Inge und Franz Müller Als Studenten kennengelernt, jetzt feiern sie Goldhochzeit

BAD HONNEF · Kunstprofessor Köster war für seine interessanten Studienfahrten bekannt. Und nur aus diesem Grunde belegten Franz Müller und einige seiner Kommilitonen dessen Seminar an der Kölner Universität.

 In Spanien fing alles an: Inge und Franz Müller lernten sich an der Costa Brava kennen, nun sind sie seit 50 Jahren verheiratet.

In Spanien fing alles an: Inge und Franz Müller lernten sich an der Costa Brava kennen, nun sind sie seit 50 Jahren verheiratet.

Foto: Oschmann

Im September 1961 ging es an die Costa Brava. Ein Aushang im Uni-Gebäude machte auf einige freie Plätze aufmerksam, die sich wiederum Inge Hüpkes und ihre Freundinnen sicherten.

"Auf den Klippen von Caldetas sind Inge und ich uns dann näher gekommen", erzählt Franz Müller und lacht. Nach dieser Reise trennten sich die beiden angehenden Lehrer nie wieder. Heute feiern sie ihre goldene Hochzeit, und auch Vizebürgermeister Klaus Munk gratuliert.

Am 28. Juli 1964 gaben sie sich in der Kirche in Krefeld, der Heimat der Braut, das Jawort. Standesamtlich hatten sie bereits im Mai geheiratet. Sie "mussten": Nur so hatte Inge Müller die Chance, noch rechtzeitig zu Beginn des neuen Schuljahres ihre Versetzung in die Nähe des Dienstortes ihres frischangetrauten Mannes zu beantragen. Nach Beendigung ihres Studiums 1962 hatte die gebürtige Krefelderin ihre erste Stelle in Niederkrüchten an der holländischen Grenze angetreten.

Nach einem Intermezzo in Siegburg-Mülldorf unterrichtete sie dann ab 1965 eine erste Klasse an der Volksschule Bergstraße in Bad Honnef, während ihr Ehegatte Lehrer der Parallelklasse war. Er hatte ein Schuljahr früher hier seinen Start in den Beruf gehabt.

"Darüber war ich glücklich, denn Honnef war ein Begriff. Ich wollte auch nie hier weg", berichtet Franz Müller (76), dessen Familie während des Zweiten Weltkriegs in Köln ausgebombt war und ihren Wohnsitz nach Kreuzkapelle bei Much verlegte. 1968 wurde aus der Volksschule an der Bergstraße die Konrad-Adenauer-Schule als Hauptschule.

Müller blieb bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2001. Er erlebte die Erweiterung des Gebäudes mit; als Mathe- und Chemielehrer war er besonders glücklich über die neuen Fachräume. Fachleiter im Lehrerseminar im Fach Chemie in Siegburg war er überdies.

Seine Frau Inge (75) wechselte 1968 quasi die Straßenseite. Sie ging als Lehrerin zur Grundschule an der Bergstraße. Erst als 1969 das dritte Kind kam, legte sie eine Pause ein. 1973 war sie dann bereits wieder im Dienst und wirkte in ihrer Schule bis zum Renteneintritt 1999. Die Goldhochzeiter haben Generationen von Honnefer Schulkindern auf den Weg gebracht.

Außerdem begründeten Müllers den Kindergarten Nachtigallenweg mit. Und der Jubilar war 32 Jahre lang Rendant der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Johann Baptist. In dieser Funktion wälzte er in der Summe Millionenbeträge um - zum Beispiel für die Kirchenrestaurierung, für Kindergärten und Sozialstation. Belohnt wurde dieser Einsatz mit der Bürgermeister-Dankmedaille.

Im Ruhestand erfreuen sich die Eheleute an ihren drei Enkeln und an ihrem schönen Garten. Die Müllers interessieren sich für Musik und Literatur. Sie sind immer gern gereist. Besonders oft nach Spanien - dorthin, wo einst alles begann.

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