhausenstraße. Das Gremium fasste den Grundsatzbeschluss, auf Basis der – unter anderem mit dem Denkmalschutz abgestimmten – Pläne die Öffentlichkeit zu beteiligen. Geschehen soll dies laut Beschluss in einer Bürgerversammlung.

Um diese noch zu unterfüttern, wurden Verwaltung und Investor Hausaufgaben aufgegeben. So sollte der Investor ein Verkehrsgutachten vorlegen, da Rommersdorf hier an den Grenzen der Belastbarkeit angelangt sei. Das Gutachten liegt nun vor. Ergebnis, so die Verwaltung in der Vorlage: „Das entscheidende Fazit ist, dass für alle Planfälle inklusive der zu Grunde gelegten Bauvorhaben beziehungsweise Nutzungen im Bereich der Villa Schaaffhausen die Leistungsfähigkeit des Straßennetzes nachgewiesen werden kann, und insoweit unabhängig von der subjektiven Wahrnehmung der Verkehrssituation und kalkulierbaren Verkehrszunahme vor Ort keine objektiven verkehrlichen Belange gegen die weitere Vorhabenplanung sprechen.“

Das sehen Teile der Kommunalpolitik anders. Für den Bürgerblock sagte Fraktionschef Karl-Heinz Dißmann, zwar sei man nicht grundsätzlich gegen die Bebauung. „Wir werden das nicht torpedieren“, so Dißmann auf GA-Anfrage. Allerdings: „Wir wollen, dass die Begleitumstände passen.“ Eine Komplett-Absage zur Erschließung über die Schaaffhau-senstraße gibt es vom Verkehrsausschussvorsitzenden Peter Profittlich, dessen CDU-Fraktion dem Vernehmen nach in der Sache nicht geschlossen ist. Profittlich: „Das ist nicht darstellbar.“ Kritik „grundsätzlicher Natur“ übt Manfred Rauw (FWG).

Die Baukörper seien zu groß, zudem fehle völlig eine „dingliche Zusage“ für die Sanierung der Villa. Nachbesserungsbedarf sieht offenbar auch die SPD. Sie hebt auf die Notwendigkeit von sozialem Wohnungsbau ab. Rainer Quink (FDP) wandte ein: „Wir müssen aber auch gucken, dass wir in der Sache weiterkommen.“ Und CDU-Fraktionschef Sebastian Wolff: „Der Investor hat sich bewegt, das ist anzuerkennen. Trotzdem sollte man vor der Offenlage noch mal reden.“ Auf die lange Bank schieben wolle man das Thema allerdings nicht mehr.

Fest steht: Eine Mehrheit war fraglich. Darum preschte die Verwaltung mit dem Vertagungsantrag vor. Naturgemäß nicht begeistert ist Mit-Investor Christian Boettcher. Dem GA sagte er, es sei „schon unanständig“, die MBM trotz bereits erfolgter grundsätzlicher Zustimmung mit Gutachterkosten zu belasten, wenn man das Ganze nun doch nicht wolle. Boettcher hofft nach wie vor, auf dem Kompromissweg weiterzukommen.

Andernfalls „werden wir das rechtlich prüfen lassen“. Sollte die MBM im Falle eines Falles alleine mit Hilfe des Verwaltungsgerichts Baurecht bekommen, fühle man sich an Entgegenkommen wie die Öffnung des Parks nicht gebunden. Eine Klage gegen die Ablehnung einer früheren Bauvoranfrage ruhe nach wie vor, so Boettcher.

Verkehrsregelung in Rommersdorf

Um die Verkehrssituation in Rommersdorf ging es auch in einem weiteren Tagesordnungspunkt. Die Mitglieder des Bau- sowie des Verkehrsausschusses folgten schließlich dem Antrag der CDU, Maßnahmen wie Halteverbotsschilder zunächst probehalber für ein halbes Jahr anzubringen, um Erfahrungen zu sammeln.

Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, Halteverbote an verschiedenen Stellen auszusprechen beziehungsweise zu erneuern. Konkret gehe es darum, Gefahren abzuwenden: Wiederholte Probefahrten mit Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr hätten gezeigt dass „hier jederzeit mit erheblichen Einschränkungen bei der An- und Durchfahrt gerechnet werden muss“. Unabhängig von der Planung an der Villa Schaaffhausen bestehe mit Blick auf die Sicherheit „grundsätzlicher Bedarf, den Verkehr zu regeln“.

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